Stoss 2111 m und Grüenhorn 2140 m - im westlichen Alpstein auf der nördlichen Kette


Publiziert von Ivo66 , 12. November 2011 um 20:07.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:12 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1370 m
Abstieg: 1370 m
Strecke:Laui - Troosen - Schrenit - Lauchwissattel - Stoss - Stosssattel - Grüenhorn - Spitzbergli (P. 2119 und P. 2137) - Chlingen - Wannen - Thurwis - Laui
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Laui oberhalb von Unterwasser. Vom Dorfzentrum den Wegweisern "Chüealp" und danach "Laui" folgen. CHF 5.-- für 12 Stunden.
Kartennummer:1:25'000 Blätter "Nesslau" und "Säntis"

Der Stoss ist ein vor allem bei den Kletterern beliebter Alpsteingipfel. Im klassischen Schrattenkalk an den sonnigen Hängen fühlen sie sich dort besonders wohl. Der Berg wirkt in seiner Gesamtheit ziemlich wuchtig, mit einem eher bescheidenen Gipfelchen. Ein Abstecher dorthin vom Stosssattel lohnt sich in jedem Fall und wird zuletzt noch durch eine ganz kurze Kraxelei an den Gipfelfelsen belohnt.

Von Laui ergibt sich mit der Verlängerung Richtung Tierwies und dem anschliessenden Abstieg durch bizarre Schrattenkalkfelder zurück zum Ausgangspunkt eine herrliche Rundtour im eher wenig begangenen westlichen Teil des Alpsteins. Weitere Gipfel locken auf der Bergwanderung, wie die markante Silberplatten. Aber auch das Grüenhorn, welchem wir heute zum ersten Mal einen Besuch abstatteten, bietet eine hübsche Aussicht.

Besonders lohnend ist diese Tour, wenn es wie aktuell die Verhältnisse zulassen, im Spätherbst, wenn viele Bergflanken im Schatten liegen, man aber hier praktisch uneingeschränkt die letzten wärmenden Sonnenstrahlen des Jahres geniessen kann. Die Wege sind gut markiert, teilweise etwas ruppig, weil sie oft durch Geröllfelder oder eben die für den Alpstein charakteristischen Karrenfelder verlaufen. Man wird aber belohnt durch eine atemberaubende Landschaft und viel Abwechslung. Das viele Auf und Ab bei unserer Variante mit drei Gipfelbesteigungen hat aber recht viel Kraft gekostet. 

Durchaus lohnend ist auch der kleine weglose Abstecher zu den beiden Gipfelchen des Spitzberglis. Man ist dort ganz nahe beim Säntis und erreicht ihn über malerische Karrenfelder, die mit ihrem vielen Spalten und Rissen fast etwas an einen Gletscher erinnern. So sind heute 3 neue Alpsteingipfel in unsere Sammlung gekommen; vor vielen Jahren sind wir bei der steilen Rinne unter dem Stoss aus Respekt  umgekehrt. Dies konnten wir heute nicht mehr nachvollziehen.

Routenbeschreibung:

Laui - Troosen - Schrenit - Lauchwissattel (T2)

Von Laui folgt man zunächst einem Fahrsträsschen zur Alp Troosen. Die Route ist gut ausgeschildert und markiert. Nach den Alphütten geht es weiter auf einem guten, aber stellenweise etwas ruppigen Bergweg, vorbei an den Hütten von Schrenit und hoch zum Lauchwissattel.

Lauchwissattel - Stoss (T3, Gipfelaufbau T4)

Vom Lauchwissattel folgten wir dem Weg Richtung Tierwies bis vor den Stosssattel bzw. zur Stelle, wo der Weg in die schattige Nordflanke quert. Hier folgten wir den Trittspuren, welche nach rechts die Rasenhänge hinaufführen. Bald stiegen wir auf einer Art Rasengrätchen entlang eines Zauns hoch bis wir die Stelle unter den Felsen erreichten, von wo auch Wegspuren vom Stosssattel hinaufführen.

Jenseits des Zauns quert man hier auf einem gut ausgeprägten Weg die sehr steile Rinne unterhalb des Gipfels. Die Blechfahne auf dem höchsten Punkt ist von unten kurz zu erkennen. Man folgt den Spuren bis zum felsigen Gipfelaufbau. Wir wählten hier die direkte, mittlere Rinne in gut gestuftem, einwandfreien Fels. Nach wenigen Metern hat man den Gipfel erreicht. Kletterei kurz II-.

Stosssattel - Grüenhorn (T3)

Vom Stossattel steigt der Weg etwas ab und quert unterhalb den Silberplattenchöpf und den Silberplatten, um dann wieder aufzusteigen. In der Gegend, wo der Weg wieder flach wird und ein unmarkierter, aber deutlicher Pfad zum Gipfel der Silberplatten führt, stiegen wir die gut gestuften Rasenhänge auf, wo man bald den Gipfel des Grüenhorn erblickt. Zuletzt auf dem Grat, der kurz vor dem Gipfel etwas luftig wird, erreichten wir den höchsten Punkt (Gipfelsteinmann)

Grüenhorn - Spitzbergli (T3)

Vom Grüenhorn stiegen wir direkt die gut gestufte Südostflanke ab und erreichten bald wieder den markierten Bergweg Richtung Tierwies. Kurz vor der Tierwies stiegen wir entlang einer Runse in weglosem Gelände ab zum Weg, der von der Tierwies nach Laui bzw. Unterwasser führt (Abkürzung). Nach einem kurzen Gegenaufstieg verliessen wir den Weg wieder und folgten den ausgeprägten Karrenfelder ohne jede Schwierigkeiten zuerst zu P. 2119 und dann über mehrheitlich grasiges Gelände P. 2137 des Spitzberglis.

Spitzbergli - Laui (T3, später T2)

Zwischen den beiden Gipfelchen stiegen wir weglos die steile Südflanke hinab und erreichten anschliessend durch ein ausgeprägtes Tälchen nach rechts wieder den markierten Bergweg, dem wir bis unterhalb der Alphütten von Chlingen folgten. Auf dem Fahrsträsschen bei "Unter den Platten" erblickt man von oben einen Wegweiser. Von dort führt ein in der Landkarte eingezeichneter Pfad direkt zur Thurwis hinunter. Der Wegweiser ignoriert den oben schmalen Pfad. Der Weg wird mittlerweile offenbar vernachlässigt, man hat auch versucht, die weiss-rot-weissen Markierungen grau oder weiss zu übermalen. Mit etwas Aufmerksamkeit findet man den Pfad dennoch, da die Markierungen in der Folge wieder etwas deutlicher werden und der Weg im unteren Teil sogar sehr ausgeprägt ist. Auf diese Weise kürzt man den eher etwas langweiligen Schlussabstieg doch etwas ab.

Tourengänger: Ivo66, Lena


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