Läged Windgällen - Fliegender Akku (bzw. Steine)


Publiziert von kleopatra , 19. November 2011 um 17:22.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:14 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: 6b (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 7:30
Strecke:Fliegender Akku
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem PKW zum Mettner Butzli (Fahrbewilligung in Urigen beim Gasthof in der 180° Kehre kaufen - Name habe ich leider vergessen). 10.- CHF

Klettern im T-Shirt? Daran dachten wir nicht im entferntesten, als morgens das Autothermometer 2° zeigte. Doch nachdem wir das Auto bis zum Mettener Butzli hinaufgequält hatten, wurde auch uns im Zustieg zum Wandfuss des Läged Windgällen ziemlich warm und spätestens aber der Hälfte konnten wir schon im T-Shirt aufsteigen. Details zum Zustieg siehe hier. Nachdem wir nach der Lawinenverbauung die erste Schuttrinne passiert hatten, stiegen wir gleich zum Einstieg hoch, der sich in einer markanten Rinne befindet. In dieser Rinne ging es dann ein paar Meter hoch (bis zum Ende des gröbsten Schuttes) und man befindet sich am Einstieg in die Route.

Die erste Seillänge zeigte sich noch etwas von der grasig-brüchigen Seite, wobei die Komponente brüchig noch schlechter im weiteren Verlauf der Route wurde - meinem Kletterpartner brach 2x ein Tritt aus. Die ersten drei Seillängen boten recht konstant schwierige Kletterei im Bereich 6b, bevor man  über eine 3a Wiese in eine extrem brüchige 5c+ kommt. In der anschliessenden 5c wird es zwar wieder marginal besser, dafür konnte ich leider den Stand nicht finden und so mussten wir einem Uralt-Muniring vertrauen. Nun hiess es nach rechts über Grass und sonstigen Resten der Gemsen zum Einstieg der 6a+ queren. Nach dieser folgt nochmals eine 6b, die eigentlich recht schön wäre, könnte man dem Zeug auf dem man steht nur irgendwie vertrauen. Angesichts fortgeschrittener Stunde (durch das brüchige Gestein brauchten wir doch wesentlich länger) und sehr dubios anmutendes weiterführendes Gestein, beschlossen wir, uns die letzte Seillänge zu schenken.

Nun seilten wir bis zu einem Stand unterhalb des Einstiegs in die 6a-Länge ab. Da gab es schon den ersten Zwischenfall, verklemmte sich doch das Seil und mein Partner musste einen Ausflug ins Gras-Schuttgelände machen, um dieses wieder zu lösen. Nun wollten wir laut Topo in die Abseilpiste der Ruchäblick queren. Wenn wir die nur gefunden hätten ... Trotz intensivem Suchen und verrenken konnte wir beim besten Willen keinen Abseilstand erspähen. Rechts glänzten allerdings einige Bohrhaken und auch wenn der nächste Stand kein Abseilstand war, so versuchten wir dort unser Glück. Als ich dann weiter ums Eck spähte und dort ein Seilende liegen sah, wussten wir zumindest, hier kommen wir irgendwie runter. So schlossen wir uns 2 anderen Seilschaften an und prompt verhakte sich das Seil wieder beim Abziehen. Nachdem es mittlerweile schon dämmrig war, war an ein neuerliches Hochklettern nicht zu denken und so baten wir die vor uns abseilende Seilschaft, an Ihrem Seil die letzte Seillänge abzuseilen. Irgendwie hatten wir heute doch Glück im Unglück gebucht und ziemlich überraschend - nachdem wir das verklemmte Seil schon abgeschrieben hatten - löste sich dieses unter Anwendung roher Gewalt (reinspringen) doch noch. So standen wir im Dämmerlicht endlich am Wandfuss und zwar am Einstieg der Basler Route. Wie wir laut Topo so weit nach rechts kommen konnten (zwei Routen überspringend) ist uns nach wie vor ein absolutes Rätsel.

Fazit: wenig lohnende, brüchige Route. Absicherungsmaterial sah neu saniert aus.

Material:
60m Halbseile
12 Express (Achtung mehr als im Plaisir angegeben)
kein weiteres mobiles Material notwendig


Tourengänger: kleopatra


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Kommentare (1)


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Bombo hat gesagt:
Gesendet am 19. November 2011 um 18:09
Für die Fahrbewilligung müsste es das Hotel Posthaus sein. Letztes Mal war es zumindest noch so :-)


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