Gemsfairenstock (2972 m) vom Urner Boden


Publiziert von morphine , 23. Juli 2011 um 15:32.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:30 Juni 2007
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-UR   Claridengruppe 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Kartennummer:1193 Tödi

Mit der Aussicht auf gutes Wetter startete ich in die Schweiz Richtung Klausenpass. Der Gemsfairenstock war mein Ziel. Doch schon bei der Anfahrt wurden die Wettervorhersagen immer schlechter. Aus "wolkenlos" wurde "ziemlich sonnig" dann "Sonne und Wolken" und schließlich "vereinzelt sonnige Abschnitte aber noch keine Gewitter". Na dann.

Am nächsten Morgen startete ich vom Urner Boden Richtung Fisetenpass bei recht sonnigem Wetter. Doch schon bald bildeten sich Quellwolken, die aber nie Überhand gewannen. Na also.

Beim Aufstieg durch den Bergwald unterhalb des Fisetenpasses kamen noch einmal Erinnerungen an meine erste Gemsfairen-Tour 1991 hoch. Im Winter des Vorjahres waren die Orkane "Vivian" und "Wiebke" über Europa hinweggestürmt. Auch der Bergwald über´m Urner Boden war zu großen Teilen einfach umgeworfen worden. Der Wald lag damals wie plattgedrückt am Boden. Heli´s flogen den ganzen Tag hin und her um das Holz aus dem Hang zu schaffen. Damals bin ich beim Abstieg in diesen Holzbruch hineingeraten und über die kreuz und quer verstreuten Baumstämme "abgestiegen". Es war im Nachhinein bestimmt der gefährlichste Abstieg meines Lebens. Passiert war aber zum Glück nichts.

Bei meiner jetzigen Tour war von diesem Chaos natürlich nichts mehr zu sehen. Schon bald erreichte ich über Alpweiden den Fisetenpass. Von hier aus ist der Zustieg zum Gipfel des Gemsfairenstocks ja schon zig mal beschrieben worden. Auch mein Aufstieg führte über den nordöstlichen Grat unter´m Langfirn am Rundloch vorbei. Die Geländestufe vor dem Langfirn bereitete keine Schwierigkeiten. Danach bin ich nicht direkt über den Firn Richtung Gipfel, sondern dem unteren Ende des Gletschers folgend in das westlich vom Gipfel liegende Gemsfairenjoch gestiegen. Zum Schluss gelangte ich über leichte Firnhänge direkt zum Gipfelkreuz.

Die Verhältnisse waren der Jahreszeit entsprechend gut, d.h., der Gletscher war nirgends blank, sondern wies immer noch eine gute Firnbedeckung auf. Dank der Wolken bzw. des Nebels war der Schnee auch nicht sonderlich aufgeweicht, so dass ich gut vorwärts kam.

Am Gipfel hatte ich Richtung Tödi gute Sicht. Später zogen jedoch von Nordwesten immer mehr Wolken und Nebel auf und hüllten vorübergehend die Gipfelregion komplett ein. Dann riss es plötzlich wieder auf, bevor erneut der Nebel das Kommando übernahm. Diese Hin und Her sorgte immer wieder für überraschende Ausblicke.

Am Nachmittag bin ich dann wieder über die selbe Route zum Urner Boden abgestiegen. Schon von weiter oben erkannte ich, dass sich ein paar Kühe um mein Auto gruppiert hatten. Als ich an meinem Parkplatz ankam, bemerkte ich, dass die Tiere sich mit ihren Hörnern im Lack des Wagens verewigt hatten. Da der Wagen seine besten Zeiten sowieso schon hinter sich hatte und ich dort auch nicht parken durfte, verbuchte ich die Kratzer unter Urlaubsouvenirs der besonderen Art.



Tourengänger: morphine


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