Die Hintere Schöntaufspitze wird gerne von Sulden aus in Angriff genommen, mit Unterstützung der Seilbahn sind's dann etwa 650 Hm auf den Gipfel. Bei der Variante über das Madritschtal verdoppelt sich der Aufwand auf 1300 Hm. Nach dem Start bei der Enzianhütte folgen wir dem Weg Nr. 151, wie so viele. Bald aber verlassen uns die meisten Bergfreunde als unterhalb der Zufallhütte der Weg nach Westen schwenkt.
Wir wandern in's Madritschtal und sind ganz allein, das heisst einige Murmeltiere nehmen Anstoss an unserer Anwesenheit. Relativ flach geht's dahin über wunderschöne Almwiesen, wir überqueren den Madritschbach und spazieren weiter. Auf der Höhe von ca. 2500 m wird's mal kurz etwas steiler, danach sehen wir den Hufeisenförmigen Kamm vom Madritschjoch über die Hintere Schöntaufspitze, Schöntaufjoch bis zur Sonnenwand. In dem darunter liegenden Kar wird's jetzt langsam warm, wir überqueren nochmals den Bach und steigen im Geröll zum Madritschjoch hoch.
Nachdem wir auf dem gesamten Anstieg bis hierher gerade mal 2 Menschen getroffen haben, erwartet uns nun ein kleiner Kulturschock. Vielleicht hätte man sich keinen 3000 er mit Seilbahnoption aussuchen sollen. Vom Joch geht's zunächst über einen kleinen plattigen Hügel (die einzige echte T3 Stelle) und dann am Südrücken auf Pfadspuren hoch zum Gipfel.
Der Zulauf am Gipfel ist nicht ganz so enorm wie am Joch zu vermuten war, viele Bergfreunde ziehen etwas enttäuscht ab, da sich Ortler und Co noch neblig verhüllen. Wir warten und frieren... Und dann passiert's. Als sich gerade mal noch 4 Personen auf dem Gipfel befinden, reisst der Wolkenvorhang auf. Glück muss man haben.
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