fantastische Aussichten auf dem Ferdenrothorn


Publiziert von Felix , 16. August 2012 um 14:04. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 8 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 1525 m
Abstieg: 1525 m
Strecke:(Lauchernalp) - Berghaus Lauchernalp - Stafel - Kummenalp - Chummunäbritz - Unders Färda - Zem Tritt - Obers Färda - P. 2555 - Ferdenpass - Müllerstein - P. 3055 - P. 3136 - Ferdenrothorn; Abstieg auf derselben Route, nach Berghaus Lauchernalp - Lauchernalp
Zufahrt zum Ausgangspunkt:LSB Sunnbüel - cff logo Kandersteg - cff logo Kippel, LSB Lauchernalp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:LSB Lauchernalp - cff logo Kippel - cff logo Kandersteg; PW via Autobahn Spiez - Kiesen, Konolfingen nach Wyssachen
Unterkunftmöglichkeiten:Berghaus Lauchernalp
Kartennummer:1268 - Lötschental, (1267 - Gemmi)

Unser zweiter Tag im Wallis beginnt, wie der erste geendet hat: mit einem tollen Ausblick auf Bietsch-, Bis- und Weisshorn – und wolkenlosem Himmel!

 

Vom Berghaus Lauchernalp wandern wir zu Beginn (im Schatten) hinab nach Stafel, wo wir den Höhenweg erreichen, welcher uns recht hoch über dem Lötschental bald einmal an die Sonne entlässt.

 

Im mehrmaligen Auf und Ab, teilweise auf zusätzlich verbreitertem Weg, mal auch schmal und an sehr steilen Grashalden vorbei, queren wir die Hockenalp und erblicken, uns der Kummenalp nähernd, bald einmal das breite Massiv und den Gipfel des heutigen Tages-Gipfelzieles. Erst jedoch gilt es auf der Alp den Abzweiger Richtung Unders Färda zu finden; ist dies geschafft (der nachher bestens markierte Weg ist nirgends ausgeschildert), treten wir in das erst schmale Tal des Färdanbaches ein, welches sich beim Chastelli weitet und ein erstes Mal den Blick hoch zum breiten Massiv des Ferdenrothorns freigibt.

Friedlich und breit präsentiert sich nun die Fläche der schönes Alpweide; ruhig und beschaulich geht es an deren Rand weiter und steigt an Zem Tritt, eine unproblematische Felsstufe – breit ist auch hier der Weg angelegt.

Nachdem wir bei P. 2351 einen kurzen Halt eingelegt haben, wandern wir weiter hoch ins Obers Färda; hier stellen wir fest, dass es noch ein weiter Weg ist, bis wir nur schon am Pass oben stehen werden … und dann quasi auf dem Gipfelrücken zurück und hoch zum Gipfel laufen müssen.

 

Doch der Tag ist derart schön, die Gegend sehr urtümlich – und in den oberen Bereichen sehr schuttig, hat der hier verschwundene Gletscher äusserst viel Block- und Geröllmaterial zurückgelassen. Zudem erfreuen uns die immer zahlreicher auftauchenden Schafe – einmal sogar leiten sie uns auf ihrem Weg gekonnt (in Abweichung von der offiziellen Route) auf eine nächste flache Passage hoch. Das Majinghorn rückt nun etwas näher – doch die Geröllfelder nehmen zu; der Weg, welcher nun keiner mehr ist, führt durch sie hindurch, einzelne wrw Markierungen an grösseren Felsblöcken leiten uns – auch dort, wo erst kürzliche grosse Rutschungen ein Ausweichen in die Flanke sehr erschwert. Umso geeigneter sind die zahlreichen Restschneefelder in der Senke des Tälchens: auf ihnen ist gut vorwärts zu kommen – so erreichen wir den nun feinsplittrigen Schlussaufstieg zum Ferdenpass. Auch hier ist keine Wegspur mehr vorhanden; einzelne Markierungen (und das Gelände) weisen jedoch den Weg hinauf zum Übergang nach Leukerbad – beeindruckend sind hier die dem Majinghorn vorgelagerten mächtigen Felsriffe, welche sich nach und nach in Einzelteile auflösen: sehr gut ist an ihnen die Erosion, die Sprengkraft von (gefrorenem) Wasser zu beobachten.

 

Oben angelangt ist die Freude über den Anblick von Rinderhorn, Zackengrat und Balmhorn gross: welche grossartige Silhouette zeigt sich hier! Vorbei am Müllerstein, einem „einsamen“ Felsblock unweit des Passes, schreiten wir nun gemächlich weiter über den länger eher sanft ansteigenden und breiten Gratrücken. Im unteren Bereich überwiegt derselbe feine Schutt, im mittleren wechselt der Charakter in eher grobes Geröll bis Blockgelände – oben bleibt alles gleich: strahlend blauer Himmel. Fantastisch (und immer sich erweiternd) die Aussicht: Bis- und Weisshorn zeigen sich ja schon lange, Dom und Umgebung ebenfalls – doch je höher wir steigen, wird die gesamte westliche Alpenkette bis hin zum Mont Blanc deutlich sichtbar, welch ein Privileg, dies geniessen zu können!

 

Je länger wir am Grat unterwegs sind, desto anspruchsvoller wird er: nicht die wenigen südöstlichen Restschneefelder (ob unter ihnen sich noch Restgletscherchen verbergen?) oder nur spärlichste Wegspuren sind es – auf den letzten steileren Metern über Vorgipfel zum Vorgipfel ist doch die beste Variante erst mal zu suchen; und vor allem erscheint uns die grosse Restwächte vor dem eigentlichen Vorgipfel beidseitig etwas abschüssig. Doch beim Betreten löst sich (im guten Trittschnee) dieses Problem auf … Nun wartet, ab dem Vorgipfel, das (für mich) anspruchsvollste Teilstück: das Gehen über die ersten breiten Platten ist unproblematisch, doch die Umgehung des letzten Felszahnes vor dem Gipfelaufschwung auf schmalem Band bereits luftig – und beim Gang um die abschliessende Ecke geht es wenig neben den Schuhen doch senkrecht „gruselig“ in die Tiefe … Daneben machen auch die schräg gestapelten Platten des Gipfel selbst keinen sehr vertrauenerweckenden Eindruck – doch ich schaffe mit gütiger und lieber „Anleitung“ auch die letzten Meter zum Ferdenrothorn – herrlich, oben zu stehen und die fantastische Rundumsicht erleben zu können!

 

Die Gipfelrast dauert nicht allzu lange – wir verschieben unsere Mittagspause und legen zuerst alle anspruchsvolleren Passagen vor dem Gipfel zurück und lassen uns länger auf dem Vorgipfel nieder und geniessen hier unseren „Erfolg", Gipfel- und Tourenglück.

Danach, im Abstieg zum Ferdenpass, nehmen wir den Oberferdengletscher mit seinem Gletschertor und –see besonders gut zur Kenntnis; weiter unten gefällt uns ganz besonders die grössere Yak-Herde.

 

Auch wenn An- und Abstieg sich etwas in die Länge ziehen: die Gegend, die Aussichten, sind eindrucksvoll und wir erfreuen uns ob des traumhaften Tages. Nach der Passierung von Obers und Unders Färda verlassen wir dieses stille Tal und erreichen wieder die Kummenalp – nicht ungern setzen wir uns auf die Terrasse des Berghotels und gleichen den Flüssigkeitshaushalt wieder aus.

 

Zurück auf dem Höhenweg, wo wir auf der Hockenalp ein friedliche Kuhherde passieren, und stets das beeindruckende Bietschhorn vor uns sehen, steigen wir ab Stafel wieder hoch zum Berghaus Kummenalp; müssen wir doch unsere Reisetasche dort abholen und zur Lauchernalp - Station hinunter tragen …

 

Herrliche zwei Tage, herrliche zwei Bergtouren – beide sehr empfehlenswert! 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (4)


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Willem hat gesagt: Herzlichen Glückwunsch Felix...
Gesendet am 21. August 2012 um 13:51
...zu diesem prachtvollen Gipfel, den ich sofort auf der Wunschliste gespeichert habe. Am Besten auch bei solchem Prachtswetter natürlich!

LG, Willem

Felix hat gesagt: RE: Herzlichen Glückwunsch Felix...
Gesendet am 22. August 2012 um 19:42
danke, lieber Willem!
Es lohnt sich wirklich, den langen Weg unter die Füsse zu nehmen ...
hg Felix

CarpeDiem hat gesagt: Auch ich...
Gesendet am 21. September 2012 um 19:45
...habe diese Tour gespeichert. Wunderschön diese farbenprächtigen BIlder...

Liebe Grüsse
Anne-Catherine

Felix hat gesagt: RE: Auch ich...
Gesendet am 2. Oktober 2012 um 17:45
sie ist sehr empfehlenswert - ausserdem ist die Abgeschiedenheit zusätzlich sehr reizvoll.
Liebe Grüsse
Felix


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