18 km um Geltendorf + 1 Hermelin

Diese Tour wollte ich nicht als Hikr-Tourenbericht aufnehmen. Aber durch einige nette Bilder von einem Hermelin wandert er doch nach Hikr.org.
Die Tour erfolgte in erster Linie um einen aufkommenden schwachen Muskelkater aus den Beinen zu vertreiben von der Zwieselberg-Tour am 23. März. Es war eine schöne Tour südlich von Geltendorf schon ganz nahe bei Landsberg (dem Flachland-Terrain von winterbaer , wenn es für eine Bergtour zeitlich nicht reicht).
 
Start ist in Geltendorf. Der Weg führt zunächst nach Süden zur Erzabtei St. Ottilien mit ihren großen Außenanlagen. Ein Besuch der Kirche ist nicht möglich, da ich den Gottesdienst nicht stören will.
Ich biege nach Osten ab und durch offene Felder und einen netten Buchenwald wandere ich weiter. In den zahlreichen Tümpeln regt sich noch kein Leben, obwohl an den Straßen bereits die Krötenzäune gespannt sind. Im Wald biege ich nach Süden ab. Am Waldrand treffe ich auf eine Straße, die nach rechts (W) zum Ort Pflaumdorf führt. Am Ortsrand befindet sich ein Ponyhof, der sich heute bei dem herrlichen Wetter regen Zuspruch erfreut. Zahlreiche Kinder mit Begleitpersonen sind auf Tour.
Ich gehe durch den Ort in südlicher Richtung wieder durch herrlichen Mischwald immer leicht wellig rauf und runter. Im Wald ist es völlig ruhig, nur die Vögel schmettern ihre Hochzeitslieder um die Wette. Auch zahlreiche Spechte sind zu hören, aber ich bekomme keinen vor die Linse – immer bin ich zu langsam.
 
Plötzlich wird’s laut. Von irgendwo kommt starker Autolärm. Als ich ein wenig an den Waldrand komme sehe ich vor mir die BAB A96 München – Lindau bei Neugreifenberg. Jetzt ist alles klar. Mein GPS zeigt rund 11 km an, also den Rückweg antreten. Entlang der Bahnlinie Geltendorf – Dießen, der Bayerischen Regionalbahn geht ich jetzt nach Norden.
 
An einer Wiese, in etwa 100 m Entfernung, sehe Bewegung. Also Kamera raus und das Tele voll ausfahren: Tatsächlich in der Wiese springt ein Großes Wiesel (Hermelin) durch das Gras. Ich ducke mich und lasse die Kamera klicken. Jetzt wäre ein Objektiv mit 35-fachem Zoom nötig gewesen. Aber ich kann doch nur eine Kamera mitnehmen, ich laufe doch nicht wie ein Reporter mit 2 oder 3 Kameras am Bauch herum. Es ist wirklich toll zu sehen, wie es sich seines Lebens freut. Nach gut einer Viertelstunde macht es Männchen und verschwindet schlagartig. Was ist los – hinter mir nähert sich ein Triebwagen der Bayerischen Regionalbahn mit lautem Huben.
Ich nähere mich noch ein Stück der Stelle wo das Hermelin verschwunden ist und warte, es kommt nicht mehr.
 
So trete ich meinen weiteren Rückweg an. Ich komme wieder am Kloster St Ottilien vorbei. Hier mache ich an einem Kiosk kurz Rast und trinke etwas.
 
Der Weiterweg zurück beträgt nur noch 5 km, die dann in 50 Min. abspule. Vorbei am Bahnhof von Geltendorf erreiche ich den Ort selbst.
Glücklich trete ich meine Heimfahrt zurück nach Hause an – habe ich doch heute mein 2-tes Hermelin gesehen und diesmal sogar aufs Foto gebannt. Das entschädigt für alles.
 
Wanderer:  Karl

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