Sentiero delle Guardie (Monte Generoso)


Publiziert von Zaza , 10. September 2012 um 20:19. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum: 7 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Monte Generoso 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Kartennummer:1353

Der Sentiero delle Guardie hat einen nahezu mythischen Ruf als eine der wildesten Routen in der ohnehin wilden Westflanke des Monte Generoso. Der Legende nach soll dieser Verbindungsweg zwischen der Alpe der Melano und der Bocchetta di Camoscia zur Zeit des zweiten Weltkrieges von den Grenzwächtern eingerichtet worden sein. Wozu, das ist ziemlich unklar, ist doch die Alpe di Melano ziemlich weit von der Landesgrenze entfernt. Doch wer einst selber Bekanntschaft mit der besten Armee der Welt gemacht hat, der weiss, dass keineswegs alle ihre Aktionen sinnhaft sind.

Nun hat ironknee die Route vor einigen Jahren gesucht und eine haarsträubende Variante weiter oben eröffnet (Klick), von deren Begehung jedoch dringend abzuraten ist. Hingegen ist danfoletts seit Jahren bestens vertraut mit der Zone zwischen Rovio und dem Monte Generoso und hat auch den Sentiero delle Guardie mehrfach begangen. In den letzten Wochen hat er die Route auch markiert, dies allerdings so, dass man die Markierung von keinem Wanderweg aus sieht, sondern nur darauf stösst, wenn man auf der Suche nach dem Sentiero delle Guardie ist.

Wie auch immer, es sind also beste Voraussetzungen für eine schöne Tour, als mir Dan vorschlägt, diesen Weg gemeinsam zu begehen. Wir gehen von Rovio aus zunächst auf dem Wanderweg zur Alpe di Melano. Von der Alp gehen wir direkt und weglos aufwärts bis zu einer Ruine (auf der LK eingetragen). Auf einer Spur schräg links im Wald ansteigend erreichen wir die Ruinen der Alp Cornasella mit den eindrücklichen Gewölben der einstigen Käsekeller. Im Sattel nebenan (beim Sasso Piatto) sieht man die erste gelbe Markierung, die horizontal in den Hang weist. Der Sentiero delle Guardie quert nun den ganzen Hang, zuerst auf erdigem Schutt, dann über lange Zeit auf einem eindrücklichen Band oberhalb eines Abbruches. Die heikelste Stelle kommt ziemlich bald, hier findet sich ein altes Drahtseil mit defekter Verankerung.

Irgendwann kommen wir zum Vallone, durch welches man im Sommer und im Winter über die "Direttissima" zum Albergo Monte Generoso aufsteigen kann (man erkennt das Vallone daran, dass an seinem Beginn einige Trümmer und Abfälle liegen, die vom Hotel heruntergefallen sind). Die Querung führt uns danach weiter zur Alpe Perostabbio, wo wir eine kleine Pause einlegen. Bis anhin endet die Markierung hier. Danach folgen wir kurz der Via della Variante, bis links (in einen Baum eingeritzte Gemse) der alte Weg zur Bocchetta di Camoscia abzweigt. Er führt noch einmal durch eindrückliches Gelände (bei Nässe sehr heikel). Nachdem wir den Graben überquert haben, der zwischen den Steilwiesen von Camoscia und Piancascia herunter zieht, beginnen wir auf der Camoscia-Route abzusteigen. Dies war einst, als die Camoscia zur Gewinnung von Wildheu genutzt wurde, der direkteste Aufstieg. Der Weg ist auf der LK von 1959 noch eingetragen, heute ist er jedoch im oberen Teil sehr undeutlich. Weiter unten hingegen ist er recht gut zu erkennen. Der Weg verläuft zuerst südlich des Valle dei Cugnoli und wechselt auf ca. 950 m auf seine Nordseite. Er endet beim P. 689, also beim Zusammenfluss der Valli della Croce und dei Cugnoli, von wo wir in Kürze wieder in Rovio sind.

Die Route ist mit den Markierungen gut zu finden und kann kaum mehr verloren werden. Die Begehung weist aber heikle Passagen aus, das Gelände ist meist sehr ausgesetzt, man bewegt sich auf lange Strecken oberhalb einer senkrechten Felswand.

Tourengänger: Zaza, danfoletts
Communities: Ticino Selvaggio


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