Konditionstour auf den Pizol 2844m (fast ohne Bergbahnen)
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Pizol mal ohne Bergbahnen, wenn auch ungewollt
Heute Nachmittag hatte ich frei. Also beschloss ich eine Kurztour zu machen. Bedingung: ÖV und dennoch Hochalpin. Also auf HIKR nachgeschaut und den Pizol ausgewählt. 1 Stunde mit dem Zug ab Zürich...mit den Bergbahnen auf 2200m hoch und dann in 1.5 Stunden auf den Pizol "spazieren". Bahn wieder runter und mit dem Zug heim. Easy!
Am Bahnschalter stolze 72 CHF (!) hingeblättert für ein Kombiticket (Zug/Bergbahnen retour) und in Wangs dann erfahren, dass die Bahnen heute wegen Schlechtwetter nicht fahren und die SBB Bescheid wüssten, super (übrigens auf pizol.com war auch nichts davon erwähnt!) :-(( Ab hier waren sämtliche Pläne den Bach runter. 3 Stunden Mehraufstieg und keine Bahn runter = + 6-7 Stunden mehr als geplant!!Und es war bereits 13.30 Uhr. Anyway...ich gehe hoch!
Im Halblaufschritt in Rekordzeit von Furt via Gaffia hoch zur Pizolhütte. Von da im dichten Nebel zum Wildsee und weiter im Schnee mühsam zum Pizolgletscher.
Keine Wegspuren, keine Sicht, Minustemperaturen. 2 Einsacker, einmal bis Hüfte, einmal bis Brust. Der Gletscher gestaltete sich aufgrund des Neuschnees als schwierig. Spalten tauchen auf im Nebel. Ich denke im Minutentakt ans Umkehren, kein Bock mehr, keine Power mehr und keiner, der einem anspornt.Der Wind pfiff mir um die Ohren. Die Digicam steigt regelmässig aus bei den Temperaturen.
Gerade als ich mir einmal mehr sicher war umzukehren...ich wollte ja auch noch vor Einbruch der Dunkelheit im Tal zurück sein....eine kurze Aufhellung und ich sah den Umriss des Pizolsattel in greifbarer Nähe. Weiter gehts im steilen Endstück! Vom Sattel dann in 15 Minuten mit unnötigen Drahtseilen gesichert auf den Gipfel...es ist 18 Uhr!! Kurze Aufhellung...dennoch nichts wie runter. Den Pizolgletscher dank meinen Wegspuren sicher rutschend hinunter und im Laufschritt zur Pizolhütte. Noch dichterer Nebel und bei Sichtweiten von max. 5 Meter habe ich mich unterhalb Pizolhütte prompt verlaufen. Als ich es merkte, war es schon zu spät....ich stieg von der Pizolhütte nach Bad Ragaz ab anstatt nach Wangs. Im unteren Teil bereits im Dunkeln auf einem verwucherten Bergweg mit kaum erkennbarem Verlauf/Wegspuren. In Valens fuhr dann natürlich kein Postauto mehr ab 20 Uhr und ich muss erfahren, dass in Bad Ragaz auch kein Zug mehr fährt nach Zürich ab 21 Uhr...wie bitte?? Meine Freundin hat mich dann von Zürich mit dem Auto abgeholt, vielen Dank:-) Der Sinn der ÖV-Tour ist somit zwar auch für die Katze...
Fazit: Ungeplante aber lohnende Konditionstour von fast ganz unten bis ganz oben und bis noch weiter nach unten! Ich musste mir unter diesen Umständen jeden HM erkämpfen, vorallem zwischen Pizolhütte und Sattel wo ich fast doppelt solange benötigte als vorgegeben.
Ich bewerte diese Tour nach den Vorlagen, auch wenn die heutigen Verhältnisse den Schwierigkeitsgrad erhöhen liessen.
Pizol, ich komme wieder...bei Sonne und blauem Himmel:-)
Tour im Alleingang
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