Geißspitze (2334m) über den Golmer Höhenweg


Publiziert von monigau , 26. August 2011 um 23:00.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:25 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Montafon 
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:15 km - Bergstation Golmerbahn am Grüneck - Golmer Joch - Latschätzkopf - Kreuzjoch - Hätaberger Joch - Geißspitze - Lindauer Hütte . Latschau
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahn bis Bludenz - Abfahrt Montafon - St. Anton im Montafon - Vandans oder Latschau zur Golmerbahn - kostenloser Parkplatz
Unterkunftmöglichkeiten:Lindauer Hütte (1744m) DAV

Stürmische Viergipfeltour

Die Geißspitze liegt im Rätikon, gegenüber den imposanten Gipfeln von Sulzfluh, Drei Türmen und Drusenfluh. Über den Golmer Höhenweg, in Verbindung mit dem Geißspitzsteig, ist es wohl die schönste Gratwanderung in diesem Gebiet.

Das andauernde Hoch mit seinen schweißtreibenden Temperaturen im 30 Grad Bereich trieb mich heute in die Berge. Vor einigen Jahren war ich schon einmal auf dem Golmer Höhenweg unterwegs, aber mit einer größeren Gruppe. Damals hatte ich mir vorgenommen, diesen Höhenweg noch einmal zu gehen und dabei auch die am Weg liegenden Gipfel zu besteigen.

Bei der Talstation der Golmerbahn in Vandans parkte ich und ließ mich zur Bergstation auf dem Grüneck in 1890 m Höhe hinaufbringen. Unterwegs hieß es zweimal umsteigen, einmal in Latschau und ein zweites Mal bei der Mittelstaion. Die Seilbahn hatte ab hier einen technischen Defekt und wir mussten kurz zu einem Doppelsessellift hinablaufen, der zur Berstation hochfuhr. Egal wie, nach kurzer Zeit war ich schon auf 1890 Meter Höhe und erfreute mich an einem schönen Rundumblick auf die vielen Gipfel.

Über einen Wiesenhang gings rechts dem Wegweiser Richtung Lindauer Hütte nach nun hoch zum Golmer Joch (2124m). Ab hier war der Ausblick einfach überwältigend, denn Sulzfluh, Drei Türme und Drusenfluh ragen als imposante und markante Gipfel in die Höhe. Dazwischen klafft das Schweizer Tor. Diese fantastische Aussicht begleitete mich auf allen weiteren Anstiegen und Abstiegen und ließ auch meine kleineren Gipfelpausen zu einem Erlebnis werden.

Vom Golmer Joch (2124m) aus windet sich der Weg unterhaltsam in westlicher Richtung auf und ab, immer am Grat entlang. Ich bestieg den Latschätzkopf (2219m) und wandte mich an der Weggabelung rechts hoch zum Kreuzjoch (2261m). Diesen Gipfel kann man auch links herum umgehen. Nach dem steilen Abstieg auf einem schmalen Trampelpfad traf ich wieder auf den Golmer Höhenweg, der nun hinunter zum Hätaberger Joch (2154m) führt und dort in den Geißspitzsteig mündet.

Wer nicht über die Geißspitze laufen will, kann ab hier über die Latschätz Alp hinunter zur Lindauer Hütte wandern. Aber die Geißspitze lockte mich an und auch der mittlerweile immer stärker werdende Fönsturm, der jedwege Schweißtropfen sofort abtrocknete, ließ mich nicht von der Begehung abhalten.  Nach dem Hätaberger Joch querte ich die Ostflanke des Wilden Mannes und kam in einen grünen Sattel. Hier steht eine fürsorgliche Tafel: " Nur für Geübte". Wer sich den Aufstieg nach der Warnung nicht zutraut, kann auch ab hier wieder zur Lindauer Hütte absteigen.

Der Steig ist jedoch nicht schwierig, an einigen Stellen etwas ausgesetzt, aber nicht gefährlich, vor allem, wenn so trockenes Wetter wie heute herrscht. Am Gipfel angekommen, versuchte ich in einer kleinen Kule Schutz vor dem Wind zu finden, um die grandiose Aussicht zum Eisjöchl und auf die Nordabstürze der Sulzfluh, der Drei Türme und der Drusenfluh zu bewundern.

Doch der immer wieder stark aufbrausende Wind nahm mir schier den Atem und ich machte mich bald auf den Abstieg hinunter zur Lindauer Hütte, 600 Meter tiefer gelegen und von oben ersichtlich. Der Geißspitzsteig, der ziemlich steil hinunterführt, ist wohl besser was für richtige Geißlein und da ich dem Zickenalter doch schon entwachsen bin, war der geröllige und dadurch sehr rutschige Weg sehr mühsam. Drei Älpler, die gerade die Weidepfosten einsammelten, meinten, die Gemeinde müsste wohl endlich mal was tun, um diesen unmöglichen Weg besser begehbar zu machen.

Nach einer ausgiebigen Einkehr in der Lindauer Hütte erfolgte dann mein Abstieg durch das Gauertal nach Latschau, wo ich die Golmerbahn bestieg und mit Blick auf die türkisfarbenen Stauseen hinunter nach Vandanz gondelte. Wer will, kann diese Strecke auch mit dem Alpine Coaster Golm zurücklegen, einer Sommerrodelbahn.

Bei meiner Heimfahrt lag der Bodensee ja sozusagen 'am Wegrand' und so brachte mir ein angenehm abkühlendes Bad etwas Erfrischung für meine nach dem langen Abstieg doch etwas strapazierten Knochen. Alles in Allem: ein gelungener Tag!

Fazit: Wirklich schöne Höhenwanderung, nur bei gutem Wetter empfehlenswert. Wer vom Bergabgehen genug hat, kann ab der Lindauer Hütte zur Bergstation der Golmer Bahn wandern, muss allerdings noch einem Gegenanstig von 150 Metern in Kauf nehmen.

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Kommentare (3)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 1. September 2011 um 22:16
da hast du, liebe Monika, wieder eine wunderschöne Tour (und Bericht) "hingelegt" - bravo! lg

monigau hat gesagt: RE: Danke ...
Gesendet am 2. September 2011 um 20:06
... für das Lob! Im Vergleich zu Euch backe ich nur 'kleine Brötchen'!

LG
Monika

Felix hat gesagt: RE: Danke ...
Gesendet am 2. September 2011 um 20:51
nicht zu bescheiden, liebe Monika!
Und dann schmecken sie auch besonders gut ...

lg Felix


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