Poncione Val Piana (2660m)


Publiziert von أجنبي , 23. April 2012 um 15:39.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:21 April 2012
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Cristallina 
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m
Strecke:526a nach SAC-Führer Skitouren Tessin / Misox / Calanca: All'Acqua – Formazzora – Val Cavagnolo – P. 2361 – Poncione Val Piana – retour auf selber Route
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis All'Acqua
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab All'Acqua
Kartennummer:LK 1:50.000: 265 S Nufenenpass / LK 1:25.000: 1251 Val Bedretto

Nach wettermässig eher bitteren Wochen, die nicht wirklich viel Skitourerisches zuliessen, liess uns das prognostizierte Schönwetterfenster für Samstagmorgen aufhorchen. Vor zwei Wochen, am verregneten Osterwochenende, waren wir mental in ähnlicher Verfassung: Wohlwissend um den vielen Neuschnee und bitter enttäuscht vom Wetter nach Bergtouren lechzend und jede erdenkliche Möglichkeit auslotend. Damals gelang es uns am Ostermontag mit einer *Tour auf den Stotzigen Firsten ein kurzes Schönwetterfenster optimal auszunutzen und das Wochenende zu retten.

Um das Schönwetterfenster an diesem Samstag zu nutzen brauchte es neben einem glücklichen Händchen für die Wahl der richtigen Zielregion die übliche Zutat: früh aufstehen. Das bange Warten auf das Tunnelende im Gotthard endete mit einem Jubelschrei und so brachen wir guten Mutes kurz nach 6.30 Uhr in All'Acqua auf. Chüebodenhorn, Pizzo Rotondo und Co. waren noch in den Wolken, doch die Südseite des Val Bedretto war bereits beinahe wolkenfrei.

Bei der Brücke nach All'Acqua schnallten wir die Skis an und schnell wurde uns klar, dass ein Haufen Spurarbeit vor uns liegen würde. An der Alpe Formazzora vorbei stiegen wir die zusehends steiler werdende Waldschneise hoch. Auf knapp 1900m querten wir unter der Seilbahn hindurch ins Val Cavagnolo. Wir sahen zwar die im Führer beschriebene Stelle, wo es den Bach zu überqueren galt, zogen es aber aus Bequemlichkeit vor auf unserer Talseite zu bleiben, allerdings immer auf sicherer Distanz zu den südwestlichen Steilhängen. Den Bach querten wir erst so auf ca. 2000m.

Danach kamen wir in den flacheren Talkessel und stellten mit Freude fest, dass die Hänge nun besten Pulverschnee bereit hielten. Dementsprechend anstrengend war dann aber die Vorspurerei, doch eben: die Aussicht in einer frisch verschneiten, wunderschönen Landschaft bei bestem Wetter und lockenden Pulverschneehängen als Erste den Gipfel zu erreichen, entschädigte locker für die Spurarbeit.

Um P. 2361 zu erreichen holten wir etwas mehr Richtung Pizzo Grandinagia aus als in der Skitourenkarte eingezeichnet. Danach wurde das Gelände wieder etwas unübersichtlich, doch es gelang uns eine brauchbare Spur in den Schnee zu setzen. Etwas unterhalb des Gipfels, kurz vor dem kleinen Hügel (siehe Foto) zweigten wir nach links ab und knöpften uns den steilen Gipfelhang vor. Ich steuerte zuerst ziemlich gerade den Gipfel an, schwenkte aber dann nach links auf den verwechteten Südwestgrat.

Auf dem Grat gingen wir noch ein Stück auf Skis hoch, deponierten dann aber bei eisigem, starkem Wind unsere Skis. Die letzten Meter zum Gipfel liessen das Bergsteigerherz höher schlagen: Ein wunderbarer, jungfräulicher Gipfelgrat bei spektakulärem Gipfelpanorama. Aufgrund der Wechten eher etwas rechts haltend erreichten wir um 9.30 Uhr, d.h. nach knapp drei Stunden Aufstieg, den Gipfel.

Der eiskalte Wind liess uns nicht ewig verweilen und wir zogen es vor, unsere Rast nach weiter unten zu verlegen. Bis ca. P. 2361 runter liess der Schnee etwas zu wünschen übrig (Deckel). Die Entschädigung folgte dann aber prompt, nämlich auf den nächsten 200hm in den Talkessel runter. Wir wählten eine ziemlich direkte, etwas steilere Route in perfektem Pulverschnee.

Unterhalb von P. 2180 war's teils pistenähnlich, d.h. wir trafen eine tragende Schneeschicht mit etwas Pulver drauf an. Die Abfahrt durch den Wald runter ins Val Bedretto wiederum wurde uns durch besten Sulzschnee verzuckert und beim Umkurven der zahlreichen Bäume genossen wir jeden Meter dieser perfekten, teils etwas steilen Buckelpiste. Ja, und selbst beim Belohnungsbier in Ronco schien die Sonne noch. Fazit: Schönwetterfenster erneut in Perfektion ausgenutzt, spekulieren und früh aufstehen lohnte sich. Die Tour übertraf in jeder Hinsicht unsere Erwartungen.


Tourengänger: أجنبي


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