Frühjahrs-Skitour auf den Chapf (2043 m) - 1001 lines...


Publiziert von marmotta , 18. Februar 2012 um 19:52. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:18 Februar 2012
Ski Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Aufstieg: 1590 m
Abstieg: 1590 m
Strecke:Grabs - Studnerberg - Büza - Cher - Chapf - Gampernei - Studnerberg - Höfen - Obergatter - Untergatter - Lims/Werdenberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Grabs, Hochhaus
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Grabs, Lims

Ich kenne in der gesamten Ostschweiz kaum einen Hang, wo sich eine Skiabfahrt mehr aufdrängt als an der Gamperney ob Grabs. Um so mehr verwundert es, dass sich an dem schönen Bergrücken, der sich da vom Chapf (2043 m) in offenen, optimal geneigten Hängen ohne Gehölzhindernisse bis ins Rheintal hinabzieht, bis heute nie ein Pistenskibetrieb hat etablieren können. Den Tourenskifahrer freut´s, wenngleich eine durchgehende Befahrung der fast 1600 Hm langen Abfahrt bis ins Tal aufgrund der niedrigen Ausgangshöhe (Grabs liegt auf 460 M üNN) wohl selten möglich sein dürfte. Derzeit hat´s genügend und guten Schnee, so dass die Skis direkt an der Postautohaltestelle cff logo Grabs, Lims auf 454 m an- und abgeschnallt werden können. Das nenn ich Winter!
 
Eins gleich vorneweg: Wer die Einsamkeit und unverspurte Hänge sucht, ist am Chapf definitiv fehl am Platze, insbesondere an Tagen wie heute, für den die Meteo-Dame angesichts des für den morgigen Sonntag angesagten Schlechtwetters zu einem Skiausflug in die Berge geradezu aufrief und zudem die hohe Lawinengefahr die Auswahl an Touren stark einschränkt. Man müsste wohl unmittelbar nach Neuschneefällen mitten in der Nacht aufbrechen, um am Chapf "first lines" in den Schnee zu ziehen…
 
So reihten wir uns brav in den langen Tatzelwurm an Skitourengänger ein, die da bereits in den frühen Morgenstunden den sonnendurchfluteten Hang zur Gamperney hinaufstrebten. Wobei, so weit unten wie wir ÖVler starteten wohl die wenigsten, an jeder Parkiermöglichkeit entlang der den Studnerberg hinaufführenden Fahrstrasse kam ein weiterer Schwung Tourengänger hinzu.
 
Bis zum Gipfel, den wir nach 2,5 h (mit Pausen!) erreichten, hatten wir es dann immerhin geschafft, uns fast an die Spitze des Menschenstroms zu setzen - dafür machten wir dann auf der schönen Aussichtskanzel eine etwas längere Pause, während sich die Meisten sofort das Fell vom Leib…äh…Ski rissen, um sich unverzüglich in die Abfahrt zu stürzen. Nach dem Motto "schnell, solange der Schnee noch kalt ist" - oh ja, bei Aussentemperaturen von geschätzten 20 °C in der Sonne, war ernsthaft zu befürchten, dass einem der schöne Pulver grad vor der Nase wegschmilzt. Einen anderen Grund für einen schnellen Aufbruch vom Gipfel konnte es eigentlich nicht geben, denn die Chancen, in dem bereits am Vormittag von unzähligen Skiabfahrtsspuren völlig zerpflügten Gelände noch auch nur einen Quadratmeter unverspurten Pulver zu finden, waren äusserst gering.
 
Zuerst galt es jedoch, den Flüssigkeitshaushalt wieder einigermassen ins Lot zu bringen. Im Aufstieg hatte ich literweise Schweiss vergossen - ich kann mich nicht erinnern, bei einer Skitour jemals so geschwitzt zu haben. Noch vor einer Woche hätte ich es während der sibirischen Eiszeit kaum für möglich gehalten, dass ich den kompletten Aufstieg ohne Handschuhe und im T-Shirt bestreite. Und wie war das auf dem Gipfel schön, mal ohne klamme Finger die Felle ganz entspannt abzuziehen und zu versorgen…
 
Die Abfahrt war dann zumindest auf den ersten rund 400 Hm trotz der vielen Spuren wesentlich besser als erwartet: Feinster Pulver zum Geniessen, erst im Steilhang auf ca. 1600 m wurde es dann aufgrund der tiefen Furchen etwas ruppiger, anschliessend wurde der Pulver aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung immer schwerer, liess sich aber dennoch recht gut fahren. Unterhalb von 700 m ist die Schneedecke sehr dünn, wir mogelten uns entlang des Waldrandes auf der Südseite des Studnerberges an der den Hang immer wieder kreuzenden Fahrstrasse vorbei (die Skis mussten nur einmal kurz abgezogen werden) und erwischten auf der Schattenseite sogar noch Pulvriges. Durch verschiedene Gehöfte hindurch (und über lästige Viehzäune hinweg) erreichten wir dann tatsächlich mit den Skis an den Füssen die Postautohaltestelle kurz vor Werdenberg. Zu Fuss zurückgelegte Wegstrecke: ca. 5 m… :-)
 
Die trotz des Massenauflaufs schöne und gelungene Tour rundeten wir anschliessend im schön gelegenen Café am Werdenberger See ab.           

Tourengänger: marmotta, bolufe


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