Raaberg-Traverse


Publiziert von Delta Pro , 25. November 2011 um 19:09. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:13 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speer-Mattstock   CH-SG 
Aufstieg: 780 m
Abstieg: 920 m

Spannende Herbstwanderung auf einen unbekannten Amdener Gipfel – dem Hausberg von 360
 
Neues zu entdecken gibt es immer! Diesmal in der wohlbekannten Umgebung von Amden. Da steht doch tatsächlich noch ein gar nicht zu verachtender Doppelgipfel, in dessen Nähe bisher nie gekommen war. Damit bin ich keine Hikr-Ausnahme – wäre da nicht 360, der bisher mit nicht weniger als 6 Einträgen die Berichterstattung zum Raaberg quasi alleine inne hat. Meine ersten Erinnerungen an diesen Berg reichen aber mehr als 14 Jahre zurück. Damals erblickten mein Kletterkollege und ich voll jugendlichem Übermut die imposanten und wild zerrissenen Kalkzähne des Raaberg-Gipfels aus weiter Ferne und schmiedeten Pläne, diese zu mit Seil und Haken zu überklettern. So weit ist es in all den 14 Jahren nicht gekommen, bis zu diesem sommerlich warmen November-Sonntag.
 
Von der Postauto-Haltestelle Hinterstein aus wandern wir abseits der Menschenmassen gegen die Hinter Höhi und zu den Hütten von Raa. Hier nehmen wir nicht wie 360 anlässlich seines ersten Eintrages vorgeschlagen die Nordrinne; sglider hat eine neue Linie direkt zum Vorgipfel im Visier – dann nix wie los! Der Direktaufstieg ist tatsächlich überaus lohend und kombiniert steiles, griffiges Gras mit kurzen Klettereinlagen (insgesamt T5, II). Von Raa etwas linkshaltend direkt unter den Felswänden hoch. Dann immer wieder leicht nach links querend steil bergauf. Im oberen Teil muss in den Legföhren-freien Passagen etwas geklettert werden. Wir erreichen die Verflachung der Raaberg-Südflanke bei einer alten Installation der Wildheuer.
Just in dem Moment ertönt vom Gipfelgrat her ein Jauchzer. Sehen tut man nichts, ausser etwas Bewegung in den Legföhren. Aber uns ist’s sofort klar – dort oben erwartet uns kein geringerer als 360. Über steiles Gras so weit wie möglich hoch und dann irgendwie unter den Bäumen durchkriechend (ca. 10m mühsam) zum Ostgipfel des Raaberg, wo es nach geschlagenen 7 Jahren das erste Wiedersehen mit 360 gibt. Nach einem Schwatz macht sich dieser auf den Abstieg und wir brechen zum Westgipfel auf. Abstieg durch die Föhren und dann unmittelbar unter dem Föhrengürtel im Gras queren, was teils wegen schlechter Stufung etwas mühsam ist. Unter dem Vorgipfel steigen wir wieder zum Grat auf und überschreiten diesen auf einem guten Gamspfad mit nur wenig Vegetations-Behinderung. Unter dem letzen Aufschwung wieder hinaus in die Südflanke und dann in wunderschöner Kraxelei durch eine links aufwärts führende Rinne zu den Gipfelzähnen – ein fantastischer Berg! Auf dem höchsten Block, den man mit wenigen Kletterzügen erreicht steht ein (unechter) Pickel.
Beim Abstieg gegen Bärenfall muss anfangs der Gipfelkopf umgangen werden, was auf beiden Seiten etwas ausgesetzt ist. Wir wählten das schmale Band auf der Südseite (gute Griffe, T5). Dann über ein paar Felsen und zwischen den Legföhren hindurch zur Bergstation des Skiliftes. Im warmen Abendlicht hinunter nach Amden.
 

Tourengänger: Delta, sglider


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