Stille Wege zum Spitzkamp und retour


Publiziert von Max , 15. Juli 2012 um 19:13.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 7 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der B307 Abzweig zum Parkplatz Hohenburg
Kartennummer:UK 50-52

Die Voralpengipfel rund um Lenggries zählen ja nun nicht zu den geheimen Wanderzielen, aber abseits der beschilderten Wege lässt sich eine sehr schöne Runde zusammenstellen, die alles andere als überlaufen ist.

Zunächst jedoch starten wir, wie die meisten Bergfreunde, Richtung Hirschbachtal, nach knapp einem Kilometer überqueren wir den Bach und folgen nach rechts dem Wegweiser zur Lenggrieser Hütte. Keine 5 Minuten später stehen wir wieder an einer Verzweigung, geradeaus führt der Wanderweg zur Hütte, wir gehen aber links den Winterweg entlang. Ca. 300 m nach der Abzweigung führt ein kleines, schlecht sichtbares Steiglein in den Wald. Anfänglich halten wir es für einen Bachlauf, aber alte und verwitterte Markierungen an den Bäumen lassen den Steig zumindest erahnen.

Oberhalb von 1000 m wird das Gelände steiler, grasige Hänge wechseln mit felsigerem Ambiente, das Steiglein windet sich wunderschön nach oben und die Aussicht in's Isartal wird auch immer besser. Auf ca. 1250 m treffen wir auf eine Forststrasse, die wir überqueren und nun zunächst weglos, rechts von einer deutlich sichtbaren Lichtung (die ist auch auf der Karte eingezeichnet) Richtung Südosten weiter aufsteigen. Bald wird der Pfad wieder besser sichtbar und wir erreichen das Almsträsschen, das zur Lenggrieser Hütte führt.

Diesem Strässchen folgen wir nur ca. 50 m nach rechts, entdecken wiederum einen Pfad, der links bergan führt. Zunächst ist er deutlich auszumachen und bald überqueren wir wieder eine Lichtung, die ganz nette Blicke auf den Fockenstein bietet. Das Steiglein wird nun recht unscheinbar, man könnte auch sagen, wir befinden uns in weglosem Gelände, das wir in südöstlicher Richtung bergan steigen. Auf jeden Fall treffen wir wieder auf einen Almweg, dieser führt zur Rauh-Alm.

Auch diesem Almweg folgen wir nur kurz, keine 50m, nach rechts und entdecken linker Hand eine rote Markierung an einem Findling. Da wir jetzt Spass dran gefunden haben und die Hosenbeine eh schon nass sind, stapfen wir dem alten, fast nicht zu erahnenden Steig hinterher. Wir sehen bereits unser erstes Gipfelziel linker Hand, den Felszahn der Spitzkamp. Schliesslich stehen wir am Sattel zwischen Spitzkamp und Brandkopf und steigen nach links zum Gipfel hoch. Eigentlich ist die Angelegenheit nicht schwierig, ab und an ist der Einsatz der Hände gefordert, aufgrund der Regenfälle ist es halt etwas rutschig.

Nach unserer Pause am Gipfel steigen wir wieder zum Sattel ab und nehmen den Pfad zum Brandkopf unter die Füsse. Der wird von Kühen bevölkert und bietet eigentlich... nichts. Dafür ist das nächste Ziel nun ganz deutlich zu sehen, das Seekarkreuz. Weiter geht's Richtung Westen zum Gipfelkreuz hoch, inzwischen zieht es wieder arg zu, anscheinend ist das Schönwetterfenster kurzlebiger als prognostiziert. Wir treffen am Gipfel einen Franzosen, der vor 54 Tagen in Triest aufgebrochen ist und bis nach Oberstdorf wandern will. Trotz des aufziehenden Regens unterhalten wir uns angeregt, meine Frau leiht er sich für's Gipfelfoto aus und so kommt es wie es kommen muss. Den Schauer erleben wir im Abstieg zur Hütte und nicht in der Hütte.

Nach dem Schauer wird's plötzlich wieder besser Wetter, eigentlich besser als den ganzen Tag über und wir beschliessen, noch den Grasleitenkopf mitzunehmen um dann über den Grasleitenkamm nach Mühlbach abzusteigen. Direkt an der Lenggrieser Hütte führt nach Nordwesten ein Pfad im Wald bergauf. Zunächst kaum zu erkennen führt er bald an einer Hütte vorbei und dann, deutlich sichtbar den ganzen Kamm über den Grasleitenkopf (kleines Kreuz) und Grasleitenstein (grosses Kreuz) entlang. Grasleiten bedeutet steiler Grashang, was bei der Überschreitung hin und wieder bestätigt wird.

Vom Grasleitenstein windet sich der Pfad zunächst recht steil bergab, trifft dann auf einen Fahrweg, der vor einer Freifläche eine Linkskurve beschreibt und nun Richtung Westen nach Mühlbach führt. Dabei durchquert der Weg ein Privatgelände (Schild) und in Mühlbach noch ein Gehöft, bevor wir nach rechts zum Parkplatz zurück spazieren.

Der Grossteil der Tour bewegt sich in T2-Gelände, der Aufstieg zum Sattel vor dem Spitzkamp erfordert Orientierungsvermögen in teils weglosem Terrain, der kurze Trip zum Gipfel ist z.T. gesichert.

Tourengänger: Max


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