Cabane des Dix 2928 m (1. Tag Arolla - Pigne - l'Évêque - Arolla)


Publiziert von schwarzert , 15. August 2012 um 17:15.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:31 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 100 m

Man nehme 4 Männer, 3 Tage, 2 Gipfel ... macht 1 wunderschöne Hochtour, noch dazu in einem Schönwetterfenster! Mit dem Pigne d'Arolla und dem Évêque haben wir uns für ein leichtes (F) und wenig schwieriges (PD) Ziel entschieden - was auch an (angeblich) "leichten" 4000ern passieren kann (Lagginhorn), haben wir in den Wochen zuvor gesehen ...
Nach der langen Anfahrt aus dem deutschen Südwesten (Region HD) erreichen wir Arolla und starten um 11.30 Uhr vom gebührenfreien (!) Parkplatz oberhalb des Ortes. Von dort geht es in lieblicher Landschaft stetig, aber sehr kommod aufwärts gegen den Pas de Chèvre (2855m), ständig mit Ausblick auf den Pigne, und auch der l'Évêque lugt auf dem ersten Wegstück hinter dem mächtigen Mont Collon hervor.
Da meine Augen Auto-Klimaanlagen sehr reiz-voll finden und ständig eine angenehme, aber doch spürbare Brise weht, setze ich meine Uralt-Plastik-Gletscherbrille auf, die ich mir vor dem ersten Eiskurs vor gefühlt 30 Jahren gekauft und nie wirklich eingesetzt habe. Sieht inmitten grüner Wiesen zwar idiotisch aus, schirmt meine Augen aber gut ab. Wer hätte das gedacht, dass dieses Stück mal noch gebraucht wird? Am dritten Tag kann ich sie dann weglassen.
Am Pass öffnet sich der Ausblick nach Osten - dominierend hier der Mont Blanc de Cheilon mit seinem Eispanzer. Über zwei Leitern (ca. je 10 und 20 m lang) Richtung Glacier de Cheilon hinunter. Die Leitern sind einfach zu gehen, für den Fall der Fälle (etwas kommt von oben) basteln wir uns aus der Hochtourenausrüstung ein Klettersteigset und steigen so gesichert, aber recht langsam hinunter. Nach einer kurzen Querung nordwärts durch die Seitenmoräne schlägt der Weg einen Bogen zurück nach Süden und führt auf den aperen Gletscher hinab (rote Markierungen vorhanden). Eine zur Brücke ausgebaute Palette (so sieht's zumindest aus) leitet über den Randbach hinweg, dann geht es über Eis und Geröll weiter, die Steigeisen können sich noch ausruhen bis morgen. Der steile Gegenanstieg führt dann zur Cabane des Dix (2928m), die unangefochten auf einem Felsen über dem Gletscher thront. Ein fabelhaftes Essen in mehreren Gängen erwartet uns (incl. Salat) - ich bin immer wieder baff, was die Hüttenbesatzungen zaubern!
Abends geht der Mond über dem Glacier de Tsena Refien auf - unsere morgige Aufstiegsroute wunderbar beschienen. Getümmel vor der Hütte, alle wollen fotografieren.
Obwohl ich tagsüber die Höhe nicht gespürt habe, liege ich nachts (wieder einmal) schlaflos. Mein Puls fühlt sich an, als hätte ich eine Kanne Kaffee in mich hineingeschüttet. Kein Kopfweh, keine Übelkeit, nur der hohe Puls, der mich wachhält. Es ist zum K...! Und wieder kommen die Gedanken: Warum gebe ich mir das eigentlich? Das wird definitiv meine letzte Hochtour! In Gedanken gehe ich x-mal die Bauanleitung für den Flaschenzug durch, den wir am Abend draußen vor der Hütte geübt haben - irgendwas war nicht rund. Wie kriege ich die Last vom Lastseil auf die Reepschnur, um dann die Gardaklemme einhängen zu können? Doch im entscheidenden Moment schweifen meine Gedanken ab und ich bin wieder in einem anderen loop. Einziger Trost: keine Schnarchzapfen im Raum! Um 3 Uhr halte ich es trotzdem nicht mehr aus, stehe auf, bewundere den Mond, der immer noch am Himmel steht, stelle ein Paar Schuhe, das jemand draußen vergessen hat, in die Hütte. Die letzte Stunde rolle ich mich auf einer Bank im Speiseraum zusammen, bis die erste Gruppe um 4 Uhr zum Frühstück erscheint. Wir sind dann um 4.45 Uhr dran. Glücklicherweise sieht inzwischen alles wieder anders aus, Müdigkeit verspüre ich nicht, und so geht es mit guter Stimmung in die 2. Etappe zum Pigne d'Arolla.
3. Tag:  l'Évêque 

Zeit: 4:30h (Sicherung am Pas de Chèvres hat etwas Zeit gekostet)

Tourengänger: schwarzert


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