BIWAK MIT ERKÄLTUNG AUF DEM GROSS SÄTTELISTOCK.
Meine NW-Gipfel Nummer 18 bis 20 und mein OW-Gipfel Nummer 24.
Sätteliteufi (NW; 2294m): Die Sätteliteufi ist eigentlich eine Hochebene am beginn des Walenkessels oberhalb der Steilstufe Wiss Tritt. In der Ebene befindet sich eine etwa 30m hohe felsige Erhebung, die man als Mini-Gipfelchen bezeichnen kann. Der "Gipfel" der Sätteliteufi und der Walenkessel sind wunderbar und extrem einsam gelegen, umringt werden sie von den schrofen und höheren Bergen Chli Sättelistock, Gross Sättelistock, Schyeggstock, Spitz Mann, Rigidalstock und Gross Walenstock. Am schnellsten und über den interessantesten Aufstieg erreicht man die Sätteliteufi durch den Wiss Tritt. Von der Bannalp wandert man dem Walenpfad bis oberhalb vom Plänggeli entlang. Dort biegt man nach links ab und gelangt über Pfadspuren unter den Wiss Tritt. Die Steilstufe betritt man ganz rechts oberhalb einer Geröllhalde. Durch den ganzen Steilaufschwung sind Wegspuren erkennbar und die Route ist markiert. Vorsicht ist aber geboten, vor allem wenn es wie bei meinem Aufstieg durch eine vergangene Regenperiode rutschig ist. Die Kletterstellen (nach Führer bis II an 2 Stellen) stellen kein Problem dar, der Fels weist überall schöne Griffe und Tritte auf. Die Route über den Wiss Tritt hat eine Schwierigkeit von T5, persönlich würde ich den Fels aber nur als I-II angeben.
Chli Sättelistock (NW; 2418m): Von der Bannalp her gesehen ist der Chli Sättelistock eine imposamte Felsnadel; in Wirklichkeit ist er aber nur der höchste Gratbuckel am nördlichen Ende des Sätteligrates mit eine Schartenhöhe von etwa 30m. Den höchsten 100%ige Nidwalder erreicht man von Osten (mein Abstieg am nächsten Tag) oder von Westen (Sätteliteufi) her über den Sätteligrat. Von der Sätteliteufi steigt man zuerst über Schutt, danach über eine steile Grasflanke auf den Sätteligrat. Von hier könnte man nach Osten über eine steile, mit Seilen gesicherte Grasflankenabsteigen absteigen um wieder auf die Bannalp zu gelangen. Dieser Weg von Osten her ist der einfachste Zustieg zur Sätteliteufi (T4), geeignet für den Abstieg oder für weniger geübte Berggänger die so den Wiss tritt umgehen können. Um zum Chli Sättelistock zu gelangen folgt man dem Sätteligrat zum Grasbuckel P.2418m. Nun geht's auf dem schmalen Grasgrat steil hinab in eine Lücke, hier beginnt ein gezackter, sehr ausgesetzter Felsgrat (T6 / Fels II). luftig gelangt man so bis unter den Gipfelaufbau, der gutgriffig erklettert wird. Die letzten Meter zum Steinmännchen führen dann wieder Gras und sind weniger luftig... Viel Erfolg beim Chli Sättelistock für alle die einmal T6-Luft schuppern wollen ;-)
Gross Sättelistock (NW/OW; 2637m): Im Gegensatz zum Chli Sättelistock ist sein grosser Bruder viel einfacher zu erreichen, die Kraxelstellen bleiben im Bereich I und die Schwierigkeit sind lumpige T4. Von der Geröllebene der Sätteliteufi sind Pfadspuren erkennbar und rote Markierungen angebracht. So gelangt man problemlos über die unübersichtliche Westflanke auf den Gipfel. Der Gipfel besteht aus zwei Punkten: Der Nordgipfel mit dem Vermessungspunkt und einem Steinmann sowie den unvermessenen und um etwa 1-2m höheren Südgipfel; auf dem Südgipfel stehen nun 4 Steinmännchen (made by Sputnik !). Trotz einer Erkältung und entsprechend langsamem Aufstieg biwakierte ich auf dem Gipfel und wurde mit einem grandiosen Sonnenuntergang belohnt. Andertags stieg ich wieder auf die Bannalp ab, denn die Erkältung war immer noch da und das Wetter wurde nach dem Sonnenaufgang zusehends schlechter. Die Bestätigung für meinen Entscheid abzusteigen bekam ich dann im Tal in Oberrickenbach als es begann zu regnen.
Genaue Route: Bannalp / Chrüzhütte - Urnerstafel - Untere Mälchbsetzi - P.1700m - Plänggeli - P.1865m - Wiss Tritt - Sätteliteufi (Hochebene+Gipfelchen P.2294m) - Sätteligrat Passübergang - P.2418m - Chli Sättelistock - P.2418m - Sätteligrat Passübergang - Sätteliteufi (Hochebene) - Gross Sättelistock Westflanke - Gross Sättelistock (Gipfelbiwak) - Gross Sättelistock Westflanke - Sätteliteufi (Hochebene) - Sätteligrat Passübergang - Abstieg Ostseitig vom Sätteligrat - P.2073m - Oberfeldcharen - P.1865m - Plänggeli - P.1700m - Untere Mälchbsetzi - Urnerstafel - Bannalp / Chrüzhütte.
Tour im Alleingang.
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