Verlegenheitstour auf den Chli Kärpf


Publiziert von kleopatra , 30. April 2012 um 22:33.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:28 April 2012
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Chärpfgruppe 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem PKW zur Talstation der Bahn auf die Mettmenalp (Kies)
Kartennummer:Sardona

Da wir trotz der verrückten Temperaturen unsere Schi noch einige Wochen nicht in den Keller räumen wollen, sondern im Gegenteil noch ein paar längere Schitouren dieses Jahr auf dem Plan haben, entschieden wir uns trotz recht schwieriger Bedingungen zu einer Konditionsaufbautour.

Möglichst hoch sollte der Ausgangspunkt sein, etwas Föhngeschützt und sicher vor Nasschneerutschen. Eine nicht ganz einfache Anforderungspalette, die uns auf den Chli Kärpf via Stausee Garichti brachte. Wie folgten zuerst dem Ostufer des Stausees und dann dem Tal bzw. den Markierungsstangen zur Leglerhütte. Der sehr flache Aufstieg zog sich, v.a. wenn der Schnee so sumpfig wie heute und somit Spurarbeit erforderlich war. Ab der Hütte gab es laut Karte zwei Aufstiegsmöglichkeiten, wobei wir die direktere wählen wollten, was uns in unserem Eifer allerdings gleich zu hoch und direkt unter die Felsen des Unter Chärpf brachte. Man halte sich besser genau an die auf der Karte vorgeschrieben Route, was einen kurzen Abstieg in den Kessel zu den drei Miniseen südelich von Punkt 2283 bedeutet, allerdings erspart man sich damit eine recht haarige Querung der steilen Hänge in deren Einzugsgebiet der Kessel liegt. Wir stiegen auf den Resten einer Nasschneelawine durch den Kessel um in einem kurzen Rechtsbogen um die Felswände des Chli Kärpf in die Chärpfscharte zu gelangen. Auch dort entschieden wir uns aufgrund der momentanen Situation auf alten Schneerutschen aufzusteigen, eine etwas mühsame Angelegenheit. Von der Scharte stiegen wir dann in wenigen Metern sogar mit Schi bis auf den Gipfel, wo der Föhn uns moderat begrüsste (d.h. man wurde noch nicht umgeweht), allerdings auch nicht zum Verweilen einlud und so fuhren wir in den Talkessel vor der Hütte wieder ab. Dort fellten wir nochmals an und gönnten uns nach nun tatsächlich abgeschlossenen Austiegsmetern eine verdiente Pause.

Der Rest der Abfahrt erfolgte ausgenommen ein paar schöner Schwünge mehr oder weniger in Schuss- und geduckter Fahrthaltung, da der Föhn doch ausgerechnet hier von Nordosten (?) blasen musste und so die Schussfahrt beinahe zum Stillstand brachte.
 
Fazit: Tour die bis auf den letzten Anstieg zur Chärpfscharte (für ein WS+ laut SAC-Führer m.E. eindeutig zu steil!) auch bei ungünstigen Lawinenverhältnissen machbar ist, was sich allerdings in langen Distanzen und im unteren Bereich mässigem Abfahrtsspass widerspiegelt. Durch die anstrengenden Spurarbeit von unten bis oben erfüllte die Tour dennoch perfekt unsere Anforderung an etwas Kondition tanken ohne vom Berg geweht zu werden.

Tourengänger: kleopatra


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»