Gemsfairenstock (2972 m) & Clariden (3267 m)
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Einsame Traumtour bei Kaiserwetter
Das stabile Hoch über dem Alpenraum verleitete uns heute zu einer spontanen Tour unter der Woche. Schon lange stand die Tour über Gemsfairenstock und Clariden auf unserer Liste.
Um 5:30 Uhr transportierte uns die Luftseilbahn vom Urnerboden (1372 m) auf den Fisetenpass (2036 m); hier starteten wir wenig später in der Dämmerung in diesen gigantischen Tag. Der guten Spur folgend stiegen wir zügig den Grat hinauf, passieren problemlos das Rund Loch (2287 m) und erreichten nach etwas über einer Stunde die Steilstufe bei Ober Sulzbalm. Nachdem wir diese ohne Probleme überwunden hatten, stiegen wir zum Lang Firn auf und über diesen in mehr oder weniger direkter Linie zum Gipfel des Gemsfairenstocks (2972 m; 7:55 Uhr, ca. 2h Gehzeit).
Die Aussicht war beeindruckend! Der Morgen war wunderbar klar und wir hatten 360° ungetrübte Sicht auf die Bergwelt. Besonders der Tödi und der Bifertenstock gegenüber im Süden stechen einem ins Auge - ein großartiger Anblick! Auch der zweite Höhepunkt der Tour - der Clariden - war schon im Westen zu erkennen. Die Felle wurden verpackt und wir fuhren auf dem windgepressten Schnee überaschend angenehm hinab zum Gemfairenjoch (2848 m). Die folgende Abfahrt war im Prinzip kein Problem, der zerfahrene Bruchharsch erzeugte aber kein großes Fahrvergnügen. So wurden die Höhenmeter bis zum Claridenfirn möglichst schnell vernichtet...
Auf dem Claridenfirn fellten wir wieder an, und zogen gleich mal eine Kleidungsschicht zusätzlich aus. Obwohl noch früh am Tag war es recht warm und in der folgenden Stunde wurden wir ziemlich durchgebraten. Schließlich erreichten wir die SE-Flanke des Clariden. Auf dem Claridenfirn hatten wir uns geschickterweise hinter zwei Tourengehen platziert, die uns nun durch die verwehte Flanke eine neue Spur zogen. Der Anstieg war in der Wärme etwas anstrengen, aber der Schnee trotz Verwehungen recht angenehm zu gehen. Schließlich standen wir auf dem Gipfel des Clariden (3268 m; 10:30 Uhr, ca. 4h10min Gehzeit).
Es war ein Traum! Wir mussten uns den Gipfel nur mit unseren beiden Spurenlegern teilen, sonst war weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Das Panorama war wieder überwältigend und wir genossen den Ausblick. Störend war einzig ein kleines Propellerflugzeug das Landen und Starten auf dem Hüfifirn übte.
Nach ausgiebiger Gipfelrast machten wir uns an den Abstieg über den Westgrat. In guten Trittschnee stiegen wir zu Fuß mit Steigeisen und Pickel bewaffnet hinab zu den Ketten und diesen folgend auf den Verbindungsgrat zum Nordgipfel. Die Ketten lagen frei und waren eine große Hilfe beim Klettern - im Gegensatz zum Sommer, als sie eher lästig waren. Problemlos querten wir hinüber an den Fuß des Nordgipfels (Vorsicht Wächten!) und überschritten diesen. Nach 45 min waren wir am Skidepot unterhalb des Nordgipfel angekommen und die Steigeisen wurden wieder durch die Ski ersetzten.
Angenehm fuhren wir über den windgepressten Schnee hinüber zum Iswändli (2895 m) und hinab auf den Tierälpeligrat (2798 m). Einigen Abfahrtsspuren folgenden ging's hinab zum Klausenpass (1948 m). Wir fanden noch drei wunderbare Pulverhänge, manche Hänge waren eher mühsam und weiter unten war keinerlei Unterlage vorhanden und wir schrammten über den ein oder anderen Stein. Bis Vorfutter Hüttli (1787 m) war der Schnee dann noch tragbar, dann war aber erstmal Ende und wir mussten die Passstaße entlang laufen. Beim Jägerbalm (1539 m) war diese dann wieder mit Schnee bedeckt und wir konnten bis zum Talgrund abfahren (mussten aber zwischendurch noch zweimal abschnallen). Den letzten Kilometer wanderten wir dann, die Ski geschultert, nach Urnerboden (1372 m; 14:00 Uhr, ca. 2h reine Abstiegs-, bzw Abfahrtzeit ohne Foto und Trinkpausen).
Was eine gigantische Tour an diesem großartigen Tag! Wir haben jede Minute genossen (nun gut, die Abfahrt vom Gemsfairenjoch nicht, aber die war bald wieder vergessen).
Verhältnisse
SLF: "erheblich"
Alle begangenen Gletscher waren gut mit Schnee bedeckt, die Spalten offensichtlich gut gefüllt. Der Aufstieg zum Gemsfairen war gut machbar, unten noch pulvriger Schnee, ober windgepresst oder verblasen. Abfahrt über Chammlijoch und Iswändli über gepressten Schnee. Danach teilweise mühsam, teils Pulver. Oberhalb des Klausenpasses fehlt die Unterlage, Steine liegen teilweise schon frei (oder werden beim Drüberfahren freigelegt). Die Südhänge des Glatten haben ihre Schneelast schon auf die Passstraße geleert, es ging aber nochmal eine Lawine ab, als wir weiter unten waren. Ab. ca. 1600 m fast kein Schnee mehr. Auch weiter oben wird wohl nicht mehr lange Schnee liegen.
Durchgangszeiten
Fisetenpass ab 5:45 Uhr
Gemsfairenstock an 7:55 Uhr, ab 8:15 Uhr;
Clariden an 10:30 Uhr, ab 11:15 Uhr,
Skidepot Nordgipfel 12:00 Uhr, ab 12:15 Uhr,
Urnerboden an 14 Uhr.
Das stabile Hoch über dem Alpenraum verleitete uns heute zu einer spontanen Tour unter der Woche. Schon lange stand die Tour über Gemsfairenstock und Clariden auf unserer Liste.
Um 5:30 Uhr transportierte uns die Luftseilbahn vom Urnerboden (1372 m) auf den Fisetenpass (2036 m); hier starteten wir wenig später in der Dämmerung in diesen gigantischen Tag. Der guten Spur folgend stiegen wir zügig den Grat hinauf, passieren problemlos das Rund Loch (2287 m) und erreichten nach etwas über einer Stunde die Steilstufe bei Ober Sulzbalm. Nachdem wir diese ohne Probleme überwunden hatten, stiegen wir zum Lang Firn auf und über diesen in mehr oder weniger direkter Linie zum Gipfel des Gemsfairenstocks (2972 m; 7:55 Uhr, ca. 2h Gehzeit).
Die Aussicht war beeindruckend! Der Morgen war wunderbar klar und wir hatten 360° ungetrübte Sicht auf die Bergwelt. Besonders der Tödi und der Bifertenstock gegenüber im Süden stechen einem ins Auge - ein großartiger Anblick! Auch der zweite Höhepunkt der Tour - der Clariden - war schon im Westen zu erkennen. Die Felle wurden verpackt und wir fuhren auf dem windgepressten Schnee überaschend angenehm hinab zum Gemfairenjoch (2848 m). Die folgende Abfahrt war im Prinzip kein Problem, der zerfahrene Bruchharsch erzeugte aber kein großes Fahrvergnügen. So wurden die Höhenmeter bis zum Claridenfirn möglichst schnell vernichtet...
Auf dem Claridenfirn fellten wir wieder an, und zogen gleich mal eine Kleidungsschicht zusätzlich aus. Obwohl noch früh am Tag war es recht warm und in der folgenden Stunde wurden wir ziemlich durchgebraten. Schließlich erreichten wir die SE-Flanke des Clariden. Auf dem Claridenfirn hatten wir uns geschickterweise hinter zwei Tourengehen platziert, die uns nun durch die verwehte Flanke eine neue Spur zogen. Der Anstieg war in der Wärme etwas anstrengen, aber der Schnee trotz Verwehungen recht angenehm zu gehen. Schließlich standen wir auf dem Gipfel des Clariden (3268 m; 10:30 Uhr, ca. 4h10min Gehzeit).
Es war ein Traum! Wir mussten uns den Gipfel nur mit unseren beiden Spurenlegern teilen, sonst war weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Das Panorama war wieder überwältigend und wir genossen den Ausblick. Störend war einzig ein kleines Propellerflugzeug das Landen und Starten auf dem Hüfifirn übte.
Nach ausgiebiger Gipfelrast machten wir uns an den Abstieg über den Westgrat. In guten Trittschnee stiegen wir zu Fuß mit Steigeisen und Pickel bewaffnet hinab zu den Ketten und diesen folgend auf den Verbindungsgrat zum Nordgipfel. Die Ketten lagen frei und waren eine große Hilfe beim Klettern - im Gegensatz zum Sommer, als sie eher lästig waren. Problemlos querten wir hinüber an den Fuß des Nordgipfels (Vorsicht Wächten!) und überschritten diesen. Nach 45 min waren wir am Skidepot unterhalb des Nordgipfel angekommen und die Steigeisen wurden wieder durch die Ski ersetzten.
Angenehm fuhren wir über den windgepressten Schnee hinüber zum Iswändli (2895 m) und hinab auf den Tierälpeligrat (2798 m). Einigen Abfahrtsspuren folgenden ging's hinab zum Klausenpass (1948 m). Wir fanden noch drei wunderbare Pulverhänge, manche Hänge waren eher mühsam und weiter unten war keinerlei Unterlage vorhanden und wir schrammten über den ein oder anderen Stein. Bis Vorfutter Hüttli (1787 m) war der Schnee dann noch tragbar, dann war aber erstmal Ende und wir mussten die Passstaße entlang laufen. Beim Jägerbalm (1539 m) war diese dann wieder mit Schnee bedeckt und wir konnten bis zum Talgrund abfahren (mussten aber zwischendurch noch zweimal abschnallen). Den letzten Kilometer wanderten wir dann, die Ski geschultert, nach Urnerboden (1372 m; 14:00 Uhr, ca. 2h reine Abstiegs-, bzw Abfahrtzeit ohne Foto und Trinkpausen).
Was eine gigantische Tour an diesem großartigen Tag! Wir haben jede Minute genossen (nun gut, die Abfahrt vom Gemsfairenjoch nicht, aber die war bald wieder vergessen).
Verhältnisse
SLF: "erheblich"
Alle begangenen Gletscher waren gut mit Schnee bedeckt, die Spalten offensichtlich gut gefüllt. Der Aufstieg zum Gemsfairen war gut machbar, unten noch pulvriger Schnee, ober windgepresst oder verblasen. Abfahrt über Chammlijoch und Iswändli über gepressten Schnee. Danach teilweise mühsam, teils Pulver. Oberhalb des Klausenpasses fehlt die Unterlage, Steine liegen teilweise schon frei (oder werden beim Drüberfahren freigelegt). Die Südhänge des Glatten haben ihre Schneelast schon auf die Passstraße geleert, es ging aber nochmal eine Lawine ab, als wir weiter unten waren. Ab. ca. 1600 m fast kein Schnee mehr. Auch weiter oben wird wohl nicht mehr lange Schnee liegen.
Durchgangszeiten
Fisetenpass ab 5:45 Uhr
Gemsfairenstock an 7:55 Uhr, ab 8:15 Uhr;
Clariden an 10:30 Uhr, ab 11:15 Uhr,
Skidepot Nordgipfel 12:00 Uhr, ab 12:15 Uhr,
Urnerboden an 14 Uhr.
Tourengänger:
alpinos

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Kommentare (4)