Vorzeitiges Wintermärchen-Intermezzo an den Blaubergen


Publiziert von steinziege , 5. November 2012 um 15:57.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 2 November 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Aufstieg: 528 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Köglboden an der Straße nach Steinberg am Rofan (nicht gebührenpflichtig)
Unterkunftmöglichkeiten:Gufferthütte - besonders jenseits der Bikersaison sehr zu empfehlen! Trotz moderater Modernisierung urig-gemütlich.
Kartennummer:AV-Karte By 14

Nach einer fast schneefreien südseitigen Sonnentour am Vortag traf mich früh um 6:30 Uhr am Fenster in der Gufferthütte fast der Schlag: draußen das komplette Wintermärchen mit knöcheltiefer geschlossener Schneedecke, Schneelast auf den Fichten und Schneetreiben ohne jede Sicht. So hatten wir nicht gewettet, im Wetterbericht war eher von gelegentlichem Regen die Rede gewesen...
Also eher nix mit Blaubergkamm-Überschreitung. Null Bock auf Stress...  folglich erstmal abwarten.
So gegen 10 Uhr schneite es kaum noch.
Die Gipfel wollte ich mir für den Nachmittag aufheben, für den "sonnige Abschnitte" und leichte Erwärmung prognostiziert waren.
Also "untenrum" via Forststraße langweilig, aber gemütlich zur Schönleitenalm, dort schwenkt der Fahrweg scharf links und hört dann auf, ein solcher zu sein. Ab jetzt war Pfadfinden im Schnee angesagt, grundsätzlich bei 1:25000 nicht weiter problematisch (einfach die Höhe halten), aber im Wald stand man da schon mal öfter herum und überlegte, wo jetzt der optimale Durchschlupf sei. Dass es der richtige war, bestätigten dann jedes Mal kleine rote Farbzipfel, die beim Näherkommen unter dem Schnee sichtbar wurden.
In der letzten großen Holzschlag- bzw. Windbruchzone vor der Blaubergalm sah man die Markierungen trotz Schnee auch ohne Pfadfinden früh genug, das letzte Pfadstück von unter der Wichtelplatte bis zur Alm war großteils aper, die Alm selbst weiß.
Inzwischen riss der nur noch dünne Nebel immer wieder auf und ließ ab und an Durchblicke auf Guffert oder sogar Karwendel zu, allso erstmal ausgiebig und in Ruhe die Aussicht genießen...
Den Anstieg zum Kamm sah man recht gut, war teilweise aper, weiter oben dick Schnee, aber da oben ist ja eh klar, wo es entlang geht. Oben immer wieder Sonne und glasklare Sicht aufs Unterland (bis München), ostwärts Hohe Tauern mit Glockner und Venediger, südwärts das komplette Karwendel, westwärts westliches Mangfallgebirge und Brauneck-Benewand... toll.
Vor lauter Pfadfinden und Aussichtgenießen war es mir dann doch an der Blaubergschneid nicht mehr früh genug, um weiter dem Kamm zu folgen, also - fast - das Ganze retour. Die vormittags weiße Halserspitz lugte jetzt schon wieder grasbraun am Kammende heraus, die Lichtungen begannen auszuapern...
Von der Schönleitenalm dann wieder Pfadfinden im am Boden noch dick verschneiten Wald Richtung Bayerische Wildalm. Das Selbstversorgerhaus war besetzt, und da die halbe Belegschaft ohnehin auf ein Bier oder so in der Gufferthütte saß, konnte ich mich zwei Wandersfrauen anschließen, die dort noch einkehren wollten - das war sehr angenehm, denn es war bereits dunkel und meine Stirnlampe lag auf der Hütte... da lag sie gut (das ist mir noch nie passiert, schon gar nicht im Spätherbst!).

Den auf der Karte eingezeichneten direkten Weg zur Gufferthütte gibt es nicht mehr, die aktuelle Route quert zu den Almhütten und führt dann in einem östlichen Bogen am Waldrand entlang auf den flachen Sattel südlich der Alm und dort durch lockeren Wald wieder in südwestlicher Richtung zur Gufferthütte.

Schwierigkeit T 3-  bezieht sich auf die aktuellen Verhältnisse (Schnee, Orientierung).

Tourengänger: steinziege


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