Der Vorderskopf (1858m) - noch immer Winter


Publiziert von kardirk , 18. April 2012 um 09:53.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum:17 April 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:10,5km

Der Vorderskopf war noch vor Jahren mal ein Geheimtipp. Mittlerweile ist er im Sommer schon fast überlaufen. Damals war der Anstieg auch noch nicht markiert und die häßliche breite Forstpiste auf der Südseite zum Sattel hinauf existierte noch nicht. Im Winter dagegen findet man hier noch Ruhe und Einsamkeit - im Gegensatz zumSchönalmjoch, dem Schafreiter oder der Fleischbank. Dabei bietet der Vorderskopf auch im Winter ein lohnendes Ziel. Bei viel Schnee bis ins Tal empfiehlt sich über die Forststrassen bis zum Sattel aufzusteigen, was ich im Januar auch versucht hatte, dann aber im Schnee kurz vor dem Sattel stecken blieb. Da war ich letztes Jahr erfolgreicher. Grund genug es nochmals zu versuchen, diesmal über den normalen Sommeranstieg, direkt aus dem Risstal, zumal ja in den unteren Lagen kaum noch Schnee liegt.
Start knapp hinter der Weitgriesalm, dort wo eine Brücke über den Rissbach führt. An einer Kurve gibts da eine Art Parkbucht. Über den Forstweg weiter bis zum mittleiweile gut beschilderten Abzweig. Der Steig beginnt direkt bei der Einmündung eines relativ neuen Forstweges von rechts.
Der Steig war bis auf ein paar alte Schneeverwehungen hinauf auf den Waldrücken nahezu komplett aper, die Schneeschuhe konnten also noch im Rucksack bleiben. Durch den vom tauenden Neuschnee triefenden Hochwald gings weiter über den Rücken hinauf, ab Querung einer Forststrasse kamen dann die Schneeschuhe zum Einsatz. Bis zur kleinen Jagdhütte auf ca. 1500m folgte ich dem Steig, dann aber blieb ich am Rücken, einer kaum sichtbaren alten Spur folgend,nun steiler durch den tiefen pappigen Neuschnee (gut 10-15cm, teilweise auch knietief eingeweht). Dann über den Sattel und den steilen Gipfelhang durch lichten Hochwald hinauf. Dabei verließ ich mich auf mein Gespür und folgte dem günstigsten Gelände, oben hielt ich mich immer in der Nähe der einzelnen Baumreihen, denn im Gipfelbereich kanns bei heftiger Schneelage schonmal lawinengefährdet sein. Im GPS zeigte sich dann, dass ich dann im wesentlichen genau dem Steig gefolgt war, obwohl von dem im Schnee nichts mehr zu sehen war. Nach gut 3,45h (die Spurarbeit und der tiefe Schnee forderten Ihren Tribut) erreichte ich dann das eigenwillige Gipfelplateau. Dieser Gipfel ist in der Tat nahezu einzigartig, ich kenne keinen anderen Gipfel mit einem derat großem vollkommen flachen Plateaufeld.
Da ich mal wieder von daheim nicht rechtzeitig los gekommen war und die Zeit drängte (17:30), gabs nur eine kurze Pause und einen kurzen Abstecher zum hübschen Gipfelkreuz (leider ohne Gipfelbuch, früher gabs das mal), dann gings wieder auch dem gleichen Wege hinab. In den Steilpassagen war dabei wegen des rutschigen Schnees vorsicht geboten - gut 2,30h.

Fazit:
Schöne Tour, aufgrund des vielen Neuschnees und der Spurarbeit guter Trainungseffekt.
bis 1200m nahezu aper, dann oben bis zu 15cm Neuschnee, in Mulden auch darüber.
Auf dieser Route fast keine Lawinengefahr, lediglich der letzte Steilhang kann gefährlich werden, hier am besten in Nähe der Baumlinien bleiben.
Aufsteig 3,45h - Abstieg 2,30h.

Tourengänger: kardirk


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Kommentare (2)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 18. April 2012 um 16:05
Hallo Dirk! Ich glaube mich erinnern zu können, dass das Gipfelbuch letztes Jahr im Februar noch da war. Schade, ich frage mich, wo die immer hinwandern.

kardirk hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. April 2012 um 09:28
Hallo Stefan,

habe auf einem Foto von Gero gesehen, dass die Kassette mit dem Gipfelbuch im Steinhaufen vor dem Kreuz war und der war komplett unter Schnee - vielleicht hab ich Sie deshalb nicht gefunden.

VG Dirk


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