Traunstein, ein Sehnsuchtsberg

Zwei Tage Salzburg - was liegt für mich näher, als die Gelegenheit zu nützen und diesen Aufenthalt mit einer Bergtour zu verknüpfen. Andi sagt gerne zu, als ich ihn frage, ob er mit mir auf den von Salzburg nicht allzuweit entfernten Traunstein steigen will. Ein beeindruckender Gipfel, der mit seiner breiten Westflanke über 1000 Meter direkt aus dem blauen Traunsee in die Höhe ragt.
Sonntag 07:00 Uhr - wir fahren von Salzburg über die Autobahn nach Gmunden und parken beim Wanderparkplatz Traunsteinstrasse. Morgens um 08:00 Uhr gibt es noch freie Plätze, im Laufe des Vormittags ändert sich das schnell!

Die verschiedenen Gipfelanstiege sind im web unter Gmundner Hütte sehr gut beschrieben. Darum nur in Kürze:
Aufstieg über den abwechslungsreichen versicherten Naturfreundesteig bis zum Traunsteinhaus (Naturfreundehaus). Besonders beeindruckend ist dabei immer wieder der exponierte Blick von unserem Felsensteig hinunter zum Traunsee. Auf dem Gipfelplateau durch die Latschengasse hinüber zur höher gelegenen Gmundner Hütte, wo wir einen hervorragenden Mostradler und die überwältigende Aussicht zum Dachstein und weiter in die Tauern bis zum Wiesbachhorn und Großglockner genießen. Hier treffen wir auch Sandra aus Trier wieder, die wir bereits beim Aufstieg kennengelernt haben. Nach ausgiebiger Rast gehen wir hinüber zum monumentalen Gipfelkreuz, das nicht allzuweit entfernt ist.
Unser Abstieg beginnt gleich hinter der Gmunder Hütte über den stahlseilversicherten Hernler Steig. Steil führt der Steig bergab und ist feuchter und rutschiger als der Naturfreundesteig. Er bietet auch nicht dessen wunderbaren Seeblick, ist dafür direkter und überrascht mit steil aufgeschichteten haushohen Felsplatten oder einem herrlichen Aussichtspunkt, dem Dachsteinblick. Der Hernlersteig endet beim See wieder direkt beim Wanderparkplatz.

Zum Abschluß des Tages besuchen wir noch das aus dem TV (1996-2004 Schloßhotel Orth) bekannte, auf einer Insel im See gelegene Schloß Ort. Anschließend geht es weiter nach Fuschl, wo es in der Schloßfischerei laut Andi hervorragenden geräucherten Seefisch geben soll, der noch warm und duftend auf dunklem Brot gegessen wird. Leider haben wir hier kein Glück, die Schloßfischerei ist nur bis Ende September geöffnet. Also weiter in die Stadt, wo wir im Bangkok, Salzburgs bestem Asien-Restaurant (Bayerhamerstrasse) speisten. Zwar keinen geräucherten Fuschlseefisch, aber hervorragenden gedämpften Fisch im Bananenblatt. Dabei haben wir uns köstlich unterhalten und mit Bergkameradin Sandra viel gelacht.

An diesen kurzweiligen, intensiven Salzburg-Aufenthalt und den wunderbaren Traunstein-Tag werde ich mich wohl noch lange gerne erinnern.