Die Wettervorhersage war mäßig ("Ab Mittags Niederschläge"), wir wollten trotzdem ins Karwendel, und haben uns von Trainman's Eintrag vom 08. Mai 2010 inspirieren lassen, von Fall (775 m) aus auf den Kompar zu steigen. Per MTB anfangs auf perfekt geteerter Strasse am Fh. Aquila - ab hier Schotter -, dem Dürrach-Stausee und dem Jhs. Peltzboden vorbei ins Eiskönigtal bis unter die Eiskönigalm. Dort Ende des Fahrweges. Ab dort nicht Richtung Talschluß zur Grasbergalm, sondern ca. 100 m hinter der Alm (wo der Batz am tiefsten ist) direkt östlich/ nach links aufsteigend, sehr rutschig, weglos, steil, dampfig und im Kampf mit der Vegetation zur Kuppelalm - T2. - Motto diesen Sommer: Warum Burma oder Amazonas, wenn es das Vorkarwendel gibt. Ab Kuppelalm etwas mühsam zur Eiskönigspitze (oder, passender, weil weniger bombastisch: "Heimjoch"). Bis hier ab Fall 2.5 Std. Weiter erst einmal wieder hinab nördlich über den Grat und zwischen Latschen in Richtung Kompar, bis unter die Nordhänge des K., ab und zu Spuren, vor allem aber 5, 6 immer größere, vermutlich bei den Unwettern der letzten Wochen entstandenen Reissen, deren Überquerung bei trockenem, festen Boden sicherlich einen gewissen Thrill bieten dürfte... Hier abzurutschen, dürfte mindestens ein offenes Gesäss bedeuten. Hier ist T2 für ein kurzes Stück deutlich untertrieben. Wem die Reissen zu gefährlich scheinen, kann noch 50-100 Hm tiefer absteigen und deren Ausläufer umgehen. Der direkte Aufstieg auf den K.-Grat erschien uns effizienter als der Normalweg (immer wieder Fehler...), und so haben uns durch die Karwendellatschen gekämpft (unschöne Szenen, böses Fluchen - nicht zu empfehlen), und sind reichlich zerkratzt und mit juckenden Armen und Beinen südseitig auf den Wanderweg 237 zwischen Grasbergalm und Kompar gestossen. Etwas eintönig, und vom Lärm der vielen Motorräder im Rißtal genervt (müssen Leute Ihre Harleys im Karwendel ausführen???), auf den sehr einfachen Kompar-Gipfel. Spektakuläre Sicht in die Falkengruppe, die Laliderwand etc. etc. Gefühlt Lang und heiss nordwestlich zur Grasbergalm (T1), und dann unter der Alm steiler hinab nordwärts immer wieder undeutlich und fast weglos zurück zur Eiskönigalm. Achtung, nicht dem Weg zurück zur Kuppelalm folgen - wenn es wieder Bergauf geht, ist man falsch unterwegs. Max. 2 Std. ab Gipfel bis zur Eiskönigalm, wo sich die hier beschriebene Runde wieder schließt. Von hier Rausrollen und Rausbrechen (auf dem Teer sind zT fast 60 Km/h drin!). Gute Tour. Lohnt sich, wenn man mal einen Tag lang einfach nur im Vorkarwendel unterwegs sein will. (Dank an Trainman)
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