Kesselspitze (2728 m), Serles (2718 m)
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Eine Schönwetterlücke in diesem Regensommer - schnell den Rucksack gepackt und auf Tour gegangen! Mein Ziel ist heute die Serlesgruppe - ich möchte aber nicht den Allerweltsweg von Maria Waldrast unter die Füße nehmen, sondern die Bergtour schon etwas rassiger gestalten.
Vom kleinen Parkplatz am oberen Waldrand von Neustift-Kampl (ca. 1030 m) geht es gleich sehr steil los - und so wird es die nächsten 3 Std. auch bleiben. Auf der Lk ist der Weg als Nr. 7 ausgewiesen. Ein Wegweiser zu Beginn weist Richtung Serles und Kesselspitze. Schon nach wenigen Minuten asphaltierter Ortsstraße komme ich auf einen Waldpfad, der - immer bestens markiert und beschildert - steil aufwärts führt. Nach 45 Minuten auf 1400 m eine Verzweigung - hier muß ich mich entscheiden: Serles oder Kesselspitze? Ich entscheide mich für zweitere und möchte dann später noch die Serles dranhängen.
Zunächst geht es durch Wald aufwärts, die Aussicht ist etwas eingeschränkt. Oberhalb der Waldgrenze aber wird die Aussicht auf die westliche Seite des Stubaitales richtig gut: die Felsmauern der Kalkkögel, aber auch die Gipfel des Hochstubai sind in greifbare Nähe gerückt, allen voran der dominierende Habicht.
Der weiterhin prächtige Steig führt seit einiger Zeit durch Latschen und leitet dann, als auch diese zurückweichen, auf die Kesselmahd über (ca. 90 Minuten Gehzeit). Dies ist der Westhang der Kesselspitze, er hat gerölligen Charakter und ist ab und an auch minimal ausgesetzt: steil fällt die Flanke ins Stubaital hinab. Im übrigen ist das Gelände aber dank des guten Steiges problemlos zu begehen. Nach 2 Std. erreiche ich an dieser Stelle einen Wegweiser auf aussichtsreichem Rücken hoch über dem Stubaital, der das hier einzig mögliche Ziel - die Kesselspitze - anzeigt.
Nach einer weiteren halben Stunde ist die Westflanke der Kesselspitze gequert, auf 2600 m wird an einem Wegweiser deren Südrücken erreicht; hier kommt der Aufstieg vom Padasterjochhaus (Weg Nr. 8 gemäß Lk) herauf. Nach einer weiteren guten halben Stunde stehe ich dann auf dem Gipfel der Kesselspitze (2728 m) - 4 Std. habe ich ab Kampl gebraucht und damit 30 Minuten weniger als in Kampl angegeben. Aber um irgendwelche Rekorde geht es ja nicht, Landschaft genießen heißt das Motto auf der unschwierigen, aussichtsreichen Promenade hoch über der Talfurche des Stubaitales.
Als ich in der Frühe losmarschierte, war der Himmel noch wolkenlos; inzwischen haben sich aber etliche Wattebälle gebildet und verhindern die sicherlich grandiose Aussicht etwas. Wie soll es jetzt weitergehen? Eigentlich wollte ich den Gratübergang zur Serles über die Lämpermahdspitze begehen; der DAV-Führer der Stubaier Alpen schildert aber etliche IIer Stellen, und besonders einladend sieht dort das Gelände nicht aus: brüchige Flanken und geborstene Felstürme scheinen das Markenzeichen des Gratweges zu sein. Dazu kommt, das es infolge der Regenfälle der letzten Wochen teilweise recht rutschig ist, auch liegen immer wieder Schneereste in Runsen. Auf irgendwelche gewagten Abenteuer in heiklem Gelände habe ich heute aber keine Lust, der Wetterbericht hat ja auch schon den nächsten Regen angekündet.
Somit entscheide ich mich für den unschwierigen Abstieg die Ostflanke der Kesselspitze hinunter zum Kalbenjoch (Trinser Joch, 2226 m, 40 Minuten ab Kesselspitze); meine Vernunftentscheidung wird noch bestätigt, als ich Einheimische treffe, die mir sagen, daß der Übergang gar nicht ohne sei und im übrigen kaum kürzer als der vermeintliche Umweg über das Kalbenjoch.
Vom Kalbenjoch geht es dann in 45 Min. unter den Osthängen von Lämpermahdspitze und Roter Wand entlang, hinauf zum Serlesjöchl (2384 m). Hier komme ich gewissermaßen zurück in die Zivilisation: auf dem bisherigen Weg war ich nahezu allein, nun tummeln sich ganze Heerscharen anderer Berggänger, die zu 99% von Maria Waldrast heraufwandern. Es bleibt noch der steile Anstieg über die 350 m hohe Südflanke der Serles zu bewältigen; meine Beine sind inzwischen etwas angemüdet, so muß ich mir meine Kraftreserven gut einteilen und langsam gehen. Kurz über dem Serlesjöchl ist eine 3m hohe Leiter zu erklimmen, dann kommen einige kurze Seilversicherungen, bevor es den langen Geröllhang mit eingelagerten Schneeflecken zum Gipfel der Serles (2718 m) hinaufgeht. 45 Minuten nach Verlassen des Serlesjöchl habe ich es dann aber geschafft und erreiche das geräumige Gipfelplateau. Die Aussicht muß schon beeindruckend sein, wenn keine Wolken vorhanden sind - und noch schöner wäre es sicher, außerhalb der Saison zu früher oder sehr später Stunde hier oben zu stehen. So aber reihe ich mich ein ins Menschengedrängel, für einen Berggruß ist reicht es bei den meisten der Touris nicht ... schade, daß dieser schöne Brauch auf derart übervölkerten Bergen in Vergessenheit gerät. Dafür hört man Dialekte aller Herren Länder ... es ist halt momentan Ferien-Hochsaison.
Nach dem Abstieg vom Gipfel zurück zum Serlesjöchl geht es westseitig in das mächtige Kar hinein, das hinunterzieht zum Berggasthaus Wildeben - schon nach wenigen Schritten umgibt mich wieder angenehme Einsamkeit. Bis nach Wildeben (1781 m) sind im Abstieg etwa 45 Minuten zu veranschlagen - der Steig führt durch eine eindrucksvolle Landschaft, die von den Westabbrüchen der Roten Wand geprägt ist; weiter unten taucht man in lieblich grüne Latschen ein. Der Steig ist allerdings außerordentlich steil; ich empfehle ihn zum Abstieg, im Aufstieg dürfte man hier enorm ins Schwitzen kommen!
Im Bergasthaus Wildeben kehre ich ein - ganz allein sitze ich auf der aussichtsreichen Terrasse, bevor es dann - weiterhin unschwierig, aber sehr steil - in den Tobel des Serbaches hineingeht, der aus der Westflanke der Roten Wand und der Lämpermahdspitze herunterkommt (es ist auch möglich, von Wildeben direkt nach Westen auf einer Forststraße abzusteigen, wahrscheinlich ist dies der bequemere Weg, gemäß Lk endet er ebenfalls am Ausgangspunkt in Kampl. Ich kenne ihn jedoch nicht.).
FAZIT:
Die Kesselspitze scheint mir der lohnendere der beiden Berge zu seine - sie wird wohl weniger frequentiert als die Serles, die zumindest an Schönwettertagen in der Hochsaison sehr überlaufen ist.
Der direkte Gratübergang von der Kesselspitze über die Lämpermahdspitze und die Rote Wand bleibt Tummelgebiet für
ADI,
83_stefan,
Tef und ähnliche Cracks.
Vom kleinen Parkplatz am oberen Waldrand von Neustift-Kampl (ca. 1030 m) geht es gleich sehr steil los - und so wird es die nächsten 3 Std. auch bleiben. Auf der Lk ist der Weg als Nr. 7 ausgewiesen. Ein Wegweiser zu Beginn weist Richtung Serles und Kesselspitze. Schon nach wenigen Minuten asphaltierter Ortsstraße komme ich auf einen Waldpfad, der - immer bestens markiert und beschildert - steil aufwärts führt. Nach 45 Minuten auf 1400 m eine Verzweigung - hier muß ich mich entscheiden: Serles oder Kesselspitze? Ich entscheide mich für zweitere und möchte dann später noch die Serles dranhängen.
Zunächst geht es durch Wald aufwärts, die Aussicht ist etwas eingeschränkt. Oberhalb der Waldgrenze aber wird die Aussicht auf die westliche Seite des Stubaitales richtig gut: die Felsmauern der Kalkkögel, aber auch die Gipfel des Hochstubai sind in greifbare Nähe gerückt, allen voran der dominierende Habicht.
Der weiterhin prächtige Steig führt seit einiger Zeit durch Latschen und leitet dann, als auch diese zurückweichen, auf die Kesselmahd über (ca. 90 Minuten Gehzeit). Dies ist der Westhang der Kesselspitze, er hat gerölligen Charakter und ist ab und an auch minimal ausgesetzt: steil fällt die Flanke ins Stubaital hinab. Im übrigen ist das Gelände aber dank des guten Steiges problemlos zu begehen. Nach 2 Std. erreiche ich an dieser Stelle einen Wegweiser auf aussichtsreichem Rücken hoch über dem Stubaital, der das hier einzig mögliche Ziel - die Kesselspitze - anzeigt.
Nach einer weiteren halben Stunde ist die Westflanke der Kesselspitze gequert, auf 2600 m wird an einem Wegweiser deren Südrücken erreicht; hier kommt der Aufstieg vom Padasterjochhaus (Weg Nr. 8 gemäß Lk) herauf. Nach einer weiteren guten halben Stunde stehe ich dann auf dem Gipfel der Kesselspitze (2728 m) - 4 Std. habe ich ab Kampl gebraucht und damit 30 Minuten weniger als in Kampl angegeben. Aber um irgendwelche Rekorde geht es ja nicht, Landschaft genießen heißt das Motto auf der unschwierigen, aussichtsreichen Promenade hoch über der Talfurche des Stubaitales.
Als ich in der Frühe losmarschierte, war der Himmel noch wolkenlos; inzwischen haben sich aber etliche Wattebälle gebildet und verhindern die sicherlich grandiose Aussicht etwas. Wie soll es jetzt weitergehen? Eigentlich wollte ich den Gratübergang zur Serles über die Lämpermahdspitze begehen; der DAV-Führer der Stubaier Alpen schildert aber etliche IIer Stellen, und besonders einladend sieht dort das Gelände nicht aus: brüchige Flanken und geborstene Felstürme scheinen das Markenzeichen des Gratweges zu sein. Dazu kommt, das es infolge der Regenfälle der letzten Wochen teilweise recht rutschig ist, auch liegen immer wieder Schneereste in Runsen. Auf irgendwelche gewagten Abenteuer in heiklem Gelände habe ich heute aber keine Lust, der Wetterbericht hat ja auch schon den nächsten Regen angekündet.
Somit entscheide ich mich für den unschwierigen Abstieg die Ostflanke der Kesselspitze hinunter zum Kalbenjoch (Trinser Joch, 2226 m, 40 Minuten ab Kesselspitze); meine Vernunftentscheidung wird noch bestätigt, als ich Einheimische treffe, die mir sagen, daß der Übergang gar nicht ohne sei und im übrigen kaum kürzer als der vermeintliche Umweg über das Kalbenjoch.
Vom Kalbenjoch geht es dann in 45 Min. unter den Osthängen von Lämpermahdspitze und Roter Wand entlang, hinauf zum Serlesjöchl (2384 m). Hier komme ich gewissermaßen zurück in die Zivilisation: auf dem bisherigen Weg war ich nahezu allein, nun tummeln sich ganze Heerscharen anderer Berggänger, die zu 99% von Maria Waldrast heraufwandern. Es bleibt noch der steile Anstieg über die 350 m hohe Südflanke der Serles zu bewältigen; meine Beine sind inzwischen etwas angemüdet, so muß ich mir meine Kraftreserven gut einteilen und langsam gehen. Kurz über dem Serlesjöchl ist eine 3m hohe Leiter zu erklimmen, dann kommen einige kurze Seilversicherungen, bevor es den langen Geröllhang mit eingelagerten Schneeflecken zum Gipfel der Serles (2718 m) hinaufgeht. 45 Minuten nach Verlassen des Serlesjöchl habe ich es dann aber geschafft und erreiche das geräumige Gipfelplateau. Die Aussicht muß schon beeindruckend sein, wenn keine Wolken vorhanden sind - und noch schöner wäre es sicher, außerhalb der Saison zu früher oder sehr später Stunde hier oben zu stehen. So aber reihe ich mich ein ins Menschengedrängel, für einen Berggruß ist reicht es bei den meisten der Touris nicht ... schade, daß dieser schöne Brauch auf derart übervölkerten Bergen in Vergessenheit gerät. Dafür hört man Dialekte aller Herren Länder ... es ist halt momentan Ferien-Hochsaison.
Nach dem Abstieg vom Gipfel zurück zum Serlesjöchl geht es westseitig in das mächtige Kar hinein, das hinunterzieht zum Berggasthaus Wildeben - schon nach wenigen Schritten umgibt mich wieder angenehme Einsamkeit. Bis nach Wildeben (1781 m) sind im Abstieg etwa 45 Minuten zu veranschlagen - der Steig führt durch eine eindrucksvolle Landschaft, die von den Westabbrüchen der Roten Wand geprägt ist; weiter unten taucht man in lieblich grüne Latschen ein. Der Steig ist allerdings außerordentlich steil; ich empfehle ihn zum Abstieg, im Aufstieg dürfte man hier enorm ins Schwitzen kommen!
Im Bergasthaus Wildeben kehre ich ein - ganz allein sitze ich auf der aussichtsreichen Terrasse, bevor es dann - weiterhin unschwierig, aber sehr steil - in den Tobel des Serbaches hineingeht, der aus der Westflanke der Roten Wand und der Lämpermahdspitze herunterkommt (es ist auch möglich, von Wildeben direkt nach Westen auf einer Forststraße abzusteigen, wahrscheinlich ist dies der bequemere Weg, gemäß Lk endet er ebenfalls am Ausgangspunkt in Kampl. Ich kenne ihn jedoch nicht.).
FAZIT:
Die Kesselspitze scheint mir der lohnendere der beiden Berge zu seine - sie wird wohl weniger frequentiert als die Serles, die zumindest an Schönwettertagen in der Hochsaison sehr überlaufen ist.
Der direkte Gratübergang von der Kesselspitze über die Lämpermahdspitze und die Rote Wand bleibt Tummelgebiet für



Tourengänger:
gero

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