Gerstelgrat im Winterkleid.


Publiziert von Scout , 3. März 2013 um 22:11.

Region: Welt » Schweiz » Basel Land
Tour Datum: 2 März 2013
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS+
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL 
Zeitbedarf: 3:30
Kartennummer:1088 Hauenstein

Der Gestelgrat ist hier ja schon mehrfach und gut beschrieben.
Was noch fehlt, ist ein Bericht einer Begehung bei winterlichen Verhältnissen.
Ich werde deshalb versuchen, mich kurz zu fassen und vor allem die winterlichen
Besonderheiten dieser "Baselbieter Hochtour" nieder zu schreiben.

Da mich auch im Winter gelegentlich die Lust auf eine ordentliche Kraxelei packt,
war der Gerstelgrat schon etwas länger in meinem Hinterkopf am rumoren.....
Dies auch deshalb, weil ich in jüngeren Jahren (ca. 1990/91) recht regelmässig
im Gerstel am Klettern war.
Wir hatten uns damals immer ein wenig über die Steigeisenspuren auch unserem Zustieg gewundert....

Die Verhältnisse gestern waren für eine winterliche Begehung fast ideal:
Im ersten Teil (Ruine bis Spitzenfüeli) südseitig aper, nordseitig ca. 20cm Altschnee.
Weiter oben dann deutlich mehr Schnee.

Am Spitzenflüeli mehr Schnee als erwartet: ein erster Augenschein verleitete
uns zum Irrtum, dass nur die ersten Meter der 40m hohen Westseite
eine Schneeauflage aufweisen. Wir haben dort dann zwar angeseilt,
die Steigeisen aber immer noch im Rucksack gelassen.
Das war dann doch ein ziemlicher Eiertanz und eindeutig die Schlüsselstelle der ganzen Tour.
Ausserdem ist's auch im Winter brüchig: zum ordentlichen zusammen gefrieren reicht's
hier offensichtlich nicht.
Der Sichernde positioniert sich besser eher links, so ist man aus der Schusslinie...

Rechts umgangen haben wir dann allerdings den Geissrücken (4a gem. Fluhbibel),
nachträglich frage ich mich: weshalb?! Die Verhältnisse (und die Felsqualität)
wären ziemlich sicher besser gewesen, als am Spitzenflüeli.
Na ja, ein Grund mehr, nächsten WInter wieder zu kommen.
Wer, wie wir, rechts 'rum geht, benutzt mit Vorteil erst das zweite Couloir
für den Wiederaufstieg: das erste dürfte nur bei sehr viel Schnee zu empfehlen sein.

Beim P.810 haben wir dann die Steigeisen montiert.
Ab hier wars dann auch wirklich eindeutig winterlich.
Ab hier sind wir dann wieder alles direkt dem Grat gefolgt.
Ungefähr ab der Kette war dann teilweise ordentliches Wühlen angesagt.
Da wir uns mittlerweilen beide wieder gut an's Kraxeln/Klettern mit den Steigeisen
gewohnt hatten, wurde der obere Teil immer genussvoller.

Fazit:
So etwas sollt man öfter machen.
Es gibt ja noch genug lange, nicht zu schwere Juragrate....
Die angegebene Zeit von 3.5h war das, was wir brauchten vom Parplatz bei der Zivilschutzanlage bis zum Wanderweg hinter dem höchsten Punkt, inkl. Besuch der Ruine.

Tourengänger: Scout


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