Skitour Cima di Jazzi, 3803m

Nach der schönen Skitour durchs Schwarztor gestern starten wir heute gleich nochmal. Die Kinder bleiben auf dem "Spielplatz" Skigebiet, wir arbeiten uns über Riffelberg, Gant, Hohtälli und Rote Nase bis zur Bergstation des Stockhorn-Tellerliftes vor und fellen dort an. Der flache Grat zum Stockhorn ist ein Genuss-pur-Panoramaspaziergang. Ob das Matterhorn wohl Modell gestanden hat für die Toblerone-Schokoladenstücke? 

Den kurzen Abstecher zum Stockhorngipfel lassen wir aus, nachdem vor unseren Augen ein Amerikaner beim Versuch, den Gipfel zu besteigen, ein großes Schneebrett auslöst und von selbigem 30 Höhenmeter nach unten gespült wird. Zum Glück ist nichts passiert, er steht unversehrt auf und schüttelt sich den Schnee ab. 

Abfellen oder nicht für die 150 Höhenmeter Richtung Stockhornpass? Wir entscheiden 3:1 fürs Abfellen.  Th., der die Felle draufgelassen hat, ist natürlich am Ende doch der Schnellere und darf zur Belohnung spuren. Allerdings überholen uns bald zwei flotte Österreicher, die einzigen anderen Tourengänger, die heute an der Cima die Jazzi unterwegs sind, und lösen ihn ab. Große Höhenunterschiede gilt es ja nicht zu überwinden, nur viel Strecke. Eine Skitour ohne eine einzige Spitzkehre, das hat man auch nicht so oft...

Etwa 150 Höhenmeter unter dem Gipfel setzt ein eisiger Wind ein, der die Lust am Fotografieren deutlich dämpft.  Wir sehen zu, dass wir so schnell wie möglich vom Gipfel wieder in windgeschütztere Höhenlagen abfahren und  folgen den Spuren der Österreicher durch die Spaltenzonen des Findelgletschers. Die weiten Hänge sind durch den kräftigen Schneefall Anfang der Woche mit feinstem Puderzucker bestreut und auch unsere Spuren wird der am Abend einsetzende erneute Schneefall nach wenigen Stunden verwischen.

Beeindruckend lange folgt man am Ende dem Findelgletscher, bis man kurz oberhalb von Gant wieder in das Skigebiet zurückkehrt. Bei weniger oder nasserem Schnee ist dieser Teil der Tour sicher eher mühsam, wir aber profitieren jetzt von der Kälte und dem entsprechend harten Schnee. 

Auch wenn wir das Seil glücklicherweise nicht gebraucht haben, ohne Gletscherausrüstung hätte ich diese phantastische Tour nicht machen wollen. 

Anzahl der Tourengänger: 4

P.S.: die schönen Fotos sind von M, die nicht so schönen von mir.