For(s)ch und Süess-Blätz


Publiziert von Henrik , 10. September 2011 um 11:54.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum: 5 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-ZH 
Zeitbedarf: 3:30
Strecke:Forch - Süessblätz - Lorenchopf - Adlisberg - Zürichberg - Rigiblick
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:map wanderland

 .... offenbar inspirierend sind Zahnarzt- oder Hausarztbesuche, denn wenn die Termine im Vormittag zu liegen kommen, ist der Nachmittag im Sommer lang genug, diesen auszunutzen. Faktor Zwei: s’Edith hat oft an Freitagen und Montagen arbeitsfrei, somit diente sich das erneut an, nach Zürich aufzubrechen – die Kartenausdrucke in Klarsichthüllen eingelassen, bereichert um kleine digitale Notizen als Ergänzungen zur vorgesehenen „Expedition“ am Rande des Urbanen. Das obligate Brioche mit Truffes bei Sprüngli für Edith erstanden, aus dem Konsi verschiedenes Kleinfutter, um die Polster noch etwas zu pushen und ein paar alte BaZ, die noch im Rucksack ruhten. Da ich noch vorhatte bei Fielmann wieder mal die Brille einem Tauchgang zuzuführen, vereinbarten Edith und ich ZH Stadelhofen bei der Bahnstation  der Forchbahn (die auf Tramgeleisen fährt) kurz nach 13 Uhr uns zu treffen – die Sonne zog gerade über ihren Zenit. Die Forchbahn wendet nicht im traditionellen Sinne, die Station Stadelhofen ist nur für die FB sozusagen ein Kopfbahnhof. Zürich wird hinter sich gelassen: Balgrist und ein weiteres Spital, das  am Zollikerberg sind Stationen, später wird’s sogar noch unterirdisch in Zumikon. Die Züge der FB fahren abwechslungsweise entweder bis Esslingen oder nach Forch. Wir sind nicht die Einzigsten – zwei junge Frauen nesteln an ihren Wanderschuhen, brechen aber in die andere Richtung auf, die ich auch schon mit Edith und Regula aufgenommen habe.
 
 .... am Nordausgang des Bahnzentrums Forch steht auch Zürich auf dem Wegweiserschild. Nachdem das Outfit zurechtge“büschelt“ war, die Kamera handgeschlauft sowie die Kartenausdrucke in die Seitentasche verstaut waren, brachen wir auf. Uns fiel schon hier auf wie rural Forch uns empfing, kaum das BZF verlassen, fanden wir uns auf einem Dorfplatz wieder: der Brunnen trug die Jahreszahlen von 1654 und 1970! Die wenigen HM zu ersten Aussichtspunkt trugen uns eine weite Sicht ein auf einen Teil des Greifensees sowie nach Osten hin ins ZO und seinen Grenzhügeln – eigentlich müsste der Säntis auch zu sehen sein, Baumwipfel lassen dies aber nicht zu! Die nächsten Meter meint Edith, das Wehrmännerdenkmal vor uns gewahrend, erinnere sie an die Monumentalbauten, die sie vor ein paar Wochen bei einem Städteausflug in Moskau bzw. St. Petersburg gesehen habe, nur weideten dort keine Kühe in der Nähe.. der Ort verströmt tatsächlich eine fast beklemmende Kälte, seine Form erinnert eher an einen Speer als eine Opferflamme! Nach dem Reservoir befinden wir uns im Wald, den wir bis zum Rigiblick nur an wenigen Orten zwingend verlassen müssen – das ist immerhin erstaunlich und freut uns sehr, umso mehr wir keine Handvoll Gegenverkehr zu vermelden haben: es ist Montag, aber das ist wohl kaum der Grund?
 
 .... der Regen der vergangenen Nacht hat auch die Wiese auf dem Wassberg teilweise unter Wasser gesetzt. Im Wald begegnen wir statt zu Fuss Gehenden solchen auf Pferderücken, dabei übersehen wir die Hohle Gasse ... gelangen hernach aber wieder auf den WW zurück. Den Waldboden sehen wir in einem andern Licht, seit ich die Frage an die Community gerichtet habe, wer uns, im speziellen Edith die Möglichkeit verschafft, mal über die Schulter schauen zu dürfen...beim Pilzlen. Am Flecken Süessblätz vorbei, ein altes Ried mit seinem kleinen See und Resten von Riedpflanzen, führt der Weg an ein Gehöft mit hohem Zaun und hoher Mauer – ein Reiterhof? Kameras am Eingang geben nicht so klar Auskunft... 

 .... wem die Abwechslung fehlte, kann hier jeweilen in kürzester Zeit links oder rechts abzweigen und den Bus in die Agglo zurücknehmen. Das tun wir nicht. Wir verbleiben auf dem WW, der den Loorenchopf ankündigt und den israelitischen Friedhof, den wir kurz besuchen. Dabei fallen Edith die Jahreszahlen auf, die auf den Grabsteinen eingebracht sind und die für uns ungewöhnlich schmucklosen Grabfelder – stattdessen können kleine Steine auf die Grabsteine gelegt werden. Dieser kleine Ort lässt uns kurz inne halten und sinnieren, nicht ganz einfach, an der Strasse fahren Caterpillar auf und nieder...der Wald gleicht das aus, was uns jetzt gerade fehlte: die Ruhe! Die stark befahrene Gemeindestrasse zwischen Pfaffhausen und Witikon durchbricht diese Ruhe erneut – wir treffen auf einen grossen Eichenbaum, sehen von hier den Uetliberg in einer andern Perspektive, sogleich sind wir wieder im Wald. Ein wenig Schwermetalle schwitzen, die einzige Stelle, wo ein paar HM zu bewältigen sind: vielleicht hätte es uns gut getan, den Loorenturm zu besteigen - zwischenzeitlich zog eine dunkelgraue Wand von Südwesten auf. Die ZKB sponsert in der Nähe eine Familienfeuerstelle – uns fällt auf dass der Platz am Loorenchopf ausgenommen sauber ist – der nächste PP verlangt halt eine kleine Anstrengung...
 
 .... kurz vor dem Hinter Adlisberg steht unbewacht ein Gestell am Waldrand, das Cheminéeholz in Säcken auf Lager hält ... wir spazieren etwas schneller, da  urplötzlich der Wind kräftig auffrischt und die graue Wand uns zuzueilen droht. Der WW, nach wie vor im Wald, führt an einem Bach entlang, der später in den Sagentobel führt. Kurz vor Fluntern (Stadtbereich Zürich) sagt die Karte, dass der Weg über dem Zürichbergtunnel liegt, in dessen „Kanal“ verschiedene S-Bahnen hindurchsausen. Auch der Fussgänger hat hier den Weg unter der Strasse zu nehmen – eine Wasserleitungsröhre aus verzinktem Stahl, an dessen Flanken die gelbe Rhombe aufgemalt ist, möchte den Langsamverkehr gesichert wissen. Zwischen Zoo und Friedhof führt ein Pfad hinauf zum letzten Berg für heute: den Zürichberg, bewaldet und überzogen mit einem engen Netz an Spazierwegen, wo wir auch wieder kaum jemanden begegnet sind...Beim Wasserreservoir lassen wir einen weitern Anstieg sausen und bleiben am Waldrand, auf geteerter Strasse die zum Rigiblick führt. Die gelbe Rhombe nicht aus den Augen lassen, denn kurz vor dem Ziel fehlen die Wegweiser! Das vielfach prämierte Lokal „Restaurant Rigiblick“ hatte dann schliesslich zu – was wollte ich auftrumpfen und einladen zu einem Glas Roten... mit einem Haufen „Goofe“ sind wir dann mit der Seilbahn Rigiblick (keine Billete nötig!) in die Tiefe gerauscht – ein Techniker des Bähnlis hing am Handy, da eine Türe auf einer Mittelstation nicht ordnungsgemäss geschlossen hatte, so hofften wir in der Kabine, die kurze Fahrt möge immerhin ordentlich geschehen....
 
 .... statt sich citywärts auszurichten, schlug Edith vor, das Tram zu nehmen hinaus zum Flughafen, da könnten wir beide dann auch die ÖVs nach Hause nehmen – s’isch s’Zähni gsi, denn wir sassen zuhinterst im Ei! Mit fast Rundumsicht – ein Erlebnis, dass die BVB nicht bieten kann. Zürich darf hin und wieder mal besser sein...
 
 .... die grossen weiten Flächen am Flughafeneingang verströmen etwas Interkontinentalität ...du fragst wie ich das spüre ..ich spüre es nicht, ich interpretiere.  Der IR fuhr der Sonne entgegen .... und Wald gibt’s im Kanton Zürich erstaunlich viel.... 


Mit Edith unterwegs




Tourengänger: Henrik


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Kommentare (1)


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bidi35 hat gesagt: kurzweilig geschildert Henrik
Gesendet am 10. September 2011 um 13:34
auch Zürich hat doch für Basler seinen Reiz!!
Für Berner...die zieht es halt mehr dorthin, wo man "Üsserschwizer" genannt wird. Isch doch schön;-))

LG Heinz


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