Sustenhorn 3503m, beim vierten Versuch klappts
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Sustenhorn 3503m endlich hat's geklappt
Schon drei Anläufe habe ich zum Sustenhorn unternommen. Jedes mal musste ich frühzeitig abbrechen. Die Verhältnisse oder meine Fitness nicht stimmten. Am eindrücklichsten war der Abbruch beim letzten mal.
Trotz leichtem Schneefall am Vortag und angesagtem Föhn wagte ich ein Versuch. Am Schluss fühlte es sich an als ob man sich in einer Waschmaschine befindet. (Dazu die ersten.....Bilder)
Heute standen die Vorzeichen unter einem guten Stern! Bei schönstem Wetter konnten wir, Kleopatra, ihr „Liäb“ und ich den Weg zum Sustenhorn in angriff nehmen. Allerdings waren wir nicht ganz alleine unterwegs. Bei unserer Schätzung erhalten wir ein Ergebnis von ungefähr 500 Personen die sich heute in der Sustenregion bewegen. Im riesigen Talkessel verteilten sich die Massen dann aber recht gut.
Was eine offen Sustenstrasse bis Steingletscher alles ausmacht. Ist im Feldmoos die Schranke noch geschlossen, ist man beinahe alleine unterwegs, obwohl man höchstens eine Stunde verliert.
Wir starten heute wie so viele andere beim Steigletscher. Den wir allerdings zu Fuss erreichen da wir zu unserem erstaunen schon ca. 100m vor Steigletscher das Auto parkieren müssen.
Aufstieg |
Vor dem Hotel Steigletscher montieren wir unser Ski und beginnen den Aufstieg. Vom Steigletscher P.1865 folgen wir der teilweise vom Schnee geräumten Strasse die zum Parkplatz Umpolt führt. Die genaue Route führt uns südwärts in die Talmulde, westlich an der Kuppe P.1965 vorbei dem Chüöbärgli entgegen. Dieses um gehen wir westlich. Wir bleiben möglichst im Talboden. So können wir das ständige auf und ab im kupierten Gelände umgehen.
Wir gehen um das Cüöbärgli P.2134 herum und gelangen so auf die linke Seitenmoräne des Steigletschers, die uns bis an die Felsen des Bockberg führt.
Nach einer kurzen ca.30° steilen Querung betritt man zwischen Seracs (Gletscherabbruch) und den Ostfelsen vom Bockberg südwärts den Gletscher.
Über den hier flachen Gletscher steigt man dem nächsten Abbruch entgegen um vor diesem nach Rechts (Südwesten) abzudrehen.
Über eine Steilstufe, etwas über 30° auf ungefähr 100 Höhenmeter, geht es nun hoch. (Vorsicht Spaltenzone) Dies führt hinauf auf ein weiteres flaches und recht langes Gletscherstück.
Auf diesem weiter südwestwärts. Bei ca. 2700m beginnen wir langsam nach links abzudrehen.
Orientierungshilfe der südlichste Punkt am Fuss der Gächtenhorn Nordostwand.
Nun wenden wir uns nach Osten dem Sustenhorn zu. Über eine weitere kurze Steilstufe, gelangen wir schliesslich auf das weite Gletscherplateau das von Gwächtenhorn, Rot Stock, Vorderes Sustenlimihorn und Sustenhorn umrahmt wird.
Auf dem Gletscherplateau fellen wir bis auf 3000m hoch und mittels eines weiten Linksbogen nach Nordosten zur Gipfelflanke. Da gespurt ist und Hundertschaften bereits diesen Weg gewählt haben, nutzen wir natürlich auch die Sustenhornautobahn.
Vorsicht:
Wir die Schneedecke dünner, ist es sicherer, wenn man weiter in südöstlicher Richtung dem Sustenlimi entgegen steigt und man sich erst bei P.3089 dem Sustenhorn zu wendet.
So steigt man quer durch die nicht all zu grosse und doch vorhandene Spaltenzone. Dreht man bei 3000m schon ab, läuft man teilweise längs durch oder schlimmstenfalls über die Spalten.
Über die Gipfelflanke (Westflanke) erreichen wir in gutem Schnee schnell und leicht das Sustenhorn P.3503m. Bei sehr harten Verhältnissen können hier Harscheisen sicherlich gute Dienste leisten.
Abfahrt |
Abfahrt erfolgt mit kleinen Abweichungen bis zum Bockberg, der Aufstiegsroute.
In der Querung unterhalb der Ostfelsen des Bockbergs verlassen wir die Aufstiegsspur. Kurz nach der Abbruchzone fahren wir nach Nordosten. Ein Lücke zwischen Felsen und Seracs ermöglicht die Abfahrt direkt zum Steisee.
Genaue Route: In östlicher Richtung steil abwärts auf den Gletscher, hinüber queren an den Fuss des Sustenspitz (nicht zu nahe an die Felsen, Steinschlaggefahr) und allmählich dem Steisee zu wenden.
Weiter an der Ostseite des Steisee P.1934 entlang, kurz hoch hoch zur Strasse, es muss nicht angefellt werden und ab da wieder der Aufstiegsspur folgend bis zum Hotel Steigletscher P.1865
Tour mit Kleopatra und Wolfgang.
Startpunkt |
Steigletscher 1865m
Ziel |
Sustenhorn 3503m
Anforderungen |
Hauptsächlich besteht Gefahr durch Spalten. Steilstufen sollten aber keinesfalls unterschätzt werden. Auch wenn es nicht den Anschein macht. Je nach Verhältnissen besteht Lawinengefahr. Die Orientierung kann auf der ganzen Gletscherstrecke bei Nebel recht schwierig werden.
Je nach Verhältnissen Pickel, Steigeisen und Seil mitführen. Klettergurt gehört auf dem Gletscher, trotz gegenteiliger Aussagen, standardmässig angezogen!
Sollte es wirklich mal einen Spaltensturz geben, wird eine Rettung ohne Gurt extrem schwierig.
Hangrichtung |
Alle
Lawinengefahr |
In den Steilstufen kann je nach Verhältnissen Lawinengefahr bestehen. Wichtig: Die umliegenden Hängen sollte beobachtet werden.
Material |
Übliche Skitourenausrüstung
Klettergurt gehört auf dem Gletscherangezogen.
ev. Gletscherausrüstung (Seil, Steigeisen, Eispickel....)
Zusätzliche Info |
Strassenzustand +41 33 971 25 50
Fazit |
- Der Frühjahresklassiker schlecht hin
- Schöne für eine alpine Verhältnisse recht einfache Skitour
- Wenn Strasse bis Steigletscher offen, sehr häufig begangen und höchst selten nicht gespurt
- Gipfel mit einer riesigen Rundumsicht auf der Grenze von Uri und Bern
- Tolle Abfahrtsmöglichkeiten. Pistenähnlich da komplett zerfahren.
- Unverfahren Hänge nur wenn ab Feldmoss Passstrassen geschlossen ist.
- Grossen Skitourengebiet mit unzähligen Tourenmöglichkeiten.
Genaue Route |
Steigletscher P.1899, westlich P.1965, westlich P.2134, Ostfelsen Bockberg, Steigletscher bis Abbruch, südwestwärts hoch (Richtung Tierbergli), vor Nordostflanke Gwächtenhorn ostwärts abdrehen, nordostwärts auf das Sustenhorn P.3503
Retour auf selben weg bis zum Bockberg, in der Querung unterhalb Nordostfelsen des Bockbergs ostwärts, allmählich nordwärts abdrehen, Steisee P.1934, westlich P.1965, Steigletscher P.1865
Alternativ:
Fünffingerstöck
Giglistock
Gwächtenhorn
Vorder-, Mittler-, oder Hintertierberg

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