Bereits die verschneiten Gipfel um Varzo am Simplon-Südportal weckten erste Zweifel, nach der Talbiegung von Gordevio im unteren Maggiatal wurden meine Befürchtungen dann bestätigt: Die Pyramide des Madone di Camedo war bereits bis auf ca. 1700m hinunter verschneit, der Nordföhn drückte die Wolken bis zu den nördlichen und mittleren Tessineralpen hinüber, die geplante Zweitagestour zu einer einsamen Alp im Val Bavona würde bis nächstes Jahr warten müssen. Im Val Lavizzara sah es auch nicht viel besser aus, hingegen schien an den Bergen südlich vom Valle di Campo nur nordseitig etwas Schnee zu liegen. Die Einsicht überwog schliesslich, und widerwillig entschied ich mich, per Autostop von Bignasco zurück nach Cevio zu fahren: kaum hatte ich mich an die Strasse gestellt, nahm mich - wie im Tessin üblich - die erste Fahrerin mit.
10.11.: Von Cevio über Morella, Valle und Costa auf ca. 1715m (T2, weiss-rot markiert) und weiter über den NE-Rücken zu P. 1859 der Scima di Müzz am Beginn des NE-Gratausläufers vom P. Alzasca (Pfadspuren). Die folgenden Erhebungen von P.1926 und P. 2069 sowie jener dazwischen können ruppig (Alpenrosen- und Erlenstauden) SE umgangen oder direkt erstiegen werden (bis T6, zeitraubend), der Weiterweg auf dem Grat bis zu P. 2079 ist dann relativ einfach (Pfadspuren). Wegen einbrechender Dämmerung und mittlerweile windigem Schneetreiben bei starkem, aber noch vergleichsweise mildem Nordföhn, verzichtete ich schweren Herzens auf den krönenden Aufstieg über den hier ansetzenden E-Grat zum P. Alzasca und querte mit der Stirnlampe zur Cap. d'Alzsca hinunter, wo mich eine sehr freundliche Gruppe von Ticinesi dafür mit selbsterlegtem Cingale aus dem Val d'Isone, Porcini, Polenta, Nostrano di Magadino, Dolce con Mascarpone, Caffè und Grappa entschädigte: stüpenda, meglio no e possibile, molto grazie!
11.11.: Bei 5cm Neuschnee, aber wieder klarem Himmel zum Lago d'Alzasca und weiter zur Btta di Doia (T3, bis hier weiss-rot markiert). Auf Pfadspuren auf den Cramalina und hinunter an den Beginn des fast 2km langen WNW-Grats des P. Cramalina (T3). Bei jetzt beissend-kaltem Nordföhn entlang dem leicht verschneiten Grat (L, Pfadspuren, eine plattige Stelle III+, die nachfolgende Steilstufe T6), das prächtige Pan-Aroma über dem Valle Maggia und dem Val di Vergeletto geniessend, auf den P. Cramalina. Ab hier nur noch schattseitig etwas Schnee, sonnseitig und im Windschatten zudem mild. Abstieg auf Pfadspuren entlang dem S-Grat und der SW-Rippe (T4), bis horizontal nach E zu P.2080 gequert werden kann. Von hier ruppige Querung E zweier Gendarmen (T6, Pfadspuren) zum P. della Bassa. Auf Pfadspuren einfach zum Pso della Bassa (T2) und weiter bis zur Abzweigung zum Pso della Maggia (T3, weiss-rot markiert). Nun direkt über den NW-Grat (L oder T4-5) auf den P. Peloso. Abstieg entlang dem E-Grat zum Pso della Maggia (T4) und auf einem weiss-rot markierten Bergweg über Pino und den Pso della Garina hinunter zur FART-Haltestelle Aurigeno-Moghegno (T3).
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