Prostkögerl

So ein kleiner Gupf, der Prostkögerl. Nachdem man ja in den Südalpen bereits Touren bis in grösste Höhen unternehmen kann, wird dieses kleine Berglein keinerlei Probleme bereiten. Noch dazu mit dem südseitigen Anstieg von Gasteig aus. Bei dem Abzweig der Strasse nach Kirchdorf geht's Richtung Norden zum Hinterschwaiger. Hier erwarten uns in den Wiesenmulden bereits ordentliche Schneefelder, nass und tief. Das wird aber sicher noch besser. Im Buchenwald folgen wir der Markierung bergan, kleine Schnee-Patches bereiten keine Probleme, aber sie werden grösser. Wir haben noch nicht mal die 1000 m Marke erreicht...

Unterhalb des Lerbergs befindet sich ein schöner Ausguck, hier waten wir bereits mehr als knietief im nassen Schnee. Der Wanderweg taucht in den Wald ein, die Wattiefe beträgt mittlerweile geschätzte 80 cm, Tendenz steigend, keine Spuren. Die Schneeschuhe... liegen im Auto...

Der Blick Richtung Hinterberg am Ende des Waldstückes, das wir durchwühlt haben, verrät uns: Es wird nicht besser werden! Und jetzt? Zunächst machen wir mal Pause auf der Südseite des Lerbergs und beratschlagen. Absteigen, nach Hause fahren, oder doch gleich in's Wirsthaus?

"Sei nicht sauer, es ist doch so schönes Wetter!" flötet es durch den Wald. "Ich bin nicht sauer!! Und das Wetter ist mir sch..egal!!" Abstieg zum Auto, wir greifen jetzt von Südwesten via Hinterberg an. Schneeschuhe, Gamaschen, alles am Mann (an der Frau). Dieses Berglein soll uns kennen lernen.

Über die Marcher Alm und Prostalm geht's zum Gipfel unweit der Flugwache, ganz easy mit Schneeschuhen, auch im tiefsten Sulz, über Wächten und ganz am Schluss sogar noch 10 Höhenmeter auf aperem Geläuf mit Krokussen. Wir sitzen im Föhnwind und geniessen die Aussicht, die trotz der geringen Gipfelhöhe gar nicht schlecht ist.

Eigentlich eine schöne Tour, wir haben den ganzen Tag gerade mal 2 Menschen gesehen, die ebenfalls in dem Gebiet unterwegs waren.