Gigliegg 2854m, Nordhänge zum Träumen! (So schön kann das Oberhasli sein)
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Gigliegg 2854m der kleine Nachbar des Giglistock aber nicht weniger lohnend
Nicht nur an den bekannten Modebergen findet man schöne Abfahrten! Genuss findet man auch an kaum bekannten Gipfeln. Grosser Pluspunkt, diese Routen sind kaum begangen und Einsamkeit herrscht vor.
Genau dies trifft an der Gigliegg, dem kleinen Nachbar des Giglistock zu. Im Frühjahr, wenn die Passstrasse bis Steingletscher offen ist, wird das Gebiet rund um das Sustenhorn und den Giglistock beinahe überrannt.
Zur Zeit werden in dieser Region kaum Touren gemacht, obwohl Nordabfahrten vom feinsten locken! Vielleicht schreckt das recht ruppige Gelände im unteren Teil etwas ab. Zudem sollten die Verhältnisse sicher sein.
Aufstieg |
Obermad P.1209 eignet sich bestens als Ausgangspunkt für den Besuch auf der Gigliegg. Auf der nördlich des Gadmerwassers liegenden Sustenpassstrasse gehen wir erst taleinwärts zur Haarnadelkurve bei Saageli. Hier verlassen wir die Strasse und folgen dem alten Sustenweg in südlicher Richtung bis zu einem kleinen Ausgleichsbecken P.1357.
Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Durch den meist vereisten Tunnel oder um das Ausgleichsbecken herum. Die Verhältnisse bestimmen die Variante.
Der Tunnel war heute auf der Ostseiten durch einen grösseren Schneerutsch versperrt und unpassierbar.
Deshalb führt unser Weg über die kleine Staumauer des Ausgleichsbecken auf dessen Südseite und unmittelbar nach der Mauer nach links. Über eine kurze aber sehr steile, etwas ausgesetzte Stufe oberhalb des Ausgleichsbeckens geht es in rauem Gelände ostwärts und wenig später über das Gadmerwasser zurück auf dessen Nordseite.
Nach diesem ersten technisch etwas schwierigerem Teil, wird es bis Underwasser etwas flacher bleibt aber teilweise etwas ruppig. Bei Underwasser erneut über eine Steilstufe und weiter zur Alp Wyssemad P.1575. Gut 200m nach den Alphütten, biegen wir nach rechts ab.
Südlich vom Bach treffen wir auf eine Felsstufe die man in rauem und verwachsenem Gelände im Bereich des Sommerweges durchquert.
Kurz nach der Felsstufe, nach dem die uralte Bergföhre, die sich kurz vor Lischen befindet, in Sicht kommt, biegen wir südwärts ab. Über den Rücken zwischen zwei Bacharmen steigen wir in konstant steilem und allmählich offenerem Gelände zum Taleggliseewli hoch.
„Linker Bacharm fliest vom Gigli und rechter Bacharm vom Taleggli hinunter und vereinigen sich ungefähr bei Underwasser mit dem Giglibach“
Nach dem Taleggliseewli See holen wir nach links aus und machen einen weiten Bogen. Wir folgen ungefähr dem Verlauf des Taleggligrat. Nördlich vom Brunnenstock auf einer Höhe von etwa 2560m betreten wir den Taleggligletscher. Zumindest ist es so auf der Karte vermerkt. Ich wage zu bezweifeln, dass vom Gletscher noch all zu viel vorhanden ist.
Auf dem Gletscher steigen wir bis zum Sattel (Verbindungsgrat) zwischen Giglistock und Gigliegg hoch. Von da folgen wir dem Südostgrat zur Gigliegg P.2854 hoch.
Abfahrt |
Unsere Pause fällt nicht all zu lange aus. Nicht etwa weil es kalt gewesen wäre, nein die Abfahrt ruft! Grosse weite Nordhänge in beinahe konstant steilem Gelände mit feinstem Pulverschnee!
Von der Gigliegg fahre wir kurz dem Grat entlang abwärts und biegen schon bald in die steile Südwestflanke ein. Zwischen einigen Felsen finden sich bis 35° steile Rinnen die man bei sicheren Verhältnissen zur Abfahrt nutzen kann.
Weiter fahren wir über den Taleggligletscher zurück zum Talegglisewli. Dabei suchen wir uns immer die etwas steileren Passagen bzw. Umgehen die flachen Etappen die wir zum Aufstieg genutzt haben.
Vom Talegglisewli folgen wir ungefähr unsere Aufstiegsspuren zurück bis nach Obermad. Als Varainte kann man auch vom Taleggligletscher, wenn man sich links hält, nach Lischen hinunter fahren und via Felsstufe und Passstrasse zurück nach Obermad.
Startpunkt |
Obermad 1209m
Ziel |
Gigliegg 2854mHohgant West 2062m, Hohgant oder Vorder Hohgant 2163m
Anforderungen |
ZS. Nordhangtour in meist konstant steilem und teilweise rauem Gelände die sichere Verhältnisse erfordert.
Steilstufe beim Ausgleichsbecken, sofern der Durchgang durchs Tunnel versperrt ist und vor Lischen, sind ruppig teilweise verwachsen und etwas exponiert. Lange Tour.
Hangrichtung |
Nord, Nordwest, Südwes
Lawinengefahr |
Auf der gesamten Tour sollte die Lawinengefahr beachtet werden. Hänge zwischen Wyssmad und Lischen weisen mehrheitlich eine Steilheit von 30° oder leicht mehr auf.
Hänge oberhalb der Aufstiegsspur sind zu beachten. Lawinengefahr!
Südwestflanke von der Gigliegg bis 35° steil.
Material |
Übliche Skitourenausrüstung
Zusätzliche Info |
Zeit inklusive Pausen und Abfahrt. Obwohl wir auf der ganzen Tour spuren mussten, waren wir relativ zügig unterwegs.
Fazit |
- Tolle Nordhangtour in konstant steilem Gelände
- Selten gemacht Tour
- Wegfindung recht klar, bei Nebel sehr schwierig
- Toll Abfahrtshänge
- Lange Tour die etwas an Ausdauer erfordert
- Sehr abwechslungsreich mit einigen spannenden, technisch etwas schwierigeren Passagen
- Wer etwas ruppiges Gelände mit Erlenstauden nicht scheut ist hier richtig.
Genaue Route |
Obermad P.1209, Eyhubel, Saageli, Ausgleichsbecken P.1357, ostwärts, Underwasser, Wyssmad P.1575, Felsstufe, Taleggliseewli P.2056, Taleggligletscher, Gigliegg P.2854, auf gleicher Route zurück.
Alternativ |
Grau Stöckli
Giglistock

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