Der heftige Schneefall vom Montag hatte uns zwar gefreut, doch aufgrund erheblicher Lawinengefahr einige unserer Skitouren-Pläne Makulatur werden lassen. Nichts wurde aus ein paar Tagen im Rotondo-Gebiet und auch der Clariden musste warten (aber nur bis
Donnerstag!!). Die Wetterprognosen für Bivio und das Skitouren-Eldorado um den Julierpass liessen auch die Option eines mehrtägigen Ausflugs ins Engadin platzen.
Was tun? Mal wieder eine „erheblich-Tour“ suchen... Auf der Schrattenflue waren wir noch nie und Schnee hatte es ja genug, also entschieden wir uns, dem Hengst mal einen Besuch abzustatten. Wir waren ziemlich spät dran und kamen bereits im Aufstieg auf die Stächelegg zum Schwitzen. Der Schnee klebte an den Skis – so schwer fühlten sich diese bislang noch nie an. Während wir auf flachem Terrain auf den Schlund zusteuerten, fragten wir uns bereits, wie bei diesem Schnee wohl die Abfahrt werden würde.
Am Schlund führt der Aufstieg rechts vorbei und mehr oder minder dem Wanderweg entlang durch eine Waldschneise. Nach etwas auf und ab und dem Überholen von Vorgängern liessen wir die letzten Bäume hinter uns liegen. Den Gipfel des Hengst konnten wir nicht ausmachen, doch irgendwo dort oben musste er sein. Auf dem Hügel südlich des Heidenlochs trafen wir dann auf die tapfere Vorspurerin und bedankten uns. Da sie auf den Gipfelaufstieg verzichtete, konnten wir unsere eigene Aufstiegsspur in den jungfräulichen Schnee legen. Auf den ersten Blick erschien uns der Schlussaufstieg etwas steil, doch entpuppte er sich als harmloser als erwartet. Für die letzten zehn Höhenmeter entledigten wir uns aber der Skis.
Nach drei Stunden (inkl. Pausen) trafen wir auf dem Gipfel ein und wurden von viel Wind begrüsst. Weiter unten war rund ein Dutzend NachfolgerInnen auszumachen und so entschlossen wir uns für eine Mittagspause unterhalb des Gipfels, was uns auch erlaubte, die ersten Abfahrtslinien in den Gipfelhang zu ziehen, wo's sogar etwas Pulverschnee gab.
Nach der Rast und ausgiebigem Genuss des perfekten Panoramas fuhren wir zunächst entlang der Aufstiegsspur, dann aber Richtung Silwänge hinunter. Aus dem Tal war mittlerweile Nebel aufgezogen und kurz vor dem Schlund (welchen wir trotz der Nähe nicht mehr sahen), kam dann das Whiteout. Danach ging's erwartet harzig über die viel zu flache Stächelegg zurück zur Hirsegg.
SLF: erheblich
Kommentare