Weisskugel 3`739m.ü.M via Nordwandflanke und Nordgrat


Publiziert von AJ2004 , 22. März 2013 um 20:38.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:14 Oktober 2010
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I   A-T 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:Melag - Weißkugel - Melag

Die Weisskugel…. ein Berg, auf den ich sehr lange warten musste, bis eine Tour zustande gekommen ist, aber am 14.10.2010 war es soweit, ein unvergesslicher Tag.
Wir starteten um 5.30 Uhr in Melag (die Weisskugelhütte hatte bereits geschlossen). Wir sind bei der Melager – Alm vorbei den Gletscherlehrpfad entlang, bis er nach links Richtung Weisskugelhütte abzweigt, diesem gefolgt. Von dieser Abzweigung immer der Gletschermoräne entlang, bis diese an einem kleinen Gletscher endet.
Diesen Gletscher queren, auf eine markante Geröllrinne zu, die es nun „hochzuwürgen“ gilt (viel loses Gestein, Schutt und Co.).
Als diese Rinne bezwungen war, standen wir vor einem Meer von Eis und Spalten, die glücklicherweise (zumindest mehrheitlich) zugeschneit waren.
Diesen Gletscher, der sich direkt neben der Nordwand der Weisskugel zum Inneren Bärenbartkolg hinzieht, folgt man, direkt auf die markante Firnflanke zu (links und rechts steile Felsen).
Die Schneeflanke ist anfangs absolut flach und stellt sich bis zur Firnschneide bis zu 60° auf und hat eine Höhe von ca. 250 Höhenmeter.
Das wir zeitlich schneller waren, entschlossen wir uns, die Firnflanke ohne Seilsicherungen zu klettern, was bei den vorhandenen Schneeverhältnissen gut machbar war, da ca. 30cm harter Schnee in der Flanke war und man selten mit den Steigeisen auf das blanke Eis trat, dennoch, ein Fehler hätte fatale Folgen in diesem Abschnitt.
Oben angekommen, sieht man den sehr schönen Firngrat, der sich wiederum immer steiler nach oben zieht, er erreicht eine Steilheit von bis zu 50° und auf der rechten Seite geht’s mehrere hundert Meter die Nordwand runter. Auch auf der linken Seite geht’s über sehr steile Felsen auf den Langtaufererferner runter.
Endlich, nach knapp 6 Stunden steht auf einmal das Gipfelkreuz vor uns und wir können es nicht glauben, wir sind ganz alleine dort oben, nur wir drei, dem Gipfelbuch zu folge, waren 14 Tage vor uns die letzten Besucher hier.
Die Temperaturen waren herrlich, man konnte ohne Jacke beim Gipfelkreuz sitzen. Es war absolut windstill und wolkenloser Himmel.
Der Abstieg erfolgte direkt vom Gipfelkreuz auf das Weisskugel Joch, die Ostflanke runter und von hier dem Normalweg (keine Schwierigkeiten) folgend bis nach Melag.
Alles in Allem eine grandiose Tour auf einen wunderschönen Gipfel, mit perfekten Verhältnissen.
Wir sind in knapp 6 Stunden von Melag auf die Weisskugel und in gut 4 Stunden runter nach Melag, ein riesen Marsch, aber es hat sich gelohnt.

Tourengänger: AJ2004


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