Schitour Stempeljochspitze


Publiziert von THB68 , 15. Mai 2012 um 21:41.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum: 1 Mai 2012
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A12 Inntalautobahn, Ausfahrt Hall Mitte, vom Stadtzentrum über die Salzbergstraße nach Absam und ins Halltal
Kartennummer:AV-Karte 5/2 Karwendel Mitte

Trotz der für heute nachmittag angekündigten Wetterverschlechterung möchte ich den heutigen freien Tag für eine Schitour nützen. Da kein Begleiter aufzutreiben war - alle jammern dass das Wetter schlecht wird und dass sie eigentlich schon viel mehr auf Frühling eingestellt sind - bin ich allein unterwegs. Da ich vor der Kaltfront noch mit sehr warmen Temperaturen wie an den vorherigen Tagen rechne, ist ein frührer Aufbruch ratsam.

Um 5 Uhr starte ich im Schein der Stirnlampe im Halltal beim Parkplatz St. Magdalena. Schon bald beginnt auf dem Fahrweg eine durchgehende Schneedecke und ich kann die Schi anschnallen. Bei den Herrenhäusern beginnt langsam die Dämmerung. Weiter geht der Anstieg zum Issjöchl. Von hier quere ich leicht ansteigend entlang der Nordflanke von Wildangerspitze und Lattenspitze in Richtung Stempeljoch. Der Schnee ist nicht gefroren, dazu waren die Temperaturen in der Nacht nicht tief genug. Trotzdem ist er aufgrund der Nachtkälte soweit verfestigt und kompakt, dass man kaum einsinkt.

Um 6.45 Uhr, bereits kurz unter dem Joch, geht die Sonne hinter dem Bettelwurf auf. Durch das Halltal habe ich nur Sicht in Richtung Osten, und hier schaut das Wetter sehr gut aus. Das ändert sich aber schlagartig, als ich gegen 7 Uhr das Stempeljoch erreicht habe. Von Südwesten her trifft mich starker böiger Wind auch dichte Wolken ziehen aus dieser Richtung auf und verdecken schon bald die Sonne.

Eine kurze Pause zur Ergänzung der Adjustierung durch Kappe und Handschuhe, dann gehe ich weiter. Einmal noch kommt die Sonne kurz durch ein Wolkenfenster zum Vorschein. Über den teilweise schon aperen Südhang habe ich bald den Grat erreicht, dem man normalerweise bis zum Gipfel folgt. Aufgrund der extremen Schneewächten muss ich aber in die teilweise sehr steile Südflanke ausweichen. Schließlich lasse ich die Schi zurück und kämpfe mich zu Fuß durch den letzten Steilhang bis zum Gipfel - immer mit genügend Respektabstand zum Grat.

Um 8 Uhr habe ich das Gipfelkreuz erreicht. Normalerweise steht es am höchsten Punkt. Wegen den Wächten geht die Schneefläche momentan aber noch 2 bis 3 m weiter hinaus. Die Festigkeit möchte ich lieber nicht ausprobieren. Der Ausblick beschränkt sich daher auf den Sektor von Norden über Westen bis Süden. Im Inntal zeigen sich immer wieder sonnige Abschnitte. Hier heroben kommt die Sonne jedoch nicht durch die dichte Wolkendecke.

Schließlich beginne ich mit dem Rückweg. Schon bald habe ich das Schidepot erreicht und habe eine erstaunlich gute Abfahrt hinunter zum Stempeljoch und weiter zum Ißanger. Hier kommt die Sonne wieder heraus, das Wetter wird wieder recht angenehm. Eine kurze Schiebestrecke, bevor ich entlang dem Ißbach weiter talauswärts fahren kann. Die Schneeflächen werden immer kleiner, beim "Hirschbad" auf ca. 1400 m - wo der Sommerweg den Talboden erreicht - ist die Abfahrt endgültig zu Ende. Zu Fuß habe ich schon bald wieder meinen Ausgangspunkt erreicht. Um 10 Uhr bin ich wieder daheim.

Die Moral von der Geschicht: man soll sich nicht von schlechten Wettervorhersagen und von grünen Wiesen im Tal von einer tollen Schitour abhalten lassen. 

Tourengänger: THB68


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Kommentare (2)


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mabon hat gesagt:
Gesendet am 16. Mai 2012 um 01:25
Du hast echt einen guten perspektivischen Blick; Fotos mal aus einem anderen Blickwinkel sozusagen. Schön!

felixbavaria hat gesagt:
Gesendet am 17. Mai 2012 um 11:00
Ich bin ja auch ein Sommermensch, aber Dein Bericht und insbesondere die Fotos haben mir trotzdem sehr gut gefallen.

Viele Grüße aus München!


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