Piz Tschierva (3546m) - Eingehtour durch das wunderschöne Val Roseg


Publiziert von DonPico , 31. Oktober 2012 um 21:53.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Berninagebiet
Tour Datum: 6 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Bernina-Gruppe   Piz Bernina 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:Pontresina - Tschierva-Hütte - Piz Tschierva - Tschierva-Hütte - Pontresina
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto: Stuttgart - Chur - Julierpass - Pontresina
Unterkunftmöglichkeiten:Tschierva-Hütte
Kartennummer:LKS 1:25000, Nr. 1277 (Piz Bernina) und Nr. 1257 (St. Moritz)

Allgemeines:

Nach einer schönen Tour mit Zelt im Wallis vom 30.08-02.09.2012 ging es zunächst zurück nach Deutschland. Eigentlich war noch eine Besteigung des Dent Blanche geplant gewesen, aber das Wetter hatte sich eingetrübt.
Ein paar Tage später setzte sich erneut gutes Wetter durch und ich entschied mich spontan zu einer geführten Tour auf den Piz Bernina. Als Eingehtour plante ich einen Solo-Trip von der Tschierva-Hütte.

Anfahrt:

Anfahrt vormittags mit dem Auto aus dem Stuttgarter Raum über Chur und St. Moritz nach Pontresina. Dort habe ich auf dem Parkplatz unterhalb vom Bahnhof geparkt. 

Tourenbeschreibung:

1. Tag:

Der Weg durch das wunderschöne Val Roseg steigt ganz langsam an. Es gibt die Möglichkeit, auf dem Fahrweg zu gehen, oder den Pfad auf der anderen (taleinwärts linken) Bachseite zu benutzen. Ich entschied mich für den Fahrweg. Dort herrscht einiger Fahrrad- und Kutschen-Verkehr. Wer ein Fahhrad dabei hat, sollte über die Möglichkeit nachdenken, mit dem Rad bis zum Hotel Roseg zu fahren. Dort kann man das Rad abstellen, und dann zu Fuß weitergehen, entweder auf der linken Talseite zur Tschierva-Hütte, oder geradeaus zur Coaz-Hütte.

Mein Weg ging zur Tschierva-Hütte. Wenige Hundert Meter nach dem Hotel Roseg sieht man den Piz Roseg (3937m), einen sehr schönen Berg mit einer schönen, steilen Norwand und einer eisigen Kuppe.

Das Tal wird oberhalb des Hotels immer schöner und abwechslungstreicher. Etwa drei Stunden nach dem Start in Pontresina überwindet man eine steilere Wegpassage und erreicht wenig später den nördlichen Moränenkamm des Tschierva-Gletschers. Weitere vierzig Minuten später ist die Tschierva-Hütte erreicht. Die Lage unterhalb der Westwand des Piz Bernina ist spektakulär. Die Wand färbt sich in der Abendsonne purpurfarben.  

Auch die Hütte mit ihrem modernen Anbau macht einen sehr schönen Eindruck. Abends treffe ich einen Teilnehmer von einer Silvester-Skitour in S-charl, an der wir beide teilgenommen hatten. Ansonsten ist die Hütte voller Biancograt-Aspiranten.

Mir selbst ist am Abend noch nicht ganz klar, ob ich mir im Alleingang den Aufstieg zum vergletscherten Piz Morteratsch (3751m) zutrauen werde, oder ob ich auf Nummer sicher gehe und auf den Piz Tschierva (3546m) gehe. Bezüglich Piz Morteratsch habe ich Zweifel, trotzdem beschließe ich, die Entscheidung am nächsten Tag zu treffen.

2. Tag:

Gemeinsam mit zwei oder drei Gruppen, die auf den Piz Morteratsch gehen, breche ich am nächten Morgen kurz vor 5:00 Uhr bei Dunkelheit auf. Die Orientierung ist zunächst einfach; der Weg folgt einem Pfad bis zu einer Steilstufe, die mit einer Leiter überwunden wird. Oberhalb der Stufe ist der Pfad dann teilweise schwieriger zu erkennen, irgendwann hilft dann die aufgehende Sonne bei der Orientierung. Nach etwa knapp zwei Stunden ist der Vadrettin da Tschierva erreicht, ein mäßig geneigter, aperer Gletscher, der im oberen Teil in westlicher Richtung vom Kamm, der Fourcla Boval, abfließt, und dann nach Süden abbiegt. Man betitt den Gletscher auf etwa 3100m. Ich folge zunächst einer Seilschaft, die auf die Fourcla Boval zuhält. Von dort aus führt dann eine steile Passage auf den Piz Morteratsch. Ich schaue mir die 40° steile Flanke mehrmals an und entscheide mich dann gegen den Piz Morteratsch.

Stattdessen biege ich auf etwa 3300m scharf nach links und erreiche wenig später den nördlichen Rand des Gletschers, in etwa an der Stelle, an der der Abstand vom Gletscher zum Grat, der zum Piz Tschierva führt, am geringsten ist. Eine kurze Kletterei (I) führt zum Kamm. Von dort steigt man immer über Blockwerk etwa eine Stunde zum Gipfel des Piz Tschierva, den ich etwa gegen 8:00 Uhr erreiche. Die Aussicht hinüber zum Biancograt ist toll, aber vermutlich nicht zu vergleichen mit der vom Piz Morteratsch.

Beim Abstieg beeile ich mich, und bin bereits gegen 11:00 Uhr wieder an der Tschierva-Hütte. Von dort geht es durch das Val Roseg zurück nach Pontresina, wo ich mir ein Hotel gönne.

Rückfahrt:

Rückfahr wie Hinfahrt, davor war aber noch eine Besteigung des Piz Bernina und des Piz Palü geplant.

Fazit:

Die Landschaft im Oberengadin hat mich schon immer begeistert, das Val Roseg ist allerdings besonders schön. Die Blicke auf Piz Roseg und Piz Bernina Westwand sind unbeschreiblich. Der Piz Tschierva ist ein Steinhügel, für Hochtouren-Einsteiger aber durchaus ein interessanter Gipfel.

Tourengänger: DonPico


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