Die Gerlachspitze (2655 m) - Höchster Berg der Slowakei und Dach der Hohen Tatra


Publiziert von ju_wi , 12. April 2008 um 23:33.

Region: Welt » Slovakia » Vysoké Tatry
Tour Datum: 9 September 2004
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: SK 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:15 km


5 Tage verbringen wir im September 04 in der Hohen Tatra mit Tour-Stützpunkt in Strbske Pleso (Slowakei). Natürlich war als Höhepunkt die Besteigung des höchsten Gipfels der Slowakei, der Hohen Tatra sowie des gesamten Karpatenbogens geplant; der nach dem Örtchen Gerlachov bennanten Gerlachspitze (lokal Gerlachovsky stit).

Morgens fahren wir von Strbske Pleso zum Berghotel Sliesky Dom auf 1660 m. Schon hier war klar, dass dies leider der einzige Tag der ganzen Woche (allerdings auch schon der vorletzte) mit sehr ungemütlichem Wetter sein würde. Und das gerade heute bei der interessantesten Tour - schade. Als wir losgehen pfeift der Wind sehr ordentlich und es ist -1 Grad Celsius.

Vom Berghotel umrunden wir zunächst mit wenig Anstiegen und Querung durch ausgedehnte Latschenfelder das Gerlachmassiv und gelangen zum Bergsee Batizovske Pleso. Das Gelände ist nun von dicken Felsblöcken geprägt und es wird steiler. Vom See aus gehen wir - inzwischen bei anhaltendem Schneegriesel - weglos querfeldein und bergauf durch Matten und Felsen. Ca. 500 m unter dem Gipfel erreichen wir den steilen Felseinstieg. Unsere einheimischen Bergführer werden unruhig und verkünden uns eine unerwartete Neuigkeit: Gerade ein paar Tage zuvor hatte der Nationalpark die Drahtseile und Bügel entfernt, die bis dato den Aufstieg markierten - angeblich wegen anhaltend hoher Unfallzahlen. Wahrer Grund wird sein, dass auch schon zu der Zeit der Gipfel eigentlich nur mit lokalen  Bergführern bestiegen werden durfte und durch das Entfernen der Drahtseile ergeben sich längere III-er Passagen, die dann wohl doch die meisten Aspiranten abschrecken.

Jedenfalls kam es für unsere Führer unverhofft und obwohl sie Seil mithatten, dachten sie - sicher auch wegen dem miserablen Wetter - über Umkehr nach. Schließlich gingen wir die Besteigung dann doch an. In steiler Felskletterei kamen wir in zunehmend ungemütlichem Wetter in ca. 1:30 Stden dann zum Gipfel. Es wurde natürlich kälter und windiger je höher wir kamen und so fühlte sich oben keiner so richtig wohl. Nur im Nachhinein denkt man an solche Touren wohl gerne zurück.

Dennoch geschafft - auf gleichem Weg der Abstieg. Da ich dort einmal wegrutschte und vom Seil gebremst wurde, war die Seilschaft für mich wohl auch notwendig. Im Nachhinein bleibt das schöne Gefühl auf dem Höchsten des Landes und Gebirges gewesen zu sein.

Tourengänger: ju_wi


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