Nach sieben Wochen Berg-Abstinenz passte endlich mal wieder (fast) alles zusammen: ich musste nicht arbeiten und das Wetter - traumhaft! Warum hatte ich nur ausgerechnet jetzt meine Schuhe zum Besohlen gegeben? Dann also mit den nagelneuen, noch ungetragenen Ersatzschuhen - ausreichend Pflaster in den Rucksack, passt schon.
Anscheinend hatten sich die Tage zuvor schon einige Leute auf den Schneeschuhtrail begeben, denn die Spur ist ganz schön tief ausgelatscht. Heute habe ich allerdings Glück und habe die ganze Strecke für mich allein. Wahrscheinlich lag's am langen Berg-Entzug, dass ich trotz nur zweimaligen Abkürzens nicht vor Langeweile tot umgefallen bin :-), wie Tef hier in seinem Bericht mutmaßt. Überhaupt ist die ganze Tour dort bestens beschrieben, so dass ich mich hier einfach kurz fasse.
Nachdem ich also den Aufstieg wohlbehalten überstanden habe, schaffe ich mir auf dem Aussichtsplatz unterhalb des Zuntereggs erst mal einen gemütlichen Platz und geniesse ich die Sonne und die herrliche Aussicht auf Karwendel, Wetterstein und Arnspitzgruppe. Immer wieder lösen sich in der Südflanke der Arnspitzgruppe kleinere Lawinen rauschen mit beeindruckendem Getöse zu Tal. Während ich dieses Schauspiel fasziniert beobachte, entdecke ich in besagter Südflanke eine Skispur. Von meinem Standpunkt sieht der Hang oben fast senkrecht aus und obwohl die Optik ziemlich täuschen kann, glaube ich, dass derjenige schon Glück hatte, unbeschadet unten anzukommen.
Nach einer Stunde mache ich, wenn auch etwas widerwillig, an den Abstieg.
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