Die Clariden Nordwand fasziniert mich nun schon seit längerem, nun konnte ich diese grandiose Tour
erfolgreich begehen.
Das sehr schöne und stabile Wetter wollten an diesem Tag viele Tourengeher nutzen, so kann man sagen das allerhand los war, schätze das sich ca. 50 Tourengeher zum Clariden auf machten.
Start in Urnerboden am Seilbahnparkplatz um 7:00 Uhr gemeinsam mit vielen anderen vor mir, mit mir und
nach mir in Richtung Klausenpass.
Beim Vorfrutter Hüttli habe ich die Massen verlassen und bin direkt unter der ersten Mastenreihe einer Materialseilbahn zum Claridenbödemli aufgestiegen. Der schon nasse Schnee hat meine Felle durchfeuchtet, was mir im weiteren Verlauf des Aufstiegs gehörige Schneeklumpen unter die Felle pappte. Ja da ist mal wieder der Minnimalist in mir durch gekommen blos nicht zu viel Gewicht in Form von Ersatzfellen mitschleppen.
Vom Claridenbödemli weiter unterhalb der Tierälpli Felsen vorbei ostwärts haltend Der Wand entgegen.
Hier habe ich dann eine Aufstiegsspur angetroffen und die dazugehörigen Nordwandaspiranten
kurz vorm Einstieg gesehen.
Den Gletscher zuerst nach westen steiler werdend aber dennoch recht direkt ansteigen, dann in östlicher Richtung zum Einstieg ansteigen.
Die Ski aufgeschnallt, die Eisen angeschnallt, gehts Dank der Trittspuren gut aufwärts, auch die Querung ist eher unproblematisch wenn man eine Spur hat.
Am unteren Ende des Trichters angekommen wird deutlich das der längere Teil noch vor einem liegt.
In den Spuren meiner Vorgänger gerade hoch.
Etwa in der Mitte des Trichters sind die Spuren leider nach westen (rechts) abgebogen, ich wollte aber
links aufsteigen und mußte so die Himmelsleiter verlassen.Sofort hatte ich mit knietiefem Schnee zu tun was sich erst kurz vor dem Durchschlupf (Couloir) besserte. Diese Traverse kostete mich einiges von meinen Kraftreserven.
Nun steiler werdend durch das Couloir hinauf und unter den folgenden Felsabbrüchen nach Osten (links) bis zu dessen Ende queren. Ab hier gerade aufwärts bzw. am Gletscher rechts vorbei. Man steigt quasi in direkter Linie zum Gipfelkreuz auf. Die Entfernungen trügen einen gewaltig, der Aufstieg bis unter die Gipfelfelsen will nicht Enden.
Unterhalb der Gipfelfelsen habe ich wieder angefellt und bin in flacherem Gelände nach Osten zum Grat hinaus gequert und vollends zum Gipfel aufgestiegen.
Nach einer ca. 1/2 stündigen Pause über den Aufstiegsweg abgefahren.
Die Verhältnisse in der Wand waren für den Aufstieg sehr gut, tiefer Schnee nur im Trichter.
Danach fast perfekter Trittschnee.
Für die Abfahrt würde ich sagen waren sie perfekt. (Griffig, nicht zu tief, kein Bruchharsch, absolut sicher)
Die steilsten Stellen in der Wand sind in und unterhalb des Couloir`s, bei der Einfahrt in den großen Trichter sowie entlang des Gletschers im oberen Wandteil. Ich meine es geht an die 50° Grad Neigung.
Der Quergang ist je nach Schneeauflage & Schneebeschaffenheit unterschiedlich zu bewerten.
Begehungszeiten:
Urnerboden bis Einstieg Nordwand: 3 h
für die Nordwand inkl. Quergang: 5 h
Abfahrt bis Quergang: 1 h
Rest bis Urnerboden 1 1/2 h
Anmerkung: Richtungsangaben in Aufstiegsrichtung
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