Grosse Scheidegg


Publiziert von Wisi , 17. Oktober 2007 um 02:15.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:24 September 2007
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1370 m
Abstieg: 930 m
Strecke:Meiringen - Zwirgi - Rosenlaui - Alpligen - Grosse Scheidegg - Stepfihubel - Grindelwald
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahnhof Meiringen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bahnhof Grindelwald
Kartennummer:254 T Interlaken, 255 T Sustenpass

Vielleicht hätte ich doch die Reichenbachfallbahn nehmen sollen, dachte ich, als ich kurz nach meinem Abmarsch in Meiringen am Berg stand. Im Zickzackkurs ging es steil und mehr oder weniger parallel zum Reichenbachfall, an dem Sherlock Holmes einst einen frühen Tod fand, nach oben. Immerhin schlug dank der Bahn-Verweigerung mein Herz ein bisschen höher, denn das Touristenmagnet selbst enttäuschte mich: Der «Fall» war jetzt im Herbst lediglich ein dünnes Rinnsal. Mir taten die ausländischen Besucher, die eigens wegen diesem Spektakel angereist waren, fast ein bisschen leid.

Ein bisschen weniger steil und teilweise auf und an der Strasse, aber stets in einer pitoresken Szenerie gings ab Zwirgi weiter. Für das romantische Hotel Rosenlaui und die Gletscherschlucht hatte ich leider keine Zeit - aber hierhin komm ich bestimmt zurück!

Der Weg schlängelte sich nun sanft in die Höhe. Ich wanderte dem Reichenbach entlang, durch Wälder, auf bereits verlassenen Alpweiden. Beim Wellhorn hörte ich plötzlich lautes Knallen. Zuerst dachte ich, das Militär sei am Rumballern. Doch es war weit dramatischer: Der Rosenlauigletscher war am Kalbern! Von weitem sah ich mehrmals, wie grosse Eismassen dutzende, vielleicht hundert Meter in die Tiefe stürzen. Ein grossartiges Schauspiel - oder doch ein Vorbote der Klimaerwärmung?

Das letzte Stück von Alpiglen bis zur Grossen Scheidegg forderte mich so richtig. Oben auf der Passhöhe angekommen, genoss ich die Mittagspause umso mehr.

Auf Alpweiden gings dann sanft runter. Atemberauend: der «Schmale Ritt», bei dem ein schmaler Grat an einer tiefen Flussschlucht vorbeiführte. Sonst war der Weg wenig spektakulär. Dafür liess ich meinen Blick immer wieder gegen Süden schweifen - auf den Oberen und den Unteren Grindelwaldgletscher und natürlich auf die Kleine Scheidegg und die Eigernordwand.

Und dann begegnete ich einem «Luxusproblem»: Am Nordhang von Grindelwald und seinem Vorort Milibach hat so viele Wanderwege und Wegweiser, dass ich mehrmals meine Karte konsultieren musste, damit ich mein Ziel, den Bahnhof Grindelwald, möglichst ohne Herumirren fand. Ich hatte Glück: Kaum kam ich dort an, begann es zu regnen.

Tourengänger: Wisi


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