Monte Gradiccioli und Monte Tamaro - von Arosio nach Rivera


Publiziert von dulac , 13. März 2012 um 10:08.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum: 1 März 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Tamaro-Lema 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 1320 m
Abstieg: 1700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Nr. 423 von Bahnstation Lamone-Cadempino
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bahnstation Rivera (S 10 Chiasso - Bellinzona)
Kartennummer:SLK 1:25.000 Nr. 1333 (Tesserete)

Ein strahlender Morgen, blauer Himmel, der letzte meiner drei Tage im Tessin. Eine Runde ab Arosio über den Gradiccioli und den Tamaro und wieder zurück zu meinem Standort in Rivera ist für heute angesagt.

 

Zunächst mit der S-Bahn nach Lamone-Cadempino. Heute weder Suchen nach der Bus-Haltestelle noch Probleme mit dem Fahrschein. Auf der kurzen Fahrt hinauf nach Arosio sind einige Höhenmeter und insbesondere eine Reihe von Serpentinen zu bewältigen. Diesen Morgen höchstens  eine Handvoll Fahrgäste im Bus.

 

In Arosio in der Ortsmitte steige ich aus. Für den Aufstieg orientiere ich mich an dem kurz zuvor veröffentlichten Bericht von ale84, der mich erst konkret auf die Idee für diese Tour gebracht hatte. Grazie ale84!

 

Zunächst führt die Route auf einem Fahrsträßchen nur mäßig ansteigend in nördliche Richtung. Prächtige Aussicht nach Osten. Später dann ein Bergweg, der nördlich um den Monte Ferraro durch lichten Wald herumführt. Hier liegen auch noch einige Schneereste.

 

Bei La Bassa wird der Wald verlassen, der Blick öffnet sich auf den vom Monte Lema herüberführenden Bergzug. Hier wird zugleich der Grat erreicht, der direkt zum Gipfel des Gradiccioli hinaufführt.
 

Eine kurze Rast bevor ich den Anstieg fortsetze. Auch wenn es keinen Steig hätte, gäbe es hier kein Vertun: Immer nur direkt am Grat nach oben. Doch es zieht sich, immerhin 600 Höhenmeter ab La Bassa. So frage ich mich gelegentlich, habe ich schon den P. 1516 oder den P. 1741 erreicht bzw. wie weit sie noch entfernt sein mögen.

 

Einige Male vermute ich den Gipfel hinter der nächsten Kuppe, doch vergeblich. Immer mindestens noch ein weiterer Aufschwung!

 

Kurz nach Mittag ist der höchste Punkt dann tatsächlich erreicht. Das erste Mal an diesen drei Tagen bin ich nicht allein. Einige einheimische Wanderer – ich höre italienische und schwyzerduetsche Sprachfetzen vermischt - geniessen bereits Sonne und Aussicht.

 

Ich tue es ihnen gleich und mache auch Brotzeit, zumindest ein klein wenig, irgendwie habe ich heute nur wenig Hunger. Beim Anblick des Sinnspruchs unter dem Gipfelkreuz frage ich mich, hat mich der Aufstieg nun nur Puste resp. Schnuuf gekostet oder war er sogar „atemberaubend“. Die traumhafte Aussicht an diesem Tag könnte man tatsächlich so bezeichnen!
 

Nach einer halben Stunde zieht es mich weiter, denn ich will unbedingt noch auf den Tamaro.


Gamaschen hätte man auf dem Stück hinab bis zu den beiden Basse (di Montoia und di Indemini) heute gut gebrauchen können, denn auf der nordseitigen Flanke lag doch noch einiges an Schnee.


Der Gegenanstieg nach der Bassa di Indemini war dann erfreulicherweise wieder weitgehend aper.


Am Gipfel des Tamaro war ich zu meinem Erstaunen zunächst allein. Während der Wandersaison eher ein Ding der Unmöglichkeit.
 
Das bereits im Herbst übervolle Gipfelbuch befand sich weiterhin in der Schatulle, dazu jetzt auch noch zwei weniger repräsentative Notizbüchlein.
 
Nach einer Weile kamen noch zwei weitere Wanderer hinzu, denen ich zuvor bereits an der Bassa di Indemini begegnet war. Wie es sich im Lauf des Gesprächs mit Ihnen herausstellte hatten auch sie den Bericht von ale84 gelesen. Auch sonst waren sie bestens über das Geschehen auf hikr informiert. Vielleicht dürfen wir sogar demnächst den einen oder anderen Bericht von ihnen erwarten.
 
Die Zeit auf dem Tamaro ist richtiggehend verflogen. Im Nu war es 3 Uhr und ich wollte doch eigentlich möglichst den ICN gen Norden ab Bellinzona um halb Sieben noch erreichen.
 
Nach den Erfahrungen beim Abstieg vom Gradiccioli könnte das u.U. etwas schwierig werden. Ich beratschlagte kurz mit den Kollegen am Gipfel, die von Mezzovico heraufgekommen waren, wie dort die Verhältnisse waren. Doch auch dies keine echte Alternative. Also wie ursprünglich geplant über Alpe Foppa hinunter nach Rivera.
 
Zunächst hinab zu P. 1842, dann unterhalb des Motto Rotondo, an der Capanna Tamaro vorbei zum Manera. Hier hatte ich offensichtlich die Ehre, wie ich später erfahren habe, für sputnik, der hier 2 Tage später vorbeikam, ein wenig spuren zu dürfen.
 
Manera ist durch ein Fahrsträsschen mit der Alpe Foppa verbunden. Hier schien mir jedoch noch recht viel Schnee zu liegen. Deshalb entschied ich mich, stattdessen dem auf der LK eingezeichneten Steig entlang des Grats zu folgen, obwohl auch dieser nicht ganz schneefrei war. Doch Hosenbeine, Schuhe und Füsse waren mittlerweile ohnehin schon etwas eingeweicht.
 
Auch um die Alpe Foppa herum lag noch ziemlich Schnee, doch hier waren die Chancen grösser, diesen zu umgehen. Von der Alpe Foppa führt ebenfalls ein Fahrsträsschen zur Mittelstation hinab. Auch wenn man ihm grundsätzlich folgt, eröffnen sich unterwegs eine Reihe von Abkürzungen, die ich konsequent genutzt habe.
 
Unterhalb der Mittelstation bemerkte ich dann den Abzweig eines MTB-Trails. Da klar war, dass ich um diese Jahreszeit keinem Mountainbiker in die Quere kommen würde, war dieser Trail die beste Wahl, um in kurzer Zeit möglichst viele Höhenmeter im Abstieg zu vernichten.
 
Dass der Trail unweit Soresina den normalen Wanderweg kreuzen würde, war mir von einem früheren Aufstieg bekannt. Somit auch in dieser Hinsicht kein Risiko.
 
Der weitere Abstieg nach Rivera führt danach durch den Ortskern von Soresina. Danach und kurz vor der Autobahn steht man unerwartet vor einer Lärmschutzwand und glaubt die Welt zu Ende.  Doch kein Problem, es hat eine Türe, danach führen eine Reihe von Treppenstufen hinab zur Unterführung unter der Autobahn und schon ist man fast in Rivera.
 
P.S. Meinen Zug in Bellinzona habe ich locker erreicht.
 
 

Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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