Laggintal: Walk on the wild side
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Das Laggintal liegt südlich des Alpenhauptkammes und es weist typische Eigenschaften eines Tessiner Seitentales auf: Ein flacher Talboden, sehr steile Seitenlehnen und oben wiederum leicht geneigte Hänge. Speziell ist aber, dass das Laggintal von drei (Fast-)Viertausendern umgeben ist: Weissmies, Lagginhorn und Fletschhorn.
Für winterliche Touren in diesem Tal sollte man auf absolut sichere Verhältnisse warten, denn alle Routen führen über sehr steile Hänge. Tendenziell handelt es sich eher um Frühlingstouren. Die Beliebtheit dieser Routen ist gering, somit muss man damit rechnen, selber eine Spur legen zu dürfen.
Seit Tagen herrscht schönes Wetter, die Lawinengefahr ist fast überall auf Stufe 1 (gering) und mit dem Lötschberg-Basistunnel ist das Laggintal nun auch tauglich für Tagestouren. Also starte ich kurz nach 8 in Gabi und marschiere auf der Fahrstrasse ins Laggintal hinein. Bis zu den Hütten von Laggin hat es einige Schneeschuhspuren, danach gilt es alles selber zu spuren. Am Ende des Talbodens wird die Sache steil: Ungefähr dem Sommerweg entlang stapfe ich mit diversen Schlaufen bis Bidemji. Der Hang legt nochmals einen Zacken zu und wird nun sausteil. Zuoberst muss ich die Schneeschuhe kurz demontieren und über eine apere Rippe hinaufkraxeln.
Nun stehe ich erstmals in der Sonne. Aber die Schneelage ist hier oben nicht überzeugend: Der Wind hat gewirkt und das ursprüngliche Ziel, das Tossenhorn, kann ich gleich vergessen. Der Tälligletscher ist viel zu schlecht eingeschneit. Also geht es halt zum Balmahorn, das via Balmalücke recht schnell erreicht ist. Dieser Gipfel bietet einen hübschen Blick in die angrenzenden Italienischen Berge. Nun geht es zurück und in die Grauhorulicke. Ein kurzer Grat mit einigen Kraxelstellen führt zum Grauhorn, das aus dem Talboden des Laggintals recht wild aussieht.
Zurück in der Grauhorulicke beginnt der schöne Abstieg über ideale Skihänge. In Kürze ist Obre Stafel erreicht. Von hier steige ich ungefähr dem Sommerweg entlang nach Pästa und erreiche bei Laggin wieder die Aufstiegsroute (mit Ski könnte man wohl gut das steile Couloir befahren, das von Obre Stafel nach Pästa hinunter zieht).
„Nach der Tour ist vor der Tour“...während ich in der Beiz in Simplon Dorf auf den Rufbus warte, werden bereits neue Pläne geschmiedet. Nebst dem Tossenhorn finden sich mindestens zwei weitere vielversprechende Routenkombinationen in der winterlichen Stille des Laggintals.
Tourengänger:
Zaza

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