Das fängt ja gut an... - Combes du Valanvron

Da bin ich heute Morgen extra früh aufgestanden, weil ich mir eine etwas längere Tour vornehmen wollte. Manche Pläne sind schon Makulatur bevor sie zu Ausführung kommen. Kurz vor sieben Uhr stieg ich in Luzern in den Zug - Ziel: Les Bois. Aber in St. Imier war Schluss. Schon in Biel fuhr der Zug mit 9 Minuten Verspätung ab, keine Chance in La Chaux de Fonds den Anschluss nach Les Bois zu bekommen. Wie ein Hase hoppelte der Zug von Station zu Station, die Verspätung summierte sich und in St. Imier war endgültig Schluss. Da kam dann ein Bus, der uns nach La Chaux de Fonds brachte. Bis zum nächten Zug hatte ich noch ein halbe Stunde, Zeit für eine warme OVO. Ankunft in Les Bois: 10:30 Uhr.

Direkt am Bahnhof eine Menge Wanderschilder, aber wieder kaum eine Deckung mit der Swiss Topo Karte. Cul des Pres, das fand ich denn auf der Karte, also in diese Richtung. Ein Stück folgt man der Straße entlang der Bahnlinie, dann biegt der Wanderweg rechts ab. Bis zu den Gebäuden der "Stiftung für das Pferd" leider wieder über Asphalt. Danach gute Wanderwege, alles T1 und wenig Schnee. Das sollte sich allerdings bald ändern.  Bei P 944 wird der Weg sehr viel schmaler und führt hinunter zur Cul des Prés. Schneebedecktes Buchenlaub macht die ganze Sache etwas glitschig, Vorsicht ist angebracht, Abrutschen wäre nicht so ideal.

Am Ende steht man an einem See und der Weg wird wieder breiter, ein Forstweg. Im weiteren Verlauf wird die Beschaffenheit des Weges immer schlechter, es wurden Bäume gefällt und der Weg ist tief und durch die letzten Schneefälle ziemlich matschig. Aber immer noch sind alte Spuren zu sehen.

Bei P 839 ist dann Schluss mit Lustig. Die Spuren führen rechts hinauf Richtung Haute Fie. Jetzt weiß ich auch warum. Die von mir gewählte Route führt geradeaus zur Combes du Valanvron.

Was mich jetzt erwartet kann man kaum schildern. Tierspuren weisen den Weg, mehr auch nicht und bei jedem Schritt weiß man nicht, ob man nur bis zu den Knien oder gleich bis zur Hüfte einsinkt. Und um die ganze Sache noch etwas schwieriger zu machen, liegen jede Menge umgeknickte Bäume im Weg. Teilweise bin ich in das Bachbett ausgewichen, hier gab es den wenigsten Schnee. Ungefähr ab P 860 wurde der Weg so schmal, dass man ihn kaum erkennen konnte. Da musste ich dann Stufen treten um überhaupt noch voran zu kommen. Und ein Ende war nicht abzusehen. Jeder Schritt mussste sorgfältig gewählt werden, sonst wäre ein Abrutschen nicht zu vermeiden gewesen. Das kostete unendlich viel Kraft und Zeit.

Kurz vor P 941 sah ich dann auf einmal wieder Schuhabdrücke, denen ich dann folgen konnte. Sie führten bergauf am Ende der Combes du Valanvron.

Eigentlich wollte ich ja noch durch die Combes des Moulins, aber mittlwerweile war die Zeit doch recht fortgeschritten und die Bedingungen sicher nicht besser. Also wählte ich den Wanderweg, der parallel zur Combes des Moulins führt. Mein Bedarf an dieser Art von Schnee war gedeckt. 

Ein Glück, dass ich dieser Route gefolgt bin, ein Blick zurück Richtung Combes des Moulins ließ Schreckliches erahnen. Eine Riesenbaustelle und ein Steinbruch, nicht gerades das, was man von einem Wanderweg erwartet.

Über Asphalt ging es dann wieder zurück nach La Chaux de Fonds, als der Bus kam bin ich eingestiegen und habe mich zum Bahnhof fahren lassen.

Eigentlich wollte ich noch auf den Col de la Vue des Alpes. Aber die Aussicht dort genau soviel Schnee vorzufinden, ließ mich doch zurückschrecken. Außerdem verschwand der angekündigte Sonnenschein und der Blick auf die Alpen wäre sicher nicht gut gewesen. Für die Strecke durch die Combes hatte ich schon auf Grund der Verhältnisse eine Stunde mehr gebraucht.

Tour im Alleingang. Das T3 wegen der aktuellen Verhältnisse.

Route: Les Bois - Maison Rouge - Cul de Prés - Combe du Valanvron - La Chaux de Fonds