Hintere Schöntaufspitze / Cima Beltovo di Dentro (3325 m) ohne Liftunterstützung aus dem Martelltal


Publiziert von jagawirtha , 11. Oktober 2019 um 15:31.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 4 Oktober 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Vinschgau, dort ins Martelltal bis zum Talschluß, PP gebührenpflichtig, aber mit Einkehr oder Übernachtung auch gebührenfrei
Unterkunftmöglichkeiten:Enzianhütte, Zufallhütte, Alpengasthof Schönblick, Hotel zum See

Die Hintere Schöntaufspitze war vor zwei Jahren schon auf dem Programm als ich das erste Mal ins Martelltall reiste, damals mit dem DAV Summit Club. Die Tour wurde damals aber nicht durchgeführt und mit einer Ersatztour  über die Vertainen  (Auf den Vertainen) ersetzt. Das wäre damals unser 2. höchster Gipfel gewesen. Inzwischen weis ich dass man solche Touren auch alleine gehen kann und deshalb möchte ich diesen Gipfel, auch wenn er nicht so beliebt ist weil man ihn viele mit Seilbahnunterstützung aus Sulden mitnehmen,  außerhalb der Saison und mit einer kleinen Schneeauflage durchführen.  Schon wegen der Wetterumstände erwarte ich nicht all zu viele Wanderer bzw. Radfahrer.

Mein Start ist wieder beim Berggasthof Enzianhütte, der am Ende des Martelltales direkt neben den Parkplätzen liegt. Über den Wanderweg Nr. 150 gehe ich Richtung Zufallhütte und folge dann aber der Nr. 151, der bis zum Madritschjoch durch das Tal der Madritsch führt. Dieser Aufstieg dauert zwar länger ist aber nicht so überlaufen wie von Sulden hoch. Ich hatte bis zum Joch keine einzige Begegnung mit einem Wanderer oder Radfahrer. Der Weg ist zwar lang aber keinesfalls schwierig, dennoch sollte man nicht vergessen, dass ein Großteil über 2500 m Höhe liegt und keine Einkehr möglich ist. Mit der heutigen Schnee- u. Eisauflage ab 2800 m musste ich etwas vorsichtiger gehen als wenn es aper wäre. Der Wanderweg ist sehr gut markiert, wird aber bei Schönwetter im Sommer stark durch MTBiker genutzt die talwärts fahren. Heute waren es etwa 25 Radfahrer, die aber alle in der Mittagszeit abfuhren, wo ich gerade zum Gipfel unterwegs war.

Hat man das Madritschjoch erreicht wird die Aussicht zum Ortler-Dreigestirn spektakulär, der Suldenaufsteiger hat diese Aussicht, vorausgesetzt das Wetter passt, den ganzen Aufstieg. Das soll aber nicht heißen dass der Aufstieg aus dem Martelltal nicht auch seine Reize hat, auf jeden Fall gibt es keine Liftverbauungen wie Seilbahnstützen oder Lifttrassen aus Geröll oder ständigen Schneekanonenlärm. Für mich war heute aber die Erreichung des Gipfels der Hinteren Schöntaufspitze im Vordergrund.  Den ersten plattigen Hügel übersteige ich zuerst links, zum Schluss rechtsseitig. Anschließend bleibe ich auf dem gut sichtbaren Aufstiegsweg. Erst kurz vor dem letzten aufsteilenden Stück verliert sich der Steig im Schnee. Die sogenannte Schlüsselstelle ist erreicht. Der Untergrund unter dem Schnee ist großplattig, etwas steiler  und es ist schwierig einen festen Stand zu finden. Mit Hilfe der Hände und einer weiträumigen Trittsuche kann man die etwa drei Meter schon meistern.

Der Rest ist dann wieder einfaches Gehgelände, nach der Geländekante sogar relativ flach, dann noch ein kleiner Anstieg und der breite Gipfelbereich ist erreicht. Außer der Aussicht  hat der Gipfel wenig zu bieten. Auch die Aussicht ist heute eingetrübt weil eine Kaltfront mit Schnee über den Ortler und das ganze Gebiet darüber zieht. Es beginnt zu schneien und der Wind frischt auf was mich zu einem sehr kurzen Gipfelaufenthalt bewegt. Nur ein paar Fotos und schon bin ich wieder weg. Als ich beim Madritschjoch ankomme, hat sich alles wieder beruhigt. Aber so ist das in der Ecke, sehr niederschlagsarm. Nun gehe ich wieder den gleichen Weg zurück ins hintere Martelltal und begegne wiederum keinem einzigen Menschen. Erst unten in der Nähe der Zufallhütte kommen jetzt die Tagesgäste von ihren kurzen Touren und Hüttenbesuch ins Bild. Das Wetter hat sich auch wieder gebessert und so ärgert es mich ein bisschen, dass ich heute zu einer ungünstigen Zeit am Gipfel war. Trotzdem habe ich etwas sehr wichtiges für mich entdeckt, die gleiche Tour kann man auch sehr gut mit Skiern machen und das werde ich im Winter vielleicht versuchen.

Gehzeiten:

Insgesamt  unterwegs 7 Std.

Aufstieg ohne Pausen 3 Std. 30 min.
Abstieg ohne Pausen 2 Std. 55 min.

Tourengänger: jagawirtha


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