Clariden (Vorgipfel) 3191m

Der Clariden, eine Frühlingstour? Sobald der Klausenpass für Fahrzeuge wieder befahrbar ist, wird man kaum mehr allein am Clariden sein. So beschloss ich bevor der Rummel los geht die Tour ab dem Urnerboden unter die Füsse zu nehmen.

Ich startete frühmorgens im dichten Nebel beim Urnerboden. Die Temperaturen waren recht angenehm, schon bald entledigte ich mich der Jacke und Handschuhe. Es war nicht ganz einfach die Aufstiegsspur auf den Klausenpass ausfindig zu machen. Insbesondere die Route bei der Schlierenegg P1707, aber auch die Orientierung bei den Vorfrutter Hüttli P1787/P1816 war knifflig, denn die Passstrasse und auch die Alphütten können als Orientierungshilfe nicht beigezogen werden, diese sind metertief unter dem Schnee begraben. Aus diesem Grund stieg ich (ungewollt) einige Meter südlicher (zwischen Gutschegg und der Passstrasse) zum Klausenpass hinauf. Doch da, plötzlich ein heller Punkt am Himmel, Minuten später stahlblauer Himmel, keine Wolke – welch ein Prachtstag.

Nun bog ich auf die Route 606b Richtung Clariden ein. Unermüdlich gings weiter zum bekannten Iswändli. Die Sonne wärmte angenehm, die Schneequalität war super, Pulverschnee pur. Dort angekommen legte ich eine Verpflegungspause ein, anschliessend nahm ich noch den letzten Abschnitt in Angriff, dieser ist nicht mehr ganz so steil. Ups, plötzlich stand ich auf einer etwa ca 20m hohen Wächte (ein Ausläufer des P3127). Ich kannte diese Stelle bis anhin nur von Sommerbesteigungen, dann ist diese Wächte kaum zu sehen. So nun noch die letzten Meter bis zu Skidepot (ca 3150m) des Vorgipfel P3191 des Clariden.

Dort änderte ich jedoch meinen Plan, ich verzichtete auf die Besteigung des Claridens. Die Flanke zum Vorgipfel war total vereist, Steigeisen hätte ich dabei gehabt, aber Spass machts ja nicht wirklich eine Eisflanke hoch zu steigen, denn Bergab wirds auch nicht lustiger.

So machte ich eine kurze Pause, zog die Felle ab und fuhr auf der Aufstiegsroute zu Tal.

Fazit: Anstrengende Tour – es sind immerhin ca 1800hm(ca 1900hm bis auf den Gipfel). Die Ausrüstung für eine Gipfelbesteigung hatte ich vorsorglich mitgenommen (Pickel, Seil, Gstältli, Steigeisen etc). Da ich den Gipfel nicht bestiegen habe, stufe ich die Tour mit WS ein. Die Schneequalität war bis auf ca 2000m flockiger Pulver, anschliessend zuerst feuchter, später dann nasser Schnee. Bei Nebel ist die Orientierung oberhalb des Klausenpasses recht schwierig. Die Obergrenze war im Laufe des Tages um etwa 400m gestiegen. Ab ca 2200m war kaum mehr etwas zu sehen, ich hielt mich an die Aufstiegsspur.