Neujahrsskitour zum Graustock ca.2500m und Fikenloch 2406m
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Nach einem sehr verregneten Tag versuchten wir, ein Freund aus München und ich, obwohl die Lawinenverhältnisse und das Wetter nicht optimal waren, eine Skitour.
Als Ausgangspunkt wählten wir die Melchsee Frutt, was sich als Glückstreffer herausstellte.
Auf Grund der Wetterkarten starten wir erst am Mittag in der Melchsee Frutt (mit der Gondelbahn hoch) Die Front war um dieses Zeit bereits weitergezogen und mit jeder Minute lichteten sich die Wolken die sich an die Berge kuschelten.
Aufstieg:
Von der Frutt P.1891 folgen wir erstmal dem bestens präparierten Winterwanderweg zur Tannalp P.1974. Beim Berggasthaus Tannalp endet der Winterwanderweg. Lediglich ein Scheeschuhtrail führt noch ein paar hundert Meter weiter, bis auch dieser von unserem Ziel abdreht. Erstaunlicherweise waren wir trotz eigentlich bestem Wetter alleine unterwegs, was aber auch zur folge hatte, dass wir selbst spuren musst oder besser durften. COOL wie häufig trifft man in der Frutt unverspurte Hänge an? Fast nie.
Vom Berggasthaus Tannalp fellen wir nordostwärts, auf der Südseite des Vogelbüel vorbei zu P.2025. Unser Weg führt uns durch den Hengliboden über das hüglige Karstgelände weiter nach Osten. Mit geschickter Routenwahl kann man unnötiges auf und ab und damit unnötige Höhenmeter vermeiden. Nördlich am Gwärtler P.2421 vorbei, steigen wir zügig der Lücke zwischen Gwärtler und Graustock entgegen. Ab der Tannalp ist diese bereits erkennbar. Trotz der Spurarbeiten stehen wir nach zwei Stunden auf der Lücke P.2500 von der man einen fantastischen Blick zum Titlis erhält. Auf den Aufstieg zur Südostschulter des Graustocks verzichten wir aus Zeitgründen so auch auf die Besteigung des Graustocks. Über den Klettersteig hoch wäre dies sowieso ein sehr heikles unterfangen gewesen.
Nach einer kurzen Pause geht’s weiter. Wir wenden uns nach Westen und gehen noch immer mit den Fellen an den Skiern weiter queren zwischen P.2413 und P.2550 unterhalb des Graustocks zu P.2430 hinüber. Nach einer kurzen abfahrt, es lohnt sich nicht ab zu fellen, können wir ohne Probleme und ohne nennenswerte Höhendifferenzen zum Fikenloch P.2406 hinüber queren. Ein imposanter Tiefblick ins Engelbergertal zeigt sich.
Abfahrt:
Jetzt ist die Zeit gekommen. Wir entledigen uns der Felle und machen uns für die Abfahrt zurück zur Melchsee Frutt bereit.
In südöstlicher Richtung fahren wir zum Hinter Folle P.2291 ab, weiter zum Vorder Folle P.2230 und schliesslich durch den Hengliboden zurück zum Berggasthaus Tannalp P.1974. Ab hier folgen wir wieder dem Winterwanderweg zur Frutt P.1891.
Die Abfahrt zur Tannalp stellt keine besonderen Ansprüche an das fahrerische könne. Lediglich die Schneeverhältnisse machen es mehr oder weniger anspruchvoll. Heute hatten wir im oberen teil Verhältnisse die richtig richtig Spass machten. Ab ca. 2200m spürte man allerdings das warme regnerische Wetter der letzten Tage. Ein Deckel der einem gerade nicht trug machten das fahren etwas ungemütlich. Auch hier gilt, mit einer geschickten Routenwahl kann man unnötige Höhenmeter die man wieder aufsteigen muss, vermeiden.
Es ist auch möglich weiter nordwestlich durch das Leiterenwäng zum Hengliboden zu gelangen. Hierbei sollte man allerdings genügen abstand zu den Südfelsen des Schöngumm halten, da die Hänge unterhalb der Felsen oder der Schnee in den Felsen häufig abrutscht. Achtung: auf Auslaufzone achten.
Zwischen Tannalp und Frutt ist eine längere flache Passage zu bewältigen. Dies wird allerdings durch die bevorstehende abfahrt zur Stöckalp P.1073 entschädigt.
Da es schon langsam die Nacht hereinbrach, fuhren wir dem Schlittelweg entlang zur Stöckalp. Schyla, meiner Hündin war dies ganz recht. Auch sie sank im Schnee ausserhalb der Piste immer wieder ein, was es für sie sehr anstrengend machte.
Ausgangspunkt:
Melchsee Frutt
Endpunkt:
Sattel südöstlich des Graustockes
Anforderung:
Einfaches, hügliges Gelände. Nie über 30°. Orientierung problemlos, mit etwas Spürsinn können unnötige Höhenmeter umgangen werden. Bei Nebel kann Orientierung allerdings schwierig werden.
Hangrichtung:
Südwest
Lawinengefahr:
Schneerutsche bei den Felsen Schöngumm, und im Hengliwang
Material:
Übliches Skitourenmaterial
Genaue Route:
Melchsee Frutt P.1981, Berggasthaus Tannalp P.1974, Südseite Vogelbüel, P.2025, nördlich Gwärtler, Lücke (Sattel) P.2500, Westwärts zu P.2430, zwischen P.2413 und P.2550 queren, Fikenloch P.2406, Hinter Follen P.2291, Vorder Follen P.2230, Hengliboden, Berggasthaus Tannalp P.1974, Frutt P1891, Stöckalp P.1073
Fazit:
- Schöne einfache, flache Skitour die auch bei Tagen mit kritischen Lawinenverhältnissen ohne Probleme machbar ist.
- Imposanter Tiefblick ins Engelbergertal.
- Einsteigertour.
- Bis zur Stöckalp recht lange abfahrt, die allerdings durch eine Gehpassage zwischen Tannalp und Frutt unterbrochen ist. (hoch bis zur Frutt mit Gondelbahn)

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