Lisengrat (Säntis-Rotsteinpass retour) bei frühwinterlichen Verhältnissen


Publiziert von Marko1204 , 14. Oktober 2012 um 13:45.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:13 Oktober 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG   CH-AR 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Strecke:Säntis-Chälbersäntis-Lisengrat-Rotsteinpass und zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit PW bis Schwägalp - anschliessend mit LSB auf den Säntis

Hallo zusammen! :-)

Dies ist mein erster Tourenbericht, daher möchte ich kurz vorweg ein paar Worte zu meiner Person schicken.

Bin der Marko, 36 Jahre und schon viele Jahre "stiller" Nutzer dieser wunderbaren Seite. Sehr viele meiner Touren habe ich durch die informativen Berichte hier geplant und umgesetzt und so langsam meine Erfahrungen gesammelt. 
Mittlerweile kann ich von mir behaupten ein einigermaßen erfahrener Berggänger zu sein. Aktuell bewegen sich meine Schwierigkeitsgrade so bis T5 und Klettern Grad II. Bin vor allem im Alpstein sehr häufig unterwegs aber fahre auch gern mal einige Stunden, um eine schöne Tour zu machen. 
Je nachdem, wie es meine Zeit zulässt möchte ich gern nach und nach meine Touren hier zeigen (die aus der Vergangenheit, gestartet habe ich so ab 2005 aber auch die aktuellen fortlaufend).
Ich wandere gern, nicht nur um mich regelmäßig zu bewegen, sondern vor allem wegen meiner großen Begeisterung für die Berge, die Natur. Es tut so gut nach einer strengen Arbeitswoche einen Tag in den Bergen verbringen zu dürfen. Da ich auch sehr gerne fotografiere, habe ich all meine Touren auch mit Fotos sehr gut dokumentiert.

So, jetzt aber zu meinem ersten Tourenbericht. Ich hoffe die Angaben stimmen in etwa, habe noch nicht so die Übung bezüglich Höhenmeter usw.

Der Samstag war den Wettervorhersagen nach als recht sonniger Tag vorhergesagt. Nach dem vielen Regen vom Freitag also ein idealer Tag, um in die Berge zu gehen. Generell sollte es eine nicht so anstrengende Tour werden und ich wollte auch nicht so weit fahren.
Auf der Webcam sah ich, dass der Säntis über den Wolken lag, die Obergrenze der Wolken lag recht weit oben, so bei 2000m etwa. So entschied ich mich für den bequemen "Aufstieg" mit der Seilbahn ab Schwägalp.

Oben angekommen war ich recht überrascht über die doch recht winterlich anmutenden Verhältnisse. Es war alles mi Rauhreif/ -eis überzogen und ein Schäumli Neuschnee überzuckerte den Gipfel. Bei -3°C und recht böigem Wind wurde mir sehr schnell kalt, meine Softshelljacke war eindeutig nicht die richtige Wahl, Mütze und Handschuhe wären auch praktisch gewesen.
Naja, meine Begeisterung für die schönen Eisstrukturen und die herrliche Aussicht über den Wolken ließ mich die Kälte immer wieder vergessen. Ich blieb etwa 20 Minuten auf dem Gipfel, viele Leute hatte es wegen der Kälte ja nicht da draußen. Auch die Gräser waren eindrücklich und schön anzuschauen dick mit Reif und Eis überzogen.

Etwas unsicher war ich, ob ich es unter diesen Bedingungen tatsächlich wagen könnte den Lisengrat zu begehen. Auch am Boden war es teils recht eisig mit einem leichten Schneeüberzug. Ich entschied mich dafür mal zu schauen und ggf. umzukehren, wenn es zu heikel wäre. Einige Berggänger sah ich auf dem Lysengrat, was aber nicht heißen sollte, dass es auch für mich machbar wäre.

Beim Laufen merkte ich, dass die Schneeauflage am Eis angefroren und recht stumpf war. Es gab kaum rutschige Stellen. Das konnte sich natürlich ändern, sobald es leicht taut. Trotzdem hatte ich ein recht sicheres Gefühl und zusätzliche Hilfe durch die fast durchgehend mit Drahtseilen gesicherte Wegführung.
So lief ich in gemächlichem Tempo und der nötigen Vorsicht los und benötigte fast 2 1/2 Stunden bis zum Rotsteinpass, doppelt so lange, als üblich und angeschrieben. Dies vor allem, weil ich immer wieder stehen blieb, Fotos machte und die Aussicht genoss. Die Wolken waren stets in Bewegung, mal hüllten sie diesen, mal jenen Berg ein. Mal rissen sie auf, dann waren sie wieder kompakt. Generell senkten sie sich aber etwas ab, was nach und nach immer mehr Berge sichtbar machte.

Ich glaube, Details zum Weg muss ich keine mehr schreiben, diese wurden sicher schon in vielen anderen Berichten publiziert und die Wegfindung ist sowieso absolut kein Problem. Der gesamte Gratweg ist markiert und mittels Tritten, Eisenstiften und Drahtseilen sehr gut gesichert. 
Bei den teils etwas heiklen Verhältnissen waren deutlich weniger Wanderer unterwegs als sonst üblich.

Beim Rotsteinpass überlegte ich kurz meine Tour via Meglisalp-Wagenlücke zum Säntis etwas aufzupeppen. Da jedoch die hohe Bewölkung kaum noch Sonnenstrahlen durch ließ entschied ich mich dann doch für den gleichen Weg retour.

Mittlerweile waren auch die Verhältnisse besser, die Vormittagssonne hatte viel Schnee und Eis auf-/weggetaut. So stieg ich in schnellem Schritt aufwärts Richtung Säntis. In 1 1/2 Stunden war ich wieder zurück, also deutlich schneller als beim Abstieg am Morgen. Ich hielt mich nicht mehr lange auf und fuhr mit der nächsten Bahn inmitten vieler Touristen abwärts zur Schwägalp.

Die Schwierigkeit würde ich wegen der leicht winterlichen Verhältnisse am Lisengrat - oder Lysengrat?-  mit T3+ einschätzen. Ich hoffe, das kommt so in etwa hin!?

Tourengänger: Marko1204


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

xaendi hat gesagt:
Gesendet am 14. Oktober 2012 um 16:09
Toller Einstand, mit diesen Fotos. Willkommen in der Community!
Grüsse, Alex

Marko1204 hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Oktober 2012 um 16:49
Danke Dir! :-)
Lieben Gruss zurück!


Kommentar hinzufügen»