Weissmies (4017m) SO-Grat hoch - NW-Flanke runter
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Frühstück auf der sehr empfehlenswerten Allmagellerhütte gibt es für "Weissmies-Aspiranten" um 4 Uhr. Und wer sich zu diesen zählt, muss - nach Meinung der mit uns im Lager weilenden Gruppe - natürlich bereits mit Gurt und Material behängt zum Frühstück erscheinen, als gäbe es keine Minute zu verlieren. Daher ging bereits kurz nach halb 4 das "Gegruschtel" im Schlafraum los....als dann jeder der Gruppe auch seine Eisschraube fachgerecht am Gurt befestigt hatte, waren auch wir um kurz vor 4 wach und frühstückten - ohne Gurt - aus der Sicht Anderer ein potentieller Affront.
Viel wichtiger als ein Gurt ist für die erste Stunde zum Zwischenbergenpass dann eine gute Stirnlampe....ansonsten kann es leicht passieren, dass man sich im steilen Geröll unterhalb des Portjengrats wiederfindet wie eine laut fluchende Gruppe vor uns. Auf dem Zwischenbergenpass machten wir eine längere Pause, um den Sonnenaufgang über Italien und den blassen Schimmer, den er auf Mischabel und Monte Rosa warf, zu genießen.
Am Pass "gurteten" auch wir an, brauchten selbigen aber bis zum Anseilen als Gletscherseilschaft auf dem Gipfel nicht mehr, da die Kletterei bei uns nirgends ein Sicherungsbedürfnis auslöste, ohne jedoch zugleich langweilig zu sein (max. einige Passagen II, meist sehr guter Fels). Wir gingen die gesamte Strecke bis zum Vorgipfel auf dem Felsgrat, da die Schneefelder auf der anderen Seite großteils ausgeapert waren und sich in steinschlägige, lose Geröllhänge verwandelt hatten.
Bei ca. 3700 Meter steilt der Grat dann deutlich an und wir kletterten seilfrei und ohne Handschuhe in wunderbar griffigem, angewärmtem Fels dem Vorgipfel entgegen.
Der Schneegrat von dort zum Gipfel ist derzeit recht eindrücklich, da er insbesondere im ersten Gratteil vor dem Geröllstück teils ziemlich schmal und auch eisig ist. Der weitere Abstieg über die NW-Flanke ist dann nicht so anspruchslos wie wir zuvor dachten - und das obwohl die Leiter im Gletscherbruch derzeit noch einsatzbereit verstaut, aber nicht in tatsächlichem Gebrauch ist ;)
Der obere Teil des Abstiegs scheint durch das Abschmelzen des Gletschers immer steiler zu werden (im Vergleich zu einer Tour vor sechs Jahren) und war an einigen Stellen eisig; dank ausgehackter Spuren (Dank an die zahlreichen Bergführer) aber kein Problem. Der untere Teil wird bei den warmen Temperaturen derzeit vom Eisschlag zweier Seracs (links und rechts des unteren flachen Gletscherbeckens) eingedeckt: Es gibt gewaltige Trümmerfelder in Spurnähe! Gut, dass die Tour nicht allzulang ist, dann bleibt noch genügend Kondition, um den Gefahrenbereich schnell zu durchqueren. Auch die Spaltengefahr unten sollte man in gleicher Weise ernst nehmen - wir haben herausgefunden, dass für diesen Sommer noch längst nicht jedes schwarze Loch in diesem Bereich schon entdeckt ist.
Alles in allem eine einfache und zugleich dennoch abwechslungsreiche Tour, die mit schöner Kletterei, einem wunderbaren Schneegrat und der spaltenreichen NW-Flanke viele verschiedene Facetten des leichten Alpinismus beinhaltet.
Viel wichtiger als ein Gurt ist für die erste Stunde zum Zwischenbergenpass dann eine gute Stirnlampe....ansonsten kann es leicht passieren, dass man sich im steilen Geröll unterhalb des Portjengrats wiederfindet wie eine laut fluchende Gruppe vor uns. Auf dem Zwischenbergenpass machten wir eine längere Pause, um den Sonnenaufgang über Italien und den blassen Schimmer, den er auf Mischabel und Monte Rosa warf, zu genießen.
Am Pass "gurteten" auch wir an, brauchten selbigen aber bis zum Anseilen als Gletscherseilschaft auf dem Gipfel nicht mehr, da die Kletterei bei uns nirgends ein Sicherungsbedürfnis auslöste, ohne jedoch zugleich langweilig zu sein (max. einige Passagen II, meist sehr guter Fels). Wir gingen die gesamte Strecke bis zum Vorgipfel auf dem Felsgrat, da die Schneefelder auf der anderen Seite großteils ausgeapert waren und sich in steinschlägige, lose Geröllhänge verwandelt hatten.
Bei ca. 3700 Meter steilt der Grat dann deutlich an und wir kletterten seilfrei und ohne Handschuhe in wunderbar griffigem, angewärmtem Fels dem Vorgipfel entgegen.
Der Schneegrat von dort zum Gipfel ist derzeit recht eindrücklich, da er insbesondere im ersten Gratteil vor dem Geröllstück teils ziemlich schmal und auch eisig ist. Der weitere Abstieg über die NW-Flanke ist dann nicht so anspruchslos wie wir zuvor dachten - und das obwohl die Leiter im Gletscherbruch derzeit noch einsatzbereit verstaut, aber nicht in tatsächlichem Gebrauch ist ;)
Der obere Teil des Abstiegs scheint durch das Abschmelzen des Gletschers immer steiler zu werden (im Vergleich zu einer Tour vor sechs Jahren) und war an einigen Stellen eisig; dank ausgehackter Spuren (Dank an die zahlreichen Bergführer) aber kein Problem. Der untere Teil wird bei den warmen Temperaturen derzeit vom Eisschlag zweier Seracs (links und rechts des unteren flachen Gletscherbeckens) eingedeckt: Es gibt gewaltige Trümmerfelder in Spurnähe! Gut, dass die Tour nicht allzulang ist, dann bleibt noch genügend Kondition, um den Gefahrenbereich schnell zu durchqueren. Auch die Spaltengefahr unten sollte man in gleicher Weise ernst nehmen - wir haben herausgefunden, dass für diesen Sommer noch längst nicht jedes schwarze Loch in diesem Bereich schon entdeckt ist.
Alles in allem eine einfache und zugleich dennoch abwechslungsreiche Tour, die mit schöner Kletterei, einem wunderbaren Schneegrat und der spaltenreichen NW-Flanke viele verschiedene Facetten des leichten Alpinismus beinhaltet.
Tourengänger:
simba

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