Höhlen im Elbtal


Publiziert von Bergmax , 12. April 2013 um 22:33.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Elbsandsteingebirge
Tour Datum: 7 April 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Strecke:3 km bei Obervogelgesang, etwa doppelt so viel rund um Krippen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:S-Bahn nach Obervogelgesang bzw. Krippen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben

Sieben auf einem Streich

Diese Tagestour für Höhlenfans besteht eigentlich aus zwei eigenständigen Wanderungen, die sich dank der Dresdner S-Bahn sinnvoll kombinieren lassen.

Startpunkt für die ersten drei Höhlenerkundungen ist Obervogelgesang. Diesen klangvollen Namen trägt ein Dorf bei Pirna, das direkt an der Elbe liegt. Am Bahnhof nimmt man den steilen Pfad hinauf zur sogenannten Königsnase. Oben auf den burgartigen Felsen hat man eine herrliche Aussicht über die Elbe!
Kaum 200 m entfernt befindet sich neben dem Weg nach Naundorf die Höhle an der Königsnase. Das Mundloch befindet sich - eher untypisch in der Sächsischen Schweiz - in einer Doline. Die Höhle ist gar nicht so klein und hat im hinteren Teil sogar zwei "Etagen" und viel Leuchtmoos. Leider ist es drinnen ziemlich feucht und schmierig. Es gibt auch ein Höhlenbuch, das jedoch zur Zeit völlig durchweicht ist.

Wieder am Tageslicht angekommen, sollte man weitere 300 - 400 Meter dem Wanderweg folgen, bis man das Felsriff mit der Kaminhöhle erreicht hat (auf Anhieb nicht leicht zu lokalisieren). Die Höhle hat drei Eingänge und einen größeren kaminartigen Raum. Die Steilstufe selbst hängt leicht über, daher habe ich sie nicht beklettert, sondern den Hauptraum durch zwei verschiedenen Mundlöcher von oben (Engstelle!) und unten erkundet und mich ins Höhlenbuch eingetragen. Der Abstieg außerhalb der Höhle  zum unteren Mundloch ist etwas heikel!

Danach wandert man zur Königsnase zurück. Um zur Struppengrundhöhle zu kommen, muss man durch eine Bresche nach Südwesten absteigen und ein Stück an der Felswand entlanglaufen. Die Höhle ist klein und leicht zu befahren, aber besitzt trotzdem ein Höhlenbuch und lohnt den kurzen Abstecher.

Zum Bahnhof gelangt man am schnellsten über die bereits bekannten Wege.

Dort steigt man in die S1 in Richtung Schöna ein. Während der 20-Minütigen Zugfahrt nach Krippen kann man die reizvolle Landschaft genießen!

Um zur Punkenhöhle zu gelangen, wandert man vom Bahnhof aus parallel zu den Schienen durch den Ort und am Güterbahnhof entlang, bis rechts ein Pfad, der sogenannte Mittelhangweg, abzweigt. Nach einigen steileren Serpentinen verflacht sich der Weg und man wandert unter ehemaligen Steinbruchwänden entlang. An einer Stelle verliert der Weg über einige Stufen etwas an Höhe. Wenig hinter dieser Stelle kommt rechts nochmals eine Steinbruchwand. An einem Felsband in halber Höhe befindet sich das hohe Mundloch der Punkenhöhle. Um dorthin zu gelangen, kann man einen schwachen, nach rechts ausholenden Pfad benutzen.
Die Punkenhöhle ist besteht aus einer großen tektonischen Kluft und ist nicht nur ziemlich lang, sondern auch recht tief. Die Befahrung verlangt etwas Vorsicht, vor allem an einer kleinen Kletterstelle etwa in der Höhlenmitte. Ganz hinten hängt eine Gamelle mit einem (leider zerfledderten) Höhlenbuch. Insgesamt fand ich die Höhle wirklich toll und auch etwas beeindruckend! Auf dem Rückweg muss man aufpassen, dass man nicht ausrutscht!

Wieder auf dem Mittelhangweg angekommen, folgt man ihm noch ein paar Meter bis zur Abzweigung zur Kleinen Bastei. Unterhalb dieses Aussichtspunkts kann man die Punken-Dachkammer erkunden.
Über diese Höhle hatte ich schon Böses wie "Dreckloch" gelesen. Auch das Attribut "Kaminartiges Mundloch" ließ meine Hoffnung, diese Höhle erfolgreich zu befahren, nicht allzu rosig aussehen.
Doch so schlecht war die Befahrung dann gar nicht. Einen richtigen Kamin muss man nicht hinab, sondern "nur" über ein paar Blockstufen in eine Kammer klettern. Von dort aus geht es in beide Richtungen weiter, das gut erhaltene Buch liegt am tiefsten Punkt der Höhle, deren Boden zwar lehmig ist, die Wände aber eher sauber sind.
Insgesamt hat mir gerade diese abwechslungsreiche Höhle ziemlich gut gefallen.
Die Kleine Bastei verdient ihren Namen kaum, bietet aber immerhin einen reizvollen Pausenplatz. Von dort aus wandert man über eine Wiese und durch Wald zur Kanigsteinaussicht (ca. 2 km). Diese "Aussicht" über Krippen ist schlecht ausgeschildert, daher nimmt man besser eine Karte mit! Warum schreibe ich das Wort "Aussicht" in Gänsefüßchen? Weil man vom Kanigstein fast nur Wald sieht!
Naja, immerhin gibt es unterhalb des Felsens zwei kleine Höhlen, nämlich die Kanigsteinhöhle und das Fuchsloch. Beide sind sehr klein und haben auch kein Höhlenbuch. Wenn man aber sowieso schon bei Krippen unterwegs ist, ist der Abstecher schon in Ordnung.

Vom Kanigstein braucht man über den "Püschelweg" nur wenige Minuten nach Krippen und zum Bahnhof.

Für die Höhlenexkursionen sollte man sich entsprechende Literatur zulegen, das erleichtert nicht zuletzt das Auffinden der Mundlöcher sehr.
Die Schwierigkeit T2 gilt nur für die Wanderung, die Höhlenbefahrungen sind meist schwieriger und haben zum Teil (leichte) Kletterstellen und Engstellen.

Tourengänger: Bergmax


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