Die Bergtour 1994 (3) - Pizzo dell'Arzo 2755 m

Nach der alpinen Tour gestern lagen die Interessen bei jedem ein wenig anders. Ich nutzte meine "Freizeit", indem ich mir einen für mich neuen Gipfel in Robiei vornahm. Dazu nahm ich die Teerstraße zur Seilbahnstation, an dieser links vorbei und nach wenigen Metern auf den Wanderweg rechts hinauf in die Flanke. Hierbei muss man darauf achten, dass man den mittleren der drei Aufstiegswege nimmt. Der linke führt nach Randinascia, der rechte nach Arzo. Über letzteren kommt man wieder hinab. Der mittlere Weg flacht ab ca. 2100 m etwas ab und entwickelt sich in eine Traverse unterhalb des Pizzo dell'Arzo. Dieser sendet einen deutlichen Sporn nach Südsüdwest. Nachdem man die gedachte Linie des Sporns erreicht hat, wendet man sich bald nach rechts (weglos) und erreicht ein kleines Seelein, welches man rechts liegen lässt. Dahinter steigt man in die steile Südflanke ein, die man entweder nach rechts aufwärts durchsteigt oder sich einen Weg gerade hinauf über steile Wiesen, niedrige Gesimse und wenige Felsen sucht. Im oberen Teil schwenkt man nach links und erreicht die Gratkante unweit P. 2764 (Ersatzgipfel, wem der Pizzo dell'Arzo zu exponiert ist). Nun zunächst auf der Nordseite des Grates durch, bis man unmittelbar vor dem Gipfelklotz des Gipfels in eine Scharte aufsteigen kann, die auf der anderen Seite jäh abbricht. Über Bänder und Gesimse gleich links gelangt man etwas exponiert auf die Südseite des Gipfels, den man von dort leicht ersteigen kann. T5, I, 2 h 25 min.

Der Gipfel bietet wenig Platz und ist eine Aussichtskanzel 1. Ranges in Robiei, hat man doch alle namhaften Gipfel rundherum. Durch den exponierten Schlussanstieg wird er wenig besucht. Der 9 m höhere Gipfel 250 m weiter westlich (gerade erwähnt als Ersatzgipfel) ist dagegen wenig spektakulär, fehlt ihm doch der Tiefblick auf den Lago di Robiei.
Im Abstieg kehrt man via der Scharte wieder auf die Nordseite zurück und traversiert weite Firnfelder bzw. blockiges Geröll immer in nordöstlicher Richtung bis zu einem kleinen Steingebäude auf der Cresta dell'Arzo (2447 m). Dort setzt ein Weglein nach Süden an, das sich auf der Karte bald splittet. Die obere Variante nach Arzo (2225 m) habe ich damals nicht wahrgenommen. Auf 2160 m überquert man ein Bächlein, wo sich die beiden Routen wieder finden. Bis hierhin musste man damals die Wegzeichen genau suchen, da die Spur nicht immer klar war. Weiter unten wird der Weg deutlich klarer und mündet in die Aufstiegsroute ein, wenn man schon nicht mehr fern der Straße nahe der Seilbahnstation ist. 1 h 35 min.

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