Fikenloch - Graustock - Schafberg
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Skifahrerisch sind meine heutigen Ziele eher unbedeutend, dafür absolut schneesicher und auch bei heiklen Verhältnissen machbar. Startet man auf der Melchsee-Frutt, gilt es unbedingt den ausgedehnten Flachlauf zu berücksichtigen. So habe ich über den Tag ganze 25 Kilometer angehäuft... Ein effizienterer Ausgangspunkt wäre die Engstlenalp bzw. der Jochpass, doch auf den Bahnenmarathon durchs halbe Skigebiet Engelberg verspürte ich noch weniger Lust. Positiv überrascht hat mich hingegen das Wetter: Vom angekündigten Föhnsturm war kaum was zu spüren.
Kurz vor acht Uhr entschwebe ich praktisch mit der ersten Gondel der Stöckalp. Der zeitige Start ist nicht nur dem happigen Tagesprogramm geschuldet, sondern vor allem dem aufkommenden Föhn. Tatsächlich erwartet mich auf der Melchsee-Frutt (1902m) ein kräftiger Wind. "Das kann ja heiter werden", denke ich mir. Aber nach wenigen Metern hab ich windstilles Territorium erreicht und das sollte - von den Gipfelkreten mal abgesehen - den ganzen Tag so bleiben. Ich habe es bereits angetönt, die Tour beginnt (und endet) mit einem so noch nie erlebten Flachlauf. Ganze sechs Kilometer gilt es zu absolvieren, bis nach dem Hengliboden das Gelände endlich aufsteilt. Immerhin, dank der Langlaufloipe bis zur Tannalp (1975m) kommt man zügig vorwärts. Und die liebliche, frisch verschneite Hochebene - umgeben von einer ganzen Reihe schroffer Gipfel - bietet durchaus Ablenkung.
Kurz nach der Tannalp endet die Loipe und ich muss ab sofort die gesamte Route anspuren, bei 30-40cm Neuschnee kein Zuckerschleck. Ansonsten bietet mein erstes Ziel, das Fikenloch (nicht kotiert, ca. 2400m), keinerlei Schwierigkeiten (L). Bei vernünftiger Routenwahl kann es selbst bei ärgsten Lawinenbedingungen besucht werden. Erst ganz oben auf der Krete erwartet mich ein (noch) mässiger SW-Wind. Hier öffnet sich erstmals der Tiefblick ins Engelbergertal.
Nach Zufuhr dringend benötigter Kalorien nehme ich die kurze Querung zum Gwärtler in Angriff. Die Kuppe P. 2431 kann man beidseitig umgehen, wobei man auf der Ostseite den Auslauf von Steilhängen passieren muss. Wer mag, deponiert nun die Skier und steigt zu Fuss, etwa dem Sommerweg folgend, zum Graustock hoch (Pickel, Steigeisen). Von Einheimischen wird das sporadisch gemacht. Skifahrerisch lohnender - und nur ca. 50m niedriger - ist aber die Schulter südöstlich vom Hauptgipfel. Man erreicht sie unschwierig durch eine weite Mulde. Bei heiklen Verhältnissen hält man sich - im Gegensatz zum Führer - besser an deren Südseite. Auf dem Graustock Skigipfel (nicht kotiert, ca. 2610m) erwartet mich erneut der Tiefblick nach Engelberg runter. Und natürlich der frische Föhnwind, weshalb ich mich zwei Hundert Meter weiter unten zur gemütlichen Mittagsrast installiere.
Bereits die Abfahrt durch die gutmütige Mulde zurück zum Gwärtler ist lohnend. Der Höhepunkt ist aber die Weiterfahrt entlang der Nordseite vom Gwärtler-Riff: Pulver pur ohne Windeinfluss. Am unteren Ende vom Gwärtler setze ich zur Querung ins Schaftal an, stellenweise >30° (Südhänge). Im Schaftal selber geht es dann wieder äusserst harmlos zu und her. Man kann sowohl dem Talboden wie auch dem südseitigen Rücken folgen, behalte aber die begrenzenden Steilhänge auf der Nordseite im Auge. Übrigens, ein direkter Durchgang von der Graustock-Mulde ins Schaftal wäre durchaus möglich (s. Sommerweg). Das ist aber sehr steil (bis über 40°) und erfordert entsprechende Verhältnisse. Kurz vor dem Schafberg (2522m) steilt das Gelände doch noch auf, auf der Südseite bleibt man aber im sicheren Bereich. Von hier oben geniesst man beste Blicke zum Titlis, ins Skigebiet rund um den Jochpass und natürlich auf die wilden, eindrücklichen Wendenstöcke. Deren östlicher Nachbar, der Reissend Nollen, wirkt fast ebenso abweisend, kann aber mit Skiern besucht werden.
Nach der langen Spurarbeit sind meine Batterien praktisch leer. Könnte bei manch einer anderen Tour nun gemütlich ins Tale gesurft werden, stehen die Vorzeichen hier etwas anders... So folgt auf die lohnende Abfahrt durchs Schaftal erneut der elend weite Flachlauf zurück zum Ausgangspunkt. Nach der kurzen Südhang-Querung felle ich am Fuss des Gwärtlers zwar nochmals ab, aber an vernünftiges Skifahren ist beim tiefen Schnee nicht zu denken. Immerhin komme ich mit Stöckeln bis gut 500 Meter vor den Vogelbüel. Anschliessend auf Fellen zur Tannalp und nach einer kurzen Stärkung zurück zur Melchsee-Frutt. Wer die Abfahrtsmeter optimieren will, lässt sich vom Distelboden noch zum Bonistock hochgondeln. Mein Akku aber ist leer und ich halte mich an die normale Talabfahrt.
Zeiten (ab Tannalp gespurt)
2:00 Fikenloch
0:50 Graustock Skigipfel
1:30 Schafberg
1:30 Melchsee-Frutt
Kurz vor acht Uhr entschwebe ich praktisch mit der ersten Gondel der Stöckalp. Der zeitige Start ist nicht nur dem happigen Tagesprogramm geschuldet, sondern vor allem dem aufkommenden Föhn. Tatsächlich erwartet mich auf der Melchsee-Frutt (1902m) ein kräftiger Wind. "Das kann ja heiter werden", denke ich mir. Aber nach wenigen Metern hab ich windstilles Territorium erreicht und das sollte - von den Gipfelkreten mal abgesehen - den ganzen Tag so bleiben. Ich habe es bereits angetönt, die Tour beginnt (und endet) mit einem so noch nie erlebten Flachlauf. Ganze sechs Kilometer gilt es zu absolvieren, bis nach dem Hengliboden das Gelände endlich aufsteilt. Immerhin, dank der Langlaufloipe bis zur Tannalp (1975m) kommt man zügig vorwärts. Und die liebliche, frisch verschneite Hochebene - umgeben von einer ganzen Reihe schroffer Gipfel - bietet durchaus Ablenkung.
Kurz nach der Tannalp endet die Loipe und ich muss ab sofort die gesamte Route anspuren, bei 30-40cm Neuschnee kein Zuckerschleck. Ansonsten bietet mein erstes Ziel, das Fikenloch (nicht kotiert, ca. 2400m), keinerlei Schwierigkeiten (L). Bei vernünftiger Routenwahl kann es selbst bei ärgsten Lawinenbedingungen besucht werden. Erst ganz oben auf der Krete erwartet mich ein (noch) mässiger SW-Wind. Hier öffnet sich erstmals der Tiefblick ins Engelbergertal.
Nach Zufuhr dringend benötigter Kalorien nehme ich die kurze Querung zum Gwärtler in Angriff. Die Kuppe P. 2431 kann man beidseitig umgehen, wobei man auf der Ostseite den Auslauf von Steilhängen passieren muss. Wer mag, deponiert nun die Skier und steigt zu Fuss, etwa dem Sommerweg folgend, zum Graustock hoch (Pickel, Steigeisen). Von Einheimischen wird das sporadisch gemacht. Skifahrerisch lohnender - und nur ca. 50m niedriger - ist aber die Schulter südöstlich vom Hauptgipfel. Man erreicht sie unschwierig durch eine weite Mulde. Bei heiklen Verhältnissen hält man sich - im Gegensatz zum Führer - besser an deren Südseite. Auf dem Graustock Skigipfel (nicht kotiert, ca. 2610m) erwartet mich erneut der Tiefblick nach Engelberg runter. Und natürlich der frische Föhnwind, weshalb ich mich zwei Hundert Meter weiter unten zur gemütlichen Mittagsrast installiere.
Bereits die Abfahrt durch die gutmütige Mulde zurück zum Gwärtler ist lohnend. Der Höhepunkt ist aber die Weiterfahrt entlang der Nordseite vom Gwärtler-Riff: Pulver pur ohne Windeinfluss. Am unteren Ende vom Gwärtler setze ich zur Querung ins Schaftal an, stellenweise >30° (Südhänge). Im Schaftal selber geht es dann wieder äusserst harmlos zu und her. Man kann sowohl dem Talboden wie auch dem südseitigen Rücken folgen, behalte aber die begrenzenden Steilhänge auf der Nordseite im Auge. Übrigens, ein direkter Durchgang von der Graustock-Mulde ins Schaftal wäre durchaus möglich (s. Sommerweg). Das ist aber sehr steil (bis über 40°) und erfordert entsprechende Verhältnisse. Kurz vor dem Schafberg (2522m) steilt das Gelände doch noch auf, auf der Südseite bleibt man aber im sicheren Bereich. Von hier oben geniesst man beste Blicke zum Titlis, ins Skigebiet rund um den Jochpass und natürlich auf die wilden, eindrücklichen Wendenstöcke. Deren östlicher Nachbar, der Reissend Nollen, wirkt fast ebenso abweisend, kann aber mit Skiern besucht werden.
Nach der langen Spurarbeit sind meine Batterien praktisch leer. Könnte bei manch einer anderen Tour nun gemütlich ins Tale gesurft werden, stehen die Vorzeichen hier etwas anders... So folgt auf die lohnende Abfahrt durchs Schaftal erneut der elend weite Flachlauf zurück zum Ausgangspunkt. Nach der kurzen Südhang-Querung felle ich am Fuss des Gwärtlers zwar nochmals ab, aber an vernünftiges Skifahren ist beim tiefen Schnee nicht zu denken. Immerhin komme ich mit Stöckeln bis gut 500 Meter vor den Vogelbüel. Anschliessend auf Fellen zur Tannalp und nach einer kurzen Stärkung zurück zur Melchsee-Frutt. Wer die Abfahrtsmeter optimieren will, lässt sich vom Distelboden noch zum Bonistock hochgondeln. Mein Akku aber ist leer und ich halte mich an die normale Talabfahrt.
Zeiten (ab Tannalp gespurt)
2:00 Fikenloch
0:50 Graustock Skigipfel
1:30 Schafberg
1:30 Melchsee-Frutt
Tourengänger:
Bergamotte

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