Pizzo Leone
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Ein schweißtreibendes Abenteuer
Nach unserer Piz Ela-Umrundung waren wir in den Tessin weitergereist. Hier legten wir zunächst einen „Ruhetag“ mit einem Ausflug in der Val Bavona nach Robiei ein. Auf den asphaltierten Wegen zwischen den Stauseen kamen dann doch wieder einige Meter zusammen. Trotzdem wollten wir am nächsten Tag eine größere Tour starten. Dazu kauften wir noch eine entsprechende Wanderkarte. Nach dem Frühstück auf der Hotelterrasse machten wir uns dann auf den Weg von Locarno-Monti nach Orselina. Mit der Standseilbahn FLMS fuhren wir hinunter nach Locarno. Hier begaben wir uns zum unterirdischen Bahnhof der Centovalli-Bahn. Mit dem Zug der FART/SSIF fuhren wir bis Verdasio. Fährt dieser zunächst als Überlandstraßenbahn durch idyllische Talorte, ändert sich der Charakter der Linie ab Intragna in eine Gebirgsbahn. In Verdasio gingen wir zur Seilbahnstation der Luftseilbahn FVR, die wie ein Schwalbennest am Bahnsteig klebt. Ein Bediensteter der FART sortierte uns kurzerhand in die Gruppe für die erste Gondel, weil eine größere Gruppe nur gemeinsam auffahren wollte. Er nahm uns das Fahrgeld aus der Hand und hatte das gewünschte Ticket in Sekundenschnelle aus dem aufgestellten Automaten gezaubert. Dann stapelte er ein, die Rucksäcke in den Außenkorb, Post und Versorgungsgüter unter die Sitze und zum Schluss die Fahrgäste. Nun konnten wir nach Rasa hinaufschweben. Zu Beginn überquerten wir die tiefe Schlucht der Melezza. Kurz vor der Bergstation befand sich der einzige Stützmast der Seilbahn. Durch enge Gässchen verließen wir das romantische Örtchen Rasa. Straßen und Fahrwege gibt es hier nicht, nur Fußpfade.
Auf dem Wanderweg liefen wir über Monti bergwärts. Bei Termine gab es aufgegebene Häuser und Stadel von denen nur noch die Umgrenzungsmauern standen. Die Dächer waren eingefallen, aus dem Inneren wuchsen Bäume empor. Zusammen mit dem Wetter bei einem leicht trüben Himmel und schwülwarmen 27° C erzeugte das bei mir Anflüge von Endzeitstimmung. Durch ausgedehnte Kastanien- und Buchenwälder stiegen wir dann steil bergauf. Unterwegs passierte uns in kurzer Distanz eine große Rotte Wildschweine, was das mulmige Gefühl verstärkte. Üblicherweise wird es mit zunehmender Höhe eigentlich immer frischer, heute begleitete uns das Treibhausgefühl den ganzen Tag. Schweißüberströmt erreichten wir den Sattel Canva, wo es noch etwa 90 Höhenmeter im nun freien Gelände zu überwinden galt. Die folgende Rast mit ausgezeichneter Rundsicht auf dem Pizzo Leone hatten wir uns wahrlich verdient. Die Kleidung wurde zum Trocknen ausgelegt und Kühlwasser aus den Flaschen in die Körper umgefüllt.
Nach einer gewissen Erholungsphase nahmen wir den Abstieg in Angriff. Problemlos erreichten wir die Alpe di Naccio. Im weiteren Verlauf trafen wir etwa auf halbem Wege zur Corona dei Pinci auf eine frische Waldbrandfläche. Es gab hier einige verwirrende Pfadspuren, ein Blick auf die Karte würde helfen, sich zu orientieren. Doch diese fehlte im Rucksack. Später fand sie sich im Hotelzimmer wieder - mein Kumpel hatte sie sicher unter dem Kopfkissen verwahrt! Wir liefen der Nase nach und gelangten nach Pozzuolo. Hier folgten wir dem Fahrweg und wollten den nächsten Wanderweg hinüber nach Arcegno nehmen. Doch dieser war gesperrt, den Grund konnten wir nicht entziffern, vermuteten einen Waldbrand oder Murgang als Ursache. So liefen wir weiter die Schleifen des Fahrweges hinab. Die nächste Möglichkeit war unser, wir bogen nach links ein. In einem steilen Graben folgte dann überraschend eine heikle Stelle, auf ca. 10 Metern Länge war der Wanderpfad von einem Murgang mitgerissen worden. Der betonhart getrocknete Schlamm hatte eine leicht sandende Oberfläche, nur mit einiger Mühe erreichten wir unbeschadet die gegenüberliegende Seite. Weiter im Wald laufend, überquerten wir dann zwei Straßen und schlugen einen Bogen um Arcegno. Der finale Abstieg brachte uns hinunter nach Losone. Wir schleppten uns an der endlos scheinenden Hauptstraße entlang, mussten hier einigen Staub ertragen, die Pompieri hatten gerade eine Ölspur abgestumpft und das Bindemittel wurde von den Fahrzeugen aufgewirbelt. Wir retteten und über die Ponte Maggia hinüber nach Solduno. Anschließend durchquerten wir den Stadtkern von Locarno und fuhren mit der Standseilbahn hinauf nach Orselina. Die letzten Meter des Tages legten wir auf dem Weg zum Hotel in Locarno-Monti zurück. Nachdem wir den Schmutz heruntergewaschen hatten, erfrischten wir uns im hoteleigenen Pool. Danach genossen wir das Nachtessen auf der Terrasse mit Blick auf den Lago Maggiore.
Nach unserer Piz Ela-Umrundung waren wir in den Tessin weitergereist. Hier legten wir zunächst einen „Ruhetag“ mit einem Ausflug in der Val Bavona nach Robiei ein. Auf den asphaltierten Wegen zwischen den Stauseen kamen dann doch wieder einige Meter zusammen. Trotzdem wollten wir am nächsten Tag eine größere Tour starten. Dazu kauften wir noch eine entsprechende Wanderkarte. Nach dem Frühstück auf der Hotelterrasse machten wir uns dann auf den Weg von Locarno-Monti nach Orselina. Mit der Standseilbahn FLMS fuhren wir hinunter nach Locarno. Hier begaben wir uns zum unterirdischen Bahnhof der Centovalli-Bahn. Mit dem Zug der FART/SSIF fuhren wir bis Verdasio. Fährt dieser zunächst als Überlandstraßenbahn durch idyllische Talorte, ändert sich der Charakter der Linie ab Intragna in eine Gebirgsbahn. In Verdasio gingen wir zur Seilbahnstation der Luftseilbahn FVR, die wie ein Schwalbennest am Bahnsteig klebt. Ein Bediensteter der FART sortierte uns kurzerhand in die Gruppe für die erste Gondel, weil eine größere Gruppe nur gemeinsam auffahren wollte. Er nahm uns das Fahrgeld aus der Hand und hatte das gewünschte Ticket in Sekundenschnelle aus dem aufgestellten Automaten gezaubert. Dann stapelte er ein, die Rucksäcke in den Außenkorb, Post und Versorgungsgüter unter die Sitze und zum Schluss die Fahrgäste. Nun konnten wir nach Rasa hinaufschweben. Zu Beginn überquerten wir die tiefe Schlucht der Melezza. Kurz vor der Bergstation befand sich der einzige Stützmast der Seilbahn. Durch enge Gässchen verließen wir das romantische Örtchen Rasa. Straßen und Fahrwege gibt es hier nicht, nur Fußpfade.
Auf dem Wanderweg liefen wir über Monti bergwärts. Bei Termine gab es aufgegebene Häuser und Stadel von denen nur noch die Umgrenzungsmauern standen. Die Dächer waren eingefallen, aus dem Inneren wuchsen Bäume empor. Zusammen mit dem Wetter bei einem leicht trüben Himmel und schwülwarmen 27° C erzeugte das bei mir Anflüge von Endzeitstimmung. Durch ausgedehnte Kastanien- und Buchenwälder stiegen wir dann steil bergauf. Unterwegs passierte uns in kurzer Distanz eine große Rotte Wildschweine, was das mulmige Gefühl verstärkte. Üblicherweise wird es mit zunehmender Höhe eigentlich immer frischer, heute begleitete uns das Treibhausgefühl den ganzen Tag. Schweißüberströmt erreichten wir den Sattel Canva, wo es noch etwa 90 Höhenmeter im nun freien Gelände zu überwinden galt. Die folgende Rast mit ausgezeichneter Rundsicht auf dem Pizzo Leone hatten wir uns wahrlich verdient. Die Kleidung wurde zum Trocknen ausgelegt und Kühlwasser aus den Flaschen in die Körper umgefüllt.
Nach einer gewissen Erholungsphase nahmen wir den Abstieg in Angriff. Problemlos erreichten wir die Alpe di Naccio. Im weiteren Verlauf trafen wir etwa auf halbem Wege zur Corona dei Pinci auf eine frische Waldbrandfläche. Es gab hier einige verwirrende Pfadspuren, ein Blick auf die Karte würde helfen, sich zu orientieren. Doch diese fehlte im Rucksack. Später fand sie sich im Hotelzimmer wieder - mein Kumpel hatte sie sicher unter dem Kopfkissen verwahrt! Wir liefen der Nase nach und gelangten nach Pozzuolo. Hier folgten wir dem Fahrweg und wollten den nächsten Wanderweg hinüber nach Arcegno nehmen. Doch dieser war gesperrt, den Grund konnten wir nicht entziffern, vermuteten einen Waldbrand oder Murgang als Ursache. So liefen wir weiter die Schleifen des Fahrweges hinab. Die nächste Möglichkeit war unser, wir bogen nach links ein. In einem steilen Graben folgte dann überraschend eine heikle Stelle, auf ca. 10 Metern Länge war der Wanderpfad von einem Murgang mitgerissen worden. Der betonhart getrocknete Schlamm hatte eine leicht sandende Oberfläche, nur mit einiger Mühe erreichten wir unbeschadet die gegenüberliegende Seite. Weiter im Wald laufend, überquerten wir dann zwei Straßen und schlugen einen Bogen um Arcegno. Der finale Abstieg brachte uns hinunter nach Losone. Wir schleppten uns an der endlos scheinenden Hauptstraße entlang, mussten hier einigen Staub ertragen, die Pompieri hatten gerade eine Ölspur abgestumpft und das Bindemittel wurde von den Fahrzeugen aufgewirbelt. Wir retteten und über die Ponte Maggia hinüber nach Solduno. Anschließend durchquerten wir den Stadtkern von Locarno und fuhren mit der Standseilbahn hinauf nach Orselina. Die letzten Meter des Tages legten wir auf dem Weg zum Hotel in Locarno-Monti zurück. Nachdem wir den Schmutz heruntergewaschen hatten, erfrischten wir uns im hoteleigenen Pool. Danach genossen wir das Nachtessen auf der Terrasse mit Blick auf den Lago Maggiore.
Tourengänger:
lainari

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