Bachofenspitzen (2663m, 2668m) bis Stempeljochspitzen (2543m, 2529m) und mehr
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Heute noch mal das ideale Karwendelwetter (noch kein Schnee und nicht zu warm) nutzen, um ein schon lange geplantes Ziel, den Haller Rosskopf, in Angriff zu nehmen. Damit der Tag auch gut genutzt wird, wurde er als Höhepunkt in eine Rundtour eingeplant.
Nachdem das Halltal seit diesem Jahr nur noch zu Fuß, per Bike oder Hüttentaxi bis Bettelwurfparkplatz zu erreichen ist, beginnt die Tour am Halltalanfang mit dem Rad. Mit diesem geht es die Teerstraße bis kurz nach dem Parkplatz St. Magdalena hoch, wo die erste Möglichkeit zum Issanger abzweigt. Da zu diesem Zeitpunkt die genau Länge (je nach Zeit und Lust) der Tour noch nicht feststeht, wird von hier gestartet, obwohl mit dem Rad noch viel weiter nach oben gefahren werden könnte. Bis auf kurzes Stück vor dem Bettelwurfparkplatz (32%) ist die Straße gut zu befahren, hat aber fast durchgehend um die 15%.
Vom Raddepot geht es über den Steig hoch zum Issanger und weiter Richtung Lafatscher Joch, bis der Wilde-Bande-Steig nach links abbiegt. Über diesen geht es fast bis zum Südostgrat des Rosskopf, wo bei einem Bach hoch ins Bachofenkar abgebogen wird. Nun durch dieses bis zum letzten kleinen Plateau nach hinten. Bis hierher überraschen gemütlich zu gehen und sogar markiert. Hier könnte wohl nun auch ins Kar zwischen Vorderer Bachofenspitze und Großer Lafatscher abgebogen werden (lauf AV I). Ich entscheide mich aber für die von ADI bereits beschrieben Rinne hoch zum Grat. Dafür noch etwas nach hinten, bevor ich direkt auf die Rinne zusteuere. Ab jetzt hat der Spaß ein Ende, denn steil und extrem mühsam geht es durch das Geröll zur Rinne hoch. 3 Schritte vor und wieder 2 zurück, machen das Ganze schon zur Qual! Erst kurz vor Beginn der Rinne finden sich ab und an feste Tritte zum Durchschnaufen.
Die Rinne an sich ist dann „angenehmer“ zu gehen, so lange man sich direkt in dieser (T4/II) bewegen kann. Kurze Steilstufen können allerdings nur in den extrem schuttigen und leicht exponierten Seiten (T5-/I) umgangen werden. Auch der Ausstieg aus der Rinne zum Grat verlangt nochmals absolute Trittsicherheit!
Vom Grat geht es dann erstmals nach rechts steil und schuttig Richtung Vorderen Bachofenspitze, bis ich vor einem Felszacken stehe. Steinmänner leiten wohl in die extrem ausgesetzte Nordseite. Ich wähle da doch lieber die schuttige Südseite und quere bis zu einer schmalen Rinne (T5/Stellen II), über die ich wieder zum Grat komme über den es dann die letzten Meter einfach zum Gipfel geht, auf dem sich aktuell nur ein Steinmann befindet. Nach Gipfelbuch war ich heuer der zehnte Besucher. Lange halte ich mich aber nicht auf, denn ich muss ehrlich zugeben, in diesem Gelände bin ich schon fast an meinem Limit und ich wollte einfach nur wieder in die Scharte runter.
Dafür geht es über den Aufstiegsweg wieder runter, wobei die Rinne im Abstieg dann doch „einfacher“ für mich war, als im Aufstieg befürchtet. Wie sich im Folgenden raus stellen sollte, war das schlimmste des heutigen Tages somit geschafft. Von der Scharte führen nun sogar Steigspuren und Steinmänner, im Vergleich zum Bisherigen sehr gemütlich (T4/II), zur Hinteren Bachofenspitze, von wo ich dann mein heutiges Hauptziel in Angriff nehme.
Runter dafür in die Scharte zwischen Bachofenspitzen und Rosskopf und weiter Richtung Rosskopf. Steinmänner leiten am ersten Aufschwung westlich über ein Band (T5/I), nach dem es durch überwiegen gut gangbares Gelände auf einen Vorgipfel geht. Von hier muss dann weit in die Westseite abgestiegen werden (steil und sehr schuttig), bevor zum Südgrat aufgestiegen werden kann und über die letzten Meter zum Gipfel.
Weiter geht es nun Richtung Stempeljochspitzen, wobei die ersten Meter im Abstieg noch etwas schuttig sind, bevor das Gelände fester wird. Was nun folgt entschädigt für alles andere bisher und ist einfach nur traumhaft! Ein erster Zacken wird links erklettert (T4+/II). Gleich danach folgt aus einer Scharte ein etwa 2m hoher Absatz, der wohl III (nicht ausgesetzt!) sein dürfte, bevor ein zweiter Zacken direkt erklettert (T4/I) wird. Danach geht in gleichbleibendes Gelände über die Große Stempeljochspitze (nur Steinmann) zur Kleinen Stempeljochspitze (mit Kreuz).
Von hier dann einfach runter über markierten Weg zum Stempeljoch. Da noch etwas Zeit und Motivation vorhanden ist, steige ich von hier noch nicht ab, sondern gehe hoch zur Pfeiser Spitze, auf die auf den letzten Meter ein einfacher Klettersteig führt. Zu meiner freudigen Überraschung hat dort eine meiner Tüten 26 Monate überlebt!
Weiter geht es (stellenweise gesichert) zur Lattenspitze und über Wildangerspitze runter ins Törl. Leider war es mittlerweile doch schon relativ spät, so dass ich von hier direkt über Herrenhäuser zum Rad absteigen musste und die Zunterköpfe leider auslassen musste.
Mit dem Rad geht es dann flott in 8 Minuten zum Auto.
Super Überschreitung, die allerdings erst ab Rosskopf so richtig Spaß macht. Davor bekommt man genau das, was man vom Karwendel erwartet. Wer davon kein Freund ist, dem würde ich den Auf- und Abstieg über die Stempeljochspitzen empfehlen, der aus meiner Sicht auch der einfachste (T4+/II-) ist.
Geodaten | |||
13316.gpx | Auffahrt Rad | ||
13317.gpx | Aufstieg Vordere Bachofenspitze | ||
13318.gpx | Grat zur Hinteren Bachofenspitze | ||
13319.gpx | Grat zum Rosskopf | ||
13320.gpx | Grat zur Kleinen Stempeljochspitze | ||
13321.gpx | über Pfeiser Spitze zur Lattenspitze | ||
13322.gpx | Abstieg über Wildangerspitze | ||
13323.gpx | Abfahrt Rad |
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